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Aktuelles: Perspektiven der Bildungsforschung

#lehren | FALKO-PV organisierte bundesweites Statusseminar von Nachwuchsforschungsgruppen an der Universit?t Regensburg – Projektf?rderung von 2021 bis 2026 durch das BMBFSFJ  

11. November 2025, von Dr. Tanja Wagensohn

  • Humanwissenschaften
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?ber welches Fach- oder fachdidaktische Wissen müssen Lehrkr?fte in verschiedenen F?chern verfügen, um erfolgreich zu unterrichten? Welche Bedeutung haben die professionelle Kompetenz von Lehrkr?ften und die Qualit?t von deren Unterricht für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern in verschiedenen F?chern?

Mit diesen Fragen setzt sich die Nachwuchsforschungsgruppe FALKO-PV (Fachspezifische Lehrkraftkompetenzen – Pr?diktive Validierung) unter Leitung von Dr. Alfred Lindl an der Universit?t Regensburg (UR) auseinander.

Die FALKO-PV-Gruppe organisierte am 6. und 7. November 2025 ein Netzwerktreffen mit insgesamt elf Nachwuchsforschungsgruppen, die wie FALKO-PV von 2021 bis 2026 vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ), ehemals Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), im Bereich empirischer Bildungsforschung (externer Link, ?ffnet neues Fenster) gef?rdert weren. 

Grafik mit drei Teaserboxen, darin steht "Professionelle Kompetenz", "Unterrichtsqualit?t", "Unterrichtliche Zielkriterien" Grafik: FALKO-PV / Mara Rader
Vier Frauen sitzen auf Bank in Garten, dahinter stehen zwei M?nner. Foto: FALKO-PV / Natascha Lehner
Die Nachwuchsforschungsgruppe FALKO-PV der Fakult?t für Humanwissenschaften, Universit?t Regensburg.

Statusseminar der Nachwuchsforschungsgruppen

Das Regensburger Statusseminar war das neunte und letzte seiner Art; davor trafen die Forschenden sich bereits in Berlin, Paderborn, Hildesheim und Hamburg. Dabei ging es immer um ?Austausch, Vernetzung und Transfer von Erkenntnissen in die Praxis“, sagte UR-Vizepr?sident für Forschung und Nachwuchsf?rderung, Professor Dr. Ernst Tamm, in seiner Begrü?ung. Nach Regensburg angereist waren Projektleitende, Postdocs und Promovierende u. a. der Universit?ten Potsdam, Flensburg, Hamburg, Halle-Wittenberg, Paderborn, Hildesheim und Kiel.

Zu den Themen der elf Nachwuchsforschungsgruppen geh?ren Digitalisierung und künstliche Intelligenz; Vielfalt, Inklusion und soziale Integration; Schutz und Pr?vention in schulischen Kontexten oder Innovationen in der Lehrkr?ftebildung sowie Unterrichtsqualit?t und Lehrkr?fteprofessionalit?t.

?ber FALKO-PV an der Universit?t Regensburg

Vier Frauen sitzen auf Bank in Garten, dahinter stehen zwei M?nner. Foto: FALKO-PV / Natascha Lehner
Die Nachwuchsforschungsgruppe FALKO-PV der Fakult?t für Humanwissenschaften, Universit?t Regensburg.

FALKO-PV setzt sich mit fachspezifischen Lehrkraftkompetenzen in sechs Unterrichtsf?chern (Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Latein, Mathematik, Musik) auseinander. Die Forschungsgruppe geh?rt zur Fakult?t für Humanwissenschaften der Universit?t Regensburg und dockt im Bereich Educational Data Science von Professor Dr. Sven Hilbert an. Hilbert begrü?te die Teilnehmenden der Veranstaltung und dankte Alfred Lindl, der 2024 auch als UR Potential (externer Link, ?ffnet neues Fenster) ausgezeichnet wurde, sowie den Mitgliedern von FALKO-PV für ihr h?chst erfolgreiches Agieren.

Zu den Fragestellungen der Gruppe geh?rt, welche fachspezifischen Merkmale Lehr-Lernprozesse aufweisen müssen, um Lernerfolge bei den Schülerinnen und Schülern zu initiieren. Nicht zuletzt geht es dabei auch um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den verschiedenen F?chern. So wurde in den vergangenen Jahren unter anderem untersucht, wie kompetent und professionell Lehrkr?fte sind, wenn es um unterrichtliche Qualit?tsmerkmale, etwa kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung oder effektive Klassenführung geht.

79 Schulen, 170 Lehrkr?fte, 4000 Schülerinnen und Schüler

Grafik mit drei Teaserboxen, darin steht "Professionelle Kompetenz", "Unterrichtsqualit?t", "Unterrichtliche Zielkriterien" Grafik: FALKO-PV / Mara Rader

Der Erhebungszeitraum von FALKO-PV waren die Schuljahre 2023/2024 und 2024/2025, es gab ein in allen F?chern einheitliches einj?hriges L?ngsschnittdesign (über ein Schuljahr), berichtet Lindl.

Die Forschenden kooperierten dabei eng mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, den Dienststellen der Ministerialbeauftragen in Bayern und verschiedenen Verb?nden und Vertretungen von Lehrkr?ften. 79 Schulen (51 Gymnasien und 28 Realschulen), mehr als 170 Lehrkr?fte und 4000 Schülerinnen und Schüler in Bayern nahmen an der Studie von FALKO-PV teil.
 

Forschungsanlass und Erkenntnispotenziale

?Zentrale gesellschaftliche Forschungsanl?sse“, sagt Lindl, ?gibt es mehrere.“ Dazu geh?rten u. a. das in der Gesellschaft viel diskutierte Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler in internationalen Studien, etwa PISA, oder in nationalen Bildungsberichten wie dem IQB-Bildungstrend.

Aber auch die Reform der Lehrkr?ftebildung in Bayern, der Lehrkr?ftemangel und die Qualifizierung von Seiten- und Quereinsteigerinnen und -einsteigern geh?rt laut Lindl dazu.
Final auswerten werden die Forschenden ihre Ergebnisse im Verlauf des Jahres 2026.

Die Forschung von FALKO-PV liefert laut Alfred Lindl vielf?ltige Erkenntnispotenziale:

  • Grundlagenforschung zu Merkmalen qualit?tsvollen Unterrichts, vor allem in F?chern, die in der Bildungsforschung bislang weniger Berücksichtigung fanden, wie Latein und Evangelische Religion;
  • Evaluation von Lernst?nden und Lernentwicklungsverl?ufen in F?chern, die nicht an (inter-)nationalen Bildungspanelen beteiligt sind (Evangelische Religion, Latein, Musik);
  • Wirksamkeitsanalysen zu Bedingungen erfolgreichen Unterrichtens und Lernens;
  • eine wissenschaftsbasierte Webapp zur Selbstevaluation des eigenen Unterrichts mit dem Namen AMADEUS, die Lehramtsstudierenden, Referendarinnen und Referendaren, Lehrkr?ften und allen, die an der Lehrkr?fteaus-, -weiter- und -fortbildung beteiligt sind, kostenlos zur Verfügung steht;
  • mittel- bis langfristige Verbesserung der Qualit?t des Unterrichts in den untersuchten F?chern
    und
  • wichtige Impulse für eine Umgestaltung und Optimierung der Lehrkr?ftebildung.

 

Transfer als Dialogprozess

Für das f?rdernde Bundesministerium sprach Abteilungsleiter Dr. Stefan Luther zu Beginn des Statusseminars in einer Videobotschaft, in der er die exzellenten Ergebnisse der Gruppen und ihrer Mitglieder hervorhob. Sie unterstrichen die Tragf?higkeit des F?rderansatzes, sagte Luther, der den Transfer von Handlungs- und Ver?nderungswissen der Early-Career-Forschenden lobte. 

Transfer sei ein Dialogprozess der wechselseitigen Lernbereitschaft, betonte Luther: Forschung ende nicht mit der Ver?ffentlichung, sie beginne dort, wo sie verstanden, angewandt und weitergeleitet werde.  

Deutlich machten dies die Workshops des Programms, in denen es u. a. um Stimmgesundheit, maschinelles Lernen und Konflikte in der Wissenschaftskommunikation ging. Die Mitglieder der Forschungsgruppen er?rterten Herausforderungen bei ihren Untersuchungen zu neuen Prüfungsformen im Lehramtsstudium oder zum Einsatz von künstlicher Intelligenz für automatisiertes Feedback bei Schreiblernprozessen; andere Gruppen besch?ftigten sich mit verschiedenen Aspekten von Geschlechterdiversit?t oder mit Facetten multidimensionaler Heterogenit?t im Klassenzimmer.

Professorin Dr. Cornelia Gr?sel (Universit?t Wuppertal) sprach beim Statusseminar an der UR über den “Transfer von Forschungsergebnissen im Bildungsbereich”.

Mehr Infos

Kontakt aufnehmen

FALKO-PV, Dr. Alfred Lindl

Fakult?t für Humanwissenschaften
Universit?t Regensburg
E-Mail: alfred.lindl@ur.de

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