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Aktuelles: Freunde, die Wege bereiten

76. ?ffentliche Jahrestagung der Freunde der Universit?t Regensburg (FdUR) am 16. Juli 2024 – Habilitationspreis für PD Dr. Jonathan Bauer

19. Juli 2024, von Tanja Wagensohn

  • Auszeichnungen & Preise
  • Pr?sidium

Das vielf?ltige Programm der 76. ?ffentlichen Jahrestagung der Freunde der Universit?t Regensburg e. V. (FdUR) am 16. Juli 2024 st?rkte einmal mehr ?unsere intrinsische Motivation, die Universit?t Regensburg auch weiterhin zu unterstützen“: Der zweite Vereinsvorsitzende Peter Küspert, Vorsitzender des Universit?tsrats, Pr?sident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs und des Oberlandesgerichts München a. D., führte durch die festliche Veranstaltung im Sitzungssaal des Philosophicums der Universit?t und verlieh den diesj?hrigen Habilitationspreis des Vereins an PD Dr. Jonathan Bauer, Fakult?t für Chemie und Pharmazie. Im ?Kaleidoskop der Wissenschaft“ gab es Einblicke in Forschung zu Cybersicherheit und jiddischer Literatur.

Universit?tspr?sident Professor Dr. Udo Hebel, der die fast 70 Festg?ste begrü?te, freute sich, einmal mehr mit den Mitgliedern unseres ??ltesten und unmittelbarsten F?rdervereins“ in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Hebel dankte dem Verein für dessen F?rderaktivit?ten und skizzierte einige gro?e aktuelle Entwicklungslinien der Universit?t. Vieles von dem, ?was wir heute erreicht haben“, baue darauf auf, worauf FdUR schon damals gesetzt habe. 

Aktuelle Entwicklungslinien

Hebel verwies auf den harten Wettbewerb in der Exzellenzstrategie des Bundes und der L?nder und die Erfolge der Regensburger Physik, die sich derzeit in der Vollantragsstellung befinde. Er erinnerte an die Er?ffnung des Regensburger Zentrums für Ultraschnelle Nanoskopie - RUN als interdisziplin?res Projekt an der Schnittstelle mehrerer Fakult?ten - ?es ist eine neue Ebene der Entwicklung, die die Universit?t Regensburg hier erreicht hat“. Der Universit?tspr?sident berichtete ferner von der Unterzeichnung strategischer Partnerschaften der UR, aktuell mit Clermont-Auvergne, Zagreb und Kanazawa, sowie vom Aufbau des MedizinCampus Niederbayern, der sich derzeit auf die ersten Studierenden vorbereite.

Und schlie?lich: An der Universit?t tage in diesen Tagen und Monaten eine gro?e Struktur- und Zukunftskommission, die sich Gedanken darüber mache, wie die UR im n?chsten Jahrzehnt aussehen soll. Solche Diskussionen müssten aus einer Position der St?rke heraus geführt werden, so Hebel, und ?wir sind im Moment gut aufgestellt, sowohl in der Forschung als auch in der Lehre und im Transfer. Aus dieser Situation heraus muss die Verantwortung für die Weiterentwicklung erwachsen“. {web_name} geschehe in offenen Diskussionen, partizipativ und multiperspektivisch. Weitere Themen, die die Universit?t besch?ftigten, seien darüber hinaus die gro?en gesellschaftlichen Transformationsprozesse, die uns alle und nicht zuletzt die Hochschulen im Besonderen bewegen, angefangen von Nachhaltigkeit bis hin zur Digitalisierung.


Aufeinander z?hlen

Zweiter FdUR-Vorsitzender Peter Küspert, der die Aufgabe des Vereins mit derzeit 282 Mitgliedern, auf die ?künftige Entwicklung unserer Universit?t zu achten“, betonte, dankte der Universit?tsleitung für das ?gute und konstruktive Miteinander“. Die ?ffentliche Jahrestagung zeige: ?Wir wollen die Verbindung zwischen Universit?t und den Menschen in unserer Region st?rken." So entstehe ein für alle gewinnbringendes Netzwerk. ?Die Gründung unserer Universit?t ist für Regensburg und die Region ein Glücksfall – das gilt es immer wieder aufs Neue herauszuheben.“ Küspert betonte die hohe gesellschaftliche Relevanz der UR als Ort der Forschung und Entwicklung von L?sungsans?tzen ebenso wie als Forum für kontroverse Debatten in herausfordernden Zeiten.

So sei die Universit?t nicht nur Begleitung, aber immer auch Ort der Orientierung, Einordnung und Konkretisierung; sie dürfe ?dabei nie ein Ort der unvers?hnlichen Positionen, der ballistischen Kommunikation“ sein. Wichtig seien wissensbasierte und faire Diskurse, betonte Küspert, der FdUR auch als wegbereitend und -begleitend hinsichtlich des Wohls der Universit?t beschrieb. ?Wir als Freunde sind bestrebt, unsere Alma Mater mit all unseren M?glichkeiten zu unterstützen.“  Er kündigte an, dass der Verein künftig auch einen neuen Preis für studentisches Engagement stiften werde.

?You can count on me like 123” von Bruno Mars, mit dessen Interpretation Klaudia Salkovi?-Lang (Gesang), J?rg Lichtinger (Gitarre) und Michael Straube (Bass) im Anschluss begeisterten, bekr?ftigte dies musikalisch. 

FdUR-Habilitationspreis 2024 für Jonathan Bauer

Die 50.000 Euro, mit der FdUR die Universit?t Regensburg in jedem Jahr f?rdert, flie?en u. a. in Reise- und Deutschlandstipendien; 5000 Euro davon in den j?hrlich vergebenen Habilitationspreis. 2024 verlieh ihn Peter Küspert an PD Dr. Jonathan Bauer. Seit 2018 leitet Bauer seine eigene Nachwuchsgruppe, gef?rdert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und das Elitenetzwerk Bayern.

Die Laudatio auf Bauer hielt der Dekan der Fakult?t für Chemie und Pharmazie der UR, Professor Dr. Patrick Nürnberger, der Bauers Habilitationsschrift als eindeutigen Beleg für die vielseitigen Aspekte, die Jonathan Bauers Forschung zu Hauptgruppenelementen auszeichneten, beschrieb: ?Zielstrebigkeit, Ideenreichtum, den Blick auf bisher Unbekanntes, Begeisterung, in seiner Forschung grundlegende Prozesse aufzukl?ren und die Faszination, auf dieser Basis etwas Neues zu schaffen“.
Auf der Suche nach unbekannten Molekülen und bisher nicht demonstrierten Wegen, wie diese Moleküle miteinander interagieren k?nnen, sei es Bauer und seinem Team gelungen, bahnbrechende Erfolge bei der Synthese neuartiger Substanzen oder bei deren Wechselwirkungen zu erzielen, sagte Nürnberger. Relevant sei Bauers Forschung nicht zuletzt für die Industrie.


Nürnbergers pointierte Laudatio beschreibt den in Augsburg geborenen Wissenschaftler als ebenso offen wie beharrlich, seine Talente als h?chst vielf?ltig. Bauer habe sich neben der Chemie zu Schulzeiten für Musik und Biologie begeistert - so spielte er Oboe im Universit?tsorchester und sang mit den ?AugsBuam“ auf Konzerten in Israel. Bereits zu Studienzeiten zeichnete man ihn mit bedeutenden Stipendien und Preisen aus. 2017 kam Bauer nach einem zweij?hrigen Postdoc-Aufenthalt in Israel nach Regensburg, studiert hatte er an der JMU Würzburg, promoviert an der TU Dortmund.

Zu Bauers St?rken, so Nürnberger, geh?rten Vielseitigkeit und die Einstellung ?Wenn, dann schon gleich richtig“. Bauer lebte und lebt Musik. Er ist Mitglied im Regensburger Kammerchor und Mitbegründer sowie Mitglied des ?Ensemble Naumann“. 2023 fertigte Bauer nicht nur seine Habilitationsschrift in Chemie an, sondern auch seine Masterarbeit zur Poetik Paul Celans im Fernstudiengang ?Europ?ische Moderne: Geschichte und Literatur“, berichtete Nürnberger.  ?Immer vermittelt er den Eindruck, das Gro?e anhand der kleinen Bausteine verstehen zu wollen.“  Sichtlich bewegt dankte Jonathan Bauer im Anschluss dem Laudator, seiner Familie, seinem Doktorvater und seinen Regensburger Kollegen am Institut für Anorganische Chemie: Sie h?tten dafür gesorgt, dass ihm Regensburg zur Heimat geworden sei.

Kaleidoskop der Wissenschaft

Im anschlie?enden ?Kaleidoskop der Wissenschaft“ gab Professor Dr. Stefan Sch?nig, der sich im Fach Wirtschaftsinformatik u. a. mit IoT-basierten Informationssystemen auseinandersetzt, einen Einblick in seine Forschungsschwerpunkte. Einige seiner Projekte besch?ftigen sich mit dem Management von Cybersicherheit im Industrial Internet of Things (IoT) – einem zentralen Thema der Zeit.  

Sch?nig erinnerte das Publikum an zunehmende Cyberattacken auf klassische Produktionssysteme, etwa ?lpipelines oder Atomanlagen. Klassische Informationstechnologie und ?operational technology“, die Technik in Betrieben und Produktionsanlagen, tauschen Daten aus. Damit stehen produzierende Unternehmen vor vielf?ltigen neuen Sicherheitsthemen. Sch?nig und sein Team arbeiten an Methoden und Modellen, um Industrie und Handwerk in Sachen fehlenden Security-Knowhows zu unterstützen. Bei der Ermittlung von Schwachstellen und der Suche nach Schutzma?nahmen hilft u. a. Künstliche Intelligenz.

Professorin Dr. Sabine Koller sprach über Perspektiven und Impulse der von ihr an der UR vertretenen Slavisch-Jüdischen Studien. Die Leitfrage ihrer Vortrags-Forschungsreise durch Literatur, Geschichte und Kultur des Jiddischen im Europa des 20. Jahrhunderts lautete: ?Jiddischland - verstummtes Land?“ Eine Frage, die sich mit Ja und Nein gleicherma?en beantworten lasse, sagte Koller: ?Ja“, weil kulturelle Blüte durch Gewalt, Vertreibung und Vernichtung im Jahrhundert der Totalitarismen abgebrochen worden sei. ?Nein“, da literarische Texte aus Jiddischland mit jedem Akt des Lesens und ?bersetzens neu belebt würden und lebendig blieben.


Aktuell arbeitet Koller mit ihrem Team und Kolleg*innen in Israel an mehreren interdisziplin?ren Forschungsprojekten. Darunter ist eine Anthologie zu Leyb Kvitko, einem Kinderbuchautor, geboren in einem kleinen Dorf bei Odesa, Ukraine, der Ende der 1930er-Jahre als einer der bekanntesten Kinderlyriker der Sowjetunion galt. Nationalsozialismus und Stalinismus hatten die jüdisch-jiddische Kultur, ihre Autorinnen, Autoren und ihre Leserschaft ?gel?scht“. Und doch nicht: Kollers Forschungst?tigkeit hat dafür gesorgt, dass Kvitkos Werk [in ?bersetzung] heute erneut / wieder (nicht nur) Kinder begeistert. ?Was wir tun, ist solche Sch?tze zu heben und in die ?ffentlichkeit zu tragen“, sagte die Wissenschaftlerin.

Mit Cole Porter’s ?Night and Day“ und ?Time after Time“ von Cyndi Lauper begleiteten S?ngerin und Musiker die G?ste in den festlichen Empfang eines Abends, der mit anregenden Gespr?chen ausklang.

 

Informationen/Kontakt

?ber die Freunde der Universit?t Regensburg e. V. (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Ansprechpartnerin für alle Fragen zu FdUR ist Birgit Trummer, Teamleiterin Prozess- und Dokumentenmanagement | QM-Beauftragte, Gesch?ftsbereich Digitalisierung und IT, IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim. E-Mail: trummer​(at)​regensburg.ihk.de (?ffnet Ihr E-Mail-Programm)

?ber den Tr?ger des FdUR-Habilitationspreises 2024 PD Dr. Jonathan Bauer (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Zur Forschung von Prof. Dr. Stefan Sch?nig: go.ur.de/iot (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Zur Forschung von Prof. Dr. Sabine Koller (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Fotos: Katharina Herkommer / Universit?t Regensburg
Bei der 76. ?ffentlichen Jahrestagung der Freunde der Universit?t Regensburg e. V.
Universit?tspr?sident Prof. Dr. Udo Hebel bei der 76. Jahrestagung von FdUR.
Den Habilitationspreis der Freunde der Universit?t Regensburg verlieh zweiter Vereinsvorsitzender und Vorsitzender des Universit?tsrats Peter Küspert (r.) an PD Dr. Jonathan Bauer, Fakult?t für Chemie und Pharmazie.
Prof. Dr. Patrick Nürnberger, Laudator für Dr. Jonathan Bauer.
Prof. Dr. Stefan Sch?nig bei der FdUR-Jahrestagung 2024.
Prof. Dr. Sabine Koller bei der FdUR-Jahrestagung 2024.
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