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Aktuelles: ?Weltoffenheit, Vielfalt und Respekt“

{web_name} academicus unterstreicht die Rolle der UR als Ort der Innovation und der gesellschaftlichen Verantwortung

29. November 2024, von Bastian Schmidt

  • Auszeichnungen & Preise
  • Pr?sidium

Mit einem feierlichen Festakt beging die Universit?t Regensburg am Donnerstagabend ihren allj?hrlichen {web_name} academicus. Der Abend stand im Zeichen akademischer Exzellenz, kultureller Vielfalt und der Würdigung au?ergew?hnlicher Leistungen innerhalb der Universit?tsgemeinschaft.

Das Kammerorchester der Universit?t er?ffnete die Feierlichkeiten mit einer Interpretation von Emilie Mayers Ouvertüre in C-Dur und setzte damit einen eindrucksvollen Auftakt. Erstmals führte dann in diesem Jahr die bekannte Moderatorin Caro Matzko durch den Abend. Mit ihrer charmanten und souver?nen Art sorgte Matzko für eine stimmungsvolle Atmosph?re.


"Der Pfeil zeigt steil nach oben"
Das erste Highlight des Abends setzte dann die Videogru?botschaft des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume: ?Der Pfeil der Universit?t Regensburg zeigt nach steil oben: toller Erfolg im Shanghai-F?cherranking, Traumstart des Medizincampus Niederbayern und mit dem RUN ein echter Ritterschlag für die Regensburger Nanoskopie. Die Universit?t Regensburg ist Impulsgeber fürs ganze Land. Und die Saat unserer Hightech Agenda Bayern gedeiht hier besonders. Wir brauchen für die gro?en Transformationen die Innovationskraft und die intellektuelle Power unserer Universit?ten. Für uns im Freistaat ist deshalb klar: An Forschung und Lehre wird nicht gespart. Das gilt auch und gerade in anspruchsvollen Zeiten."

Im Anschluss übergab Moderatorin Matzko das Wort an Tim Oberding und Marie Weigl, Sprecher und Sprecherin des studentischen Sprecher*innenrats der UR. Sie prangerten die fehlende Bildungsgerechtigkeit und die z.T. hohen Hürden beim Zugang zur Universit?t an. Als Sprecher*innenrat der Studierendenvertretung der UR setzen sie sich u.a. für den Abbau von Barrieren und die Erh?hung der Chancengleichheit ein, arbeiten an einer Reform des BAf?G-Systems, der st?rkeren Vernetzung mit anderen Studierendenvertretungen in Bayern, der Unterstützung internationaler Studierender und der F?rderung der Nachhaltigkeit auf dem Campus.

"Kein Platz für Ausgrenzung, Diskriminierung und antidemokratischer Populismus"
Im Mittelpunkt des Festakts stand die Ansprache von Universit?tspr?sident Prof. Dr. Udo Hebel. In seiner eindringlichen Rede blickte er auf ein erfolgreiches Jahr für die Universit?t zurück und hob die Universit?t als Ort der Innovation und der gesellschaftlichen Verantwortung hervor. ?Universit?ten repr?sentieren die universellen Werte, welche die universitas als humanitas seit jeher auszeichnen. Ausgrenzung, Stereotypisierung, Diskriminierung, Intoleranz, repressive Polarisierung, antidemokratischer Populismus haben keinen Platz bei uns. Antisemitismus, sei dieser offen oder verdeckt und egal unter welchem Mantel, Symbol oder Slogan, ist in jeder Form inakzeptabel, besch?mend und sch?ndlich. Die Universit?t Regensburg steht für Weltoffenheit, Vielfalt, Respekt, Begegnung und ein vertrauens- und friedvolles Miteinander aller Menschen“, so der Pr?sident. 
In seinem Rückblick auf das Jahr 2024 hob Prof. Hebel anschlie?end die Entwicklung der UR hervor. {web_name}e habe im vergangenen Jahr eine neue Stufe in ihrer Zukunftsentwicklung erreicht.

Mit strategischen Projekten, exzellenten Forschungsleistungen und einem konsequenten Engagement für gesellschaftlich relevante Themen habe die Universit?t ihre Position als innovative und international ausgerichtete Institution weiter gest?rkt. Beispielhaft ging der Pr?sident auf das Center for Chiral Electronics ein, mit dem die UR zusammen mit Ihren Partnern der Martin-Luther-Universit?t Halle und der Freien Universit?t Berlin erstmals die Finalrunde des kompetitiven Exzellenzwettbewerbs erreicht hat, sowie auf die Einweihung des Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy (RUN) und den Start des bundesweit einmaligen Gro?projekts des MedizinCampus Niederbayern. ?Mit dem MedizinCampus Niederbayern erh?hen wir nicht nur signifikant unsere Zahl an Studienpl?tzen in der Humanmedizin – wir stellen uns mit diesem bundesweit einmaligen Projekt der vernetzten Medizinausbildung auf dem bew?hrt h?chsten wissenschaftlichen Niveau des Regensburger Medizinstudiums in besonderer Weise auch unserer Verantwortung für die Region“, betonte der Pr?sident.

Die Erfolge der UR spiegeln sich auch in der wachsenden internationalen Sichtbarkeit wider. Die Universit?t kletterte im Shanghai Ranking (Academic Ranking of World Universities) in die weltweite Ranggruppe 301bis 400 und erreichte für Mathematik und Zahnmedizin im Shanghai Global Ranking of Academic Subjects Spitzenpl?tze unter den weltweit besten 100 Institutionen. International sei die Universit?t Regensburg mittlerweile ein sehr gefragter Kooperationspartner, was durch den Abschluss neuer strategischer Partnerschaften mit der Universit?t Zagreb (Kroatien) und der Universit?t Kanazawa (Japan) belegt wird. Die Vorbereitungen für weitere strategische Partnerschaften laufen.

Beim Blick auf die allj?hrliche Bilanz der F?rdermittelsituation stellte Pr?sident Hebel fest, dass die Drittmittelbilanz der Universit?t und des Universit?tsklinikums am Ende des Jahres voraussichtlich auf einen Rekordwert von über 80 Millionen Euro gestiegen sein wird. ?Drittmittelerfolge und F?rderzusagen erwachsen aus hoher wissenschaftlicher Expertise, Motivation und Risikobereitschaft sowie der pers?nlichen Offenheit, sich den hochkompetitiven und natürlich auch belastenden Evaluations- und Auswahlverfahren zu stellen – wofür ich allen antragstellenden Wissenschaftler*innen der UR und ausdrücklich auch den vielleicht letztlich nicht erfolgreichen an dieser Stelle sehr herzlich danke." Allerdings werfe die in Deutschland im vergangenen Jahr auf einen neuen H?chststand gestiegene Drittmittelquote von 28 Prozent laut Pr?sident Hebel auch ein bezeichnendes Schlaglicht auf ein systemisches Hauptproblem der deutschen Universit?ten – die unzureichende Grundfinanzierung. ?Dass dieses Thema in Zeiten stark gestiegener Energie- und Bewirtschaftungskosten immer folgenreicher wird, ist allenthalben offenkundig und erfordert systemische und politische Antworten auch und gerade in Zeiten knapper werdender ?ffentlicher Haushalte“, warnte Prof. Hebel. Man werde nach Jahren des Wachstums umdenken und neue und andere Wege gehen müssen. 

Abschlie?end nahm der Pr?sident die Universit?ten in die Pflicht: ?Wir sind es vor allem den uns unmittelbar anvertrauten jungen Menschen, aber auch der Gesellschaft in all ihrer Vielfalt und Diversit?t über unseren Campus und über unsere Universit?t hinaus schuldig, mit unseren Potentialen, F?higkeiten und Perspektiven unsere Zukunftsgestaltung unvermindert fortzusetzen. Universit?ten kommt in der gegenw?rtigen, von multiplen Krisenszenarien, weitreichenden Transformationsprozessen und den Gefahren intolerabler antidemokratischer Tendenzen gepr?gten Zeit in spezifischer Weise das Vertrauen und die Verantwortung zu, Komplexit?ten, Reflexionen, Orientierungen, gesicherte Informationen und belastbares Zukunftswissen zu bieten. Dabei kann, soll und muss man immer auch das tun, was h?ufig kleingeredet wird und was oftmals zu kurz kommt: mit dem Guten rechnen.“ 
Zur vollst?ndigen Rede des Pr?sidenten (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Bewegender Festvortrag
Der diesj?hrige Festvortrag ?Mit Worten auf Ruinen bauen – dem Jiddischland zum Verm?chtnis“ von Professorin Sabine Koller, Professur für Slavisch-Jüdische Studien an der Universit?t Regensburg, er?ffnete einen eindrucksvollen Blick auf die Geschichte und die Bedeutung der jiddischen Literatur. Professorin Koller verdeutlichte, wie Sprache nicht nur Zugeh?rigkeit stiften und Erinnerung bewahren, sondern auch als Werkzeug gegen Vergessen und Ungerechtigkeit dienen kann.  
In ihrem Vortrag knüpfte die Wissenschaftlerin an die Worte des Holocaust-?berlebenden Elie Wiesel an: ?Jews can, with words, build upon ruins.“ {web_name}es Zitat diente als Leitgedanke für ihre Reflexionen über die Lebens- und Todeslinien der Literatur in jiddischer Sprache – eine Sprache, die vor der Schoa elf Millionen Menschen sprachen, heute aber akut gef?hrdet ist. Sie zeigte die doppelte Emanzipation dieser Literatur auf: den inneren Kampf um ihre Anerkennung innerhalb jüdischer Gemeinschaften und den ?u?eren Druck, sich in multikulturellen Kontexten zu behaupten. Sie hob die transnationale Dimension hervor, die diese Literatur über staatliche und kulturelle Grenzen hinweg zu einem Symbol für Menschlichkeit und Widerstand macht.  

Ein zentrales Thema ihres Vortrags war die Rolle der ?Lebenslinien“ – Netzwerke, Visionen und literarische Werke, die trotz der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus und Stalinismus weiterexistierten. Besonders bewegend sprach sie über die ?Nacht der ermordeten Dichter“ von 1952 und die Witwen der jiddischen Autoren. {web_name}e Frauen wurden nicht nur zu Hüterinnen des kulturellen Erbes, sondern leisteten durch ihr eigenes Schreiben einen mutigen Beitrag zu Erinnerung und Gerechtigkeit.  
Professorin Koller stellte au?erdem ein neues Forschungsprojekt vor, das interdisziplin?r die Themen Unrecht, Erinnerung und das Potenzial des Schreibens verknüpft. Es bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Regionen wie Moskau, Kharkiv, Kyiv und Haifa zusammen, um gemeinsam neue Perspektiven auf die kulturellen und historischen Dimensionen des Jiddischlandes zu entwickeln.  
Abschlie?end betonte sie die Kraft der Zusammenarbeit und die Freude, die ihre Arbeit trotz der Schwere der Themen begleitet. Mit ihrer Forschung, so erkl?rte sie, m?chte sie dazu beitragen, mit Worten auf Ruinen zu bauen – im Bewusstsein der Vergangenheit und in Hoffnung auf die Zukunft.

Preisverleihung und Ehrungen
Für ihre herausragenden Leistungen wurden abschlie?end in einer feierlichen Verleihung Studierende und Personen, die sich in besonderem Ma?e um die Universit?t Regensburg verdient gemacht haben, mit der Universit?tsmedaille ?Bene merenti“, der Ehrennadel der Universit?t sowie erstmalig mit dem Preis für Studentisches Engagement ausgezeichnet. 
Hier geht es zu den Würdigungen der einzelnen Preistr?ger*innen, den Danksagungen und Laudationen sowie den übrigen Nominierten.  (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Preis für studentisches Engagement
Verleihung durch Pr?sident Prof. Dr. Hebel an:
Annika Wintersberger und Ludwig Kr?nzlein

Universit?tsmedaille Bene Merenti
Verleihung durch Pr?sident Prof. Dr. Hebel an:
Dr. Andreas Wendt

Ehrennadel der Universit?t
Verleihung durch Pr?sident Prof. Dr. Hebel an:
Christopher Dagleish
Michaela H?rlin bzw. ihre Stellvertreterin Dr. Sandra Mühlbauer
Prof. Dr. Bernd Salzberger
Angela Wiedemann

Musikalische Glanzpunkte setzten das Kammerorchester und das Uni Jazz Orchester mit Werken von u.a. Charles Ives und Duke Ellington. Der {web_name} academicus 2024 bot eine inspirierende Mischung aus Reflexion, Würdigung und Ausblick. Er unterstrich einmal mehr die Rolle der Universit?t Regensburg als weltoffene, vielf?ltige und zukunftsorientierte Institution, die mit ihren akademischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leistungen einen bedeutenden Beitrag leistet.

Fotos: Julia Dragan
Das Kammerorchester der Universit?t er?ffnete die Feierlichkeiten des {web_name} academicus 2024.
Caroline "Caro" Matzko hat den {web_name} academicus 2024 moderiert.
Staatsminister Markus Blume bei seinem Gru?wort.
Tim Oberding und Marie Weigl.
Universit?tspr?sident Prof. Dr. Udo Hebel
Professorin Sabine Koller bei ihrem Festvortrag ?Mit Worten auf Ruinen bauen – dem Jiddischland zum Verm?chtnis“.
v.li.: Pr?sident Prof. Dr. Udo Hebel mit den Preistr?ger*innen Prof. Dr. Bernd Salzberger, Angela Wiedemann, Dr. Andreas Wendt, Christopher Dagleish, Annika Wintersberger, Ludwig Kr?nzlein sowie Festrednerin Prof. Dr. Sabine Koller und dem Universit?tsratsvorsitzenden Peter Küspert.

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Universit?t Regensburg
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