Der von den beiden Promovenden Maria Whitten (Kunstgeschichte) und Martin Berger (Liturgiewissenschaft) gemeinsam mit dem Graduiertenkolleg 2196 "Text-Dokument -Edition (Bergische Universit?t Wuppertal) initiierte Workshop mit dem Titel editiones. Interdisziplin?re Perspektiven auf Editionsvorhaben in der digitalisierten Welt hat mit bis zu 45 Teilnehmern erfolgreich vom 25.-26. November 2021 über Zoom stattgefunden. Ziel war es aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen den M?glichkeiten und Grenzen digitaler Editionen nachzuspüren.
Nach der Begrü?ung durch Martin Berger wurden den Teilnehmern zun?chst die beiden DFG Kollegien GRK 2337 ?Metropolit?t in der Vormoderne“ (Regensburg) und 2169 ?Dokument – Text – Edition“ (Wuppertal) von den jeweiligen Sprechern Prof. Dr. J?rg Oberste und Prof. Dr. Jochen Johrendt vorgestellt.
Den Auftakt des Workshops machten zwei Vortr?ge aus dem Projekt der ?Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“. Dabei legte zun?chst Frau Doktor Ramona Baltolu von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in ihrem Vortrag ?Von der Grabplatte zur Edition“ die diversen Aspekte der Arbeit der Inschriftenkommission dar, wobei Sie insbesondere einging auf die teils mangelnde Zug?nglichkeit von Objekten oder auch die Schwierigkeiten bei der fotographischen Dokumentation von Objekten, bevor sich die Teilnehmer dann in Kleingruppen? an der Transkription einiger Regensburger Grabmalinschriften versuchen durften.
Daran anschlie?end referierte Herr Markus Studer (M.A.) von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz unter dem Titel ?Datenmodellierung mit TEI-EpiDoc bei den Deutschen Inschriften online“ zu dem Versuch Wappen bei den DIO (Deutsche Inschriften online) maschinell zu erfassen und zuzuordnen.
Der zweite Abschnitt des Tages wurde von Kathrin Pindl moderiert und begann mit der Vorstellung des KomFrag Projektes der Heidelberger Akademie der Wissenschaften durch Dr. Virginia Mastellari von der Universit?t Freiburg, bei dem s?mtliche Fragmente der griechischen Kom?dienautoren, die von Rudolf Kassel und Colin Austin herausgegeben wurden), unter vielf?ltigen Aspekten zu erschlie?en, zu kommentieren und zu übersetzen und somit das bisher einseitige, durch die beiden erhaltenen Autoren bestimmte Bild der Gattung Kom?die zu erg?nzen und zurechtzurücken.
Im letzten Vortrag des Tages haben Prof. Dr. Mark Spoerer (Universit?t Regensburg), Dr. Artur Dirmeier (Spitalarchiv Regensburg) sowie Sebastian P??niker (alumnus des GRK 2337) das Projekt ?Die Rechnungsbücher des Regensburger St. Katharinenspitals 1354 bis 1934 digital auf BAVARIKON“ vorgestellt, bei dem zwischen 2018 und 2021 der weit ins Mittelalter zurückreichende serielle Quellenbestand des Regensburger St. Katharinenspitals digitalisiert und der interessierten ?ffentlichkeit zeit- und ortsunabh?ngig zug?nglich gemacht wurde.
Der zweite Tag wurde von Wuppertal begonnen. Bart van Hees, ein Mitglied des dortigen Kollegs moderierte und Prof. i. R. Dr. Martin Karrer leitete den Vormittag mit seinem Beitrag zu den Paratexten der Apokalypse ein.
Den ?Wuppertaler Vormittag“ abgerundet hat Prof. Dr. Patrick Sahle mit seinem Vortrag ?St?dte edieren? Das Buch der Stadt zwischen Fundgrube und Datenbank“. Sein Ausgangspunkt ist ein auf 12 Jahre ausgelegtes DFG-Projekt mit dem Ziel s?mtliche Stadtbücher in Deutschland (und auch darüber hinaus in deutschsprachigen Gebieten) zu inventarisieren. Dabei geht es ausschlie?lich um Nachweis und Erschlie?ung der Bücher, nicht um deren Digitalisierung, Transkription oder Edition.
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es weiter mit der Vorstellung eines mittlerweile abgeschlossenen Projekts der Staatsbibliothek Berlin sowie Universit?tsbibliothek Leipzig: Dr. Nicole Eichenberger und Dr. Hedwig Suwelack schilderten ihre Erfahrung mit ?Faithful Transcriptions“,? einem digitalen citizen science Transkribathon theologischer Handschriften des Mittelalters, bei dem von Mai bis Juli 2021 über ein Crowd-Sourcing-Projekt TEI/XML-codierte Transkriptionen von über 181 Handschriftenseiten angefertigt wurden.
Im Anschluss daran hat Dr. Annette von Stockhausen zum Patristischen Textarchiv referiert unter dem Titel ?Digitale Editionen (sp?t-)antiker christlicher Texte. Editionsphilologische und technische ?berlegungen“.
Den Abschluss bildete der Vortrag von Dr. Tilmann Lohse, der ?Strategien zur Verdatung liturgischer Regiebücher des Mittelalters“ im Hinblick auf das CantusNetwork aus Benutzersicht kommentierte.
Die einzelnen Vortr?ge wurden sehr gut angenommen, riefen interessierte Fragen hervor und führten zu teils lebhaften Diskussionen.
Kurz vor Anbeginn der Winterpause der Universit?t und bevor weitere coronabedingte Einschr?nkungen in Kraft traten, konnte GRK-Mitglied Christopher Sprecher vom 14.–17. Dezember 2021 eine Forschungsreise nach Mailand machen. Zwei ehemalige Mitglieder des Graduiertenkollegs, Dr. Markus L?x und Anton-Claudio Sch?fer, besch?ftigten sich in ihren Projekten mit dieser Metropole der Lombardei; aber trotz der Tatsache, dass die Dissertation von Herrn Sprecher sich mit Reliquien des Gro?en Palastes zu Konstantinopel besch?ftigt, birgt Mailand einen für seine Forschung wichtigen und einmaligen Schatz: die Handschrift B 119 sup., datiert zum 10. Jahrhundert und aufbewahrt in der Veneranda Biblioteca Ambrosiana. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Handschrift, durch den Hofsvorsitzenden (proedros) Basileios Lakapenos in Auftrag gegeben, ist ein Florilegium verschiedener Traktate und Reden der byzantinischen Kriegskunst, welches wohl dem hohen Staatsbeamten sowohl als auch dem von ihm gedienten Kaiser als Referenzwerk dienen sollte. Die Handschrift ist unsere einzige Quelle für zwei Ermutigungsreden, die Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos an seine Soldaten an der ?stlichen Front im Konflikt mit arabischen Streitkr?ftigen richten lie?, in einer von welchen die Reliquien am Kaiserhof eine gro?e Rolle spielen. Um den originellen Wortlaut im Griechischen mit ver?ffentlichten ?bersetzungen zu vergleichen, und um zu schauen, ob der in der Rede verwendete Wortschatz mit seinen untersuchten Reliquiarinschriften zusammenh?ngt, fuhr Christopher nach Mailand, wo er durch die hilfreiche Unterstützung des Leiters der Biblioteca Ambrosiana, Signore Trifone Cellamaro, ein paar Stunden mit der Handschrift in der wundersch?nen Bibliothek beim Lesen und Vergleichen verbringen durfte. Anschlie?end gab es auch etwas Zeit, diese wichtige Metropole der Antike, des Mittelalters und der jetzigen Zeit zu erkunden und dabei auch hautnah den Gegenstand der Forschung anderer GRK-Mitglieder interdisziplin?r und projektübergreifend vor Ort zu erleben.
Shortly before the start of the university’s winter break, and before additional coronavirus-related restrictions came into place, GRK member Christopher Sprecher was able to make a research trip from December 14–17, 2021, to Milan. Two former members of the research cluster, Dr. Markus L?x and Anton-Claudio Sch?fer, focussed on this Lombardian metropolis in their respective research projects; but despite the fact that Mr Sprecher’s dissertation is concerned with relics in the Great Palace of Constantinople, Milan houses a unique and important treasure for his research: the manuscript B 119 sup., dated to the 10th century and preserved at the Veneranda Biblioteca Ambrosiana. This manuscript, commissioned by the palace president (proedros) Basileios Lakapenos, is a miscellany of various treatises and speeches pertaining to the military arts, ostensibly to serve the high official and the emperor whom he served as a kind of reference work. The manuscript is also our sole source for two military harangues which Emperor Constantine VII Porphyrogennetos had proclaimed before the troops at the frontlines against the Arab forces, and in one of which the relics of the Great Palace play a key role. In order to compare the original Greek language of the text with published translations, as well as to see whether there be any connections between the vocabulary used and the reliquary inscription texts he has studied, Christopher travelled to Milan, where he was able to spend a few hours in the beautiful library reading and comparing the manuscript text, thanks to the helpful assistance of Signore Trifone Cellamaro, Director of the Biblioteca Ambrosiana. Afterwards, he also had some time to explore this important metropolis of the ancient, medieval, and contemporary periods, as well as to experience up close and personal the research object of other research cluster members in an interdisciplinary way that crossed specific project boundaries.
Foto: Ms. B 119 sup., fol. 156r, mit dem Ende der ersten Ermutigungsrede des Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetos an seine Soldaten, ca. 958. ?Veneranda Biblioteca Ambrosiana.
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On December 10th, 2021, Christopher Sprecher was able to travel to the city of Limburg an der Lahn (Hesse), where the cathedral treasury and diocesan museum of the Roman Catholic Diocese of Limburg contains one of the main objects analysed in his dissertation: the so-called Limburg Staurotheke. The staurotheke (Gr. σταυροθ?κη, meaning “case for a cross”) is one of the most magnificent surviving luxury and religious art objects from the Middle Byzantine period, commissioned by the chief palace minister and royal family member Basileios Lakapenos sometime in the period from 968–85. It contains one of the main relics of the True Cross that was kept in the Great Palace in Constantinople, surrounded by enamel-adorned compartments holding partial relics from other holy objects pertaining to the Passion of Jesus Christ and those close to him, such as the Virgin Mary and John the Baptist. In the course of the upheaval and looting following the Fourth Crusade’s sacking of the Byzantine capital in 1204, the staurotheke found its way to the Rheinland in 1207, remaining there until gifted to the newly formed Diocese of Limburg in 1835 by William I, 2nd Count of Nassau. Covered in highly-detailed enamel, repoussé metalwork, gold, silver, and precious gems, the staurotheke is a monument not only to the piety (and wealth) of Basil Lakapenos and the precious relics contained therein, but also a statement par excellence of imperial claims of sacrality, as Sprecher discusses in his doctoral work.
Am 10. Dezember 2021 konnte Christopher Sprecher nach Limburg an der Lahn (Hessen) fahren, wo der Domschatz und das Di?zesanmuseum des r?misch-katholischen Bistums Limburg eines der von ihm in der Dissertation analysierten Objekte beherbergt: die sogenannte Limburger Staurothek. Die Staurothek (Gr. σταυροθ?κη, zu Deutsch “Kreuzeslade”) ist eines der pr?chtigsten überlieferten Luxus- und Kirchenkunstobjekte der mittelbyzantinischen Periode, welches vom Palastvorsteher und Mitglied des Kaiserhauses Basileios Lakapenos irgendwann in den Jahren von 968–85 in Auftrag gegeben wurde. Sie beinhaltet eine der Hauptreliquien des Wahren Kreuzes, die im Gro?en Palast zu Konstantinopel aufbewahrt wurden, umgeben von mit Email verzierten K?stchen, die Teilreliquien anderer heiliger Objekte hielten, die mit der Passion Jesu Christi oder mit seinen Verwandten zusammenhingen, wie z.B. der Jungfrau Maria oder Johannes dem T?ufer. Im Laufe der umw?lzenden Plünderung der byzantinischen Hauptstadt 1204 infolge des Vierten Kreuzzuges gelangte die Staurotheke 1207 ins Rheinland und blieb dort bis 1835, als Wilhelm I., der zweiter Herzog von Nassau, sie dem neugegründeten Bistum Limburg schenkte. Bedeckt mit hochdetailliertem Email, Treibarbeit, Gold, Silber sowie Kleinodien steht die Staurothek nicht nur als Denkmal an die Fr?mmigkeit (und den Reichtum) des Basileios Lakapenos und die darin aufbewahrten kostbaren Reliquien, sondern auch eine Aussage?par excellence?zu den kaiserlichen Heiligkeitsansprüchen, wie Sprecher in seiner Dissertation bespricht.
Unter dem Thema ?Liturgie – ?Ein Werk des Volkes‘? Gelebte Religiosit?t als Thema der Liturgiewissenschaft“ stand die vom 23.–27.08.2021 im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg stattfindende Tagung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschafterinnen und Liturgiewissenschaftler (AKL). Das vielf?ltige und interdisziplin?r ausgerichtete Programm unter der Organisation von Prof. Dr. Alexander Zerfa? (Salzburg), Prof. Dr. Harald Buchinger (Regensburg) und Prof. Dr. Benedikt Kranemann (Erfurt) beleuchtete in 21 Beitr?gen Aspekte der gelebten Religiosit?t aus theologisch historischer, systematischer und praktischer Perspektive und fragte nach deren Bedeutung für die Liturgiewissenschaft.
An den ersten beiden Tagen schuf ein diachron angelegter, historischer Durchgang eine fundierte Basis für weitere ?berlegungen: Ausgehend von der Alten Kirche wurden Orte und Akteure frühchristlicher Liturgie, die Professionalisierung des Klerus sowie Integrations- und Adaptionsprozesse gelebter Religiosit?t behandelt. Daran schlossen sich ?berlegungen zur Wechselwirkung mittelalterlicher Hochliturgie und Einfachreligiosit?t und zur Breitenreligiosit?t im Sp?tmittelalter an. Der ?kumenischen Breite des konfessionellen Zeitalters wurde mit Beitr?gen zur evangelischen Gottesdienstpraxis sowie zu liturgischen Riten um das Wochenbett im mittelalterlichen Byzanz Rechnung getragen. Abschlie?end standen Liturgie- und Fr?mmigkeitspraxis im ?Milieukatholizismus“ des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts und die Materialit?t von Liturgie im Fokus.
Am Vormittag des dritten Tages er?ffnete sich – vor allem für den wissenschaftlichen Nachwuchs – die M?glichkeit, Case Studies und eigene Projekte zu pr?sentieren. Den Teilnehmenden standen 14 verschiedene Beitr?ge in drei Panels zur Auswahl.
Am Nachmittag fand eine Exkursion in die Altstadt von Salzburg mit Führung durch den Salzburger Dom statt. Es folgte eine Podiumsdiskussion mit Erzbischof Franz Lackner OFM. Der Primas Germaniae betonte den hohen Stellenwert und Bedeutung der universit?ren Theologie und warb um gegenseitiges Vertrauen (https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2021-08/oesterreich-lackner-salzburg-glaube-universitaet-theologie.html). Der anschlie?ende Empfang bot weitere Gelegenheit miteinander ins Gespr?ch zu kommen. Im romanischen Saal der Erzabtei St. Peter folgte ein Vortrag zum R?mischen Ritus und der weitreichenden Rezeption p?pstlicher Liturgie in Renaissance und Barock. Der Tag klang mit der Vesper und einem Empfang in der Erzabtei St. Peter aus.
Am vierten Tag wurden pastoraltheologische und systematische ?berlegungen zur gegenw?rtigen Situation der Kirche und den, mit ihr verbundenen liturgischen Fragen, angestellt. Dabei wurde die faktische und theologische Reichweite kirchlicher Liturgie in den Blick genommen, die immer mehr Werk eines Volkes ist, das sich nicht ohne weiteres mit institutionellen Formen der Liturgie identifiziert. Unter diesem Gesichtspunkt wurden freie Rituale als Inspirationsquelle vorgestellt und die m?gliche Integration neuer Rituale in das Leben der Kirche er?rtert. Zuletzt wurden gelebte Religiosit?t und Liturgie unter den Aspekten der Objektivit?t und Subjektivit?t betrachtet und in einen gr??eren kulturellen und kosmischen Zusammenhang gestellt.
Die Tagung bot, neben dem reichen fachlichen Input, zahlreiche Gelegenheiten, mit anderen Teilnehmenden ins Gespr?ch zu kommen und sich über eigene Forschungen und Ans?tze auszutauschen. Gebetszeiten, Messe und Reisesegen, die aktiv von Teilnehmenden der Tagung gestaltet wurden, gaben Raum für pers?nliches Gebet und Kontemplation und bildeten einen bereichernden liturgisch-praktischen Rahmen.
Vom 27.–28.08.2021 fand in kleinerem Kreis das Interuniversit?re Lektüreseminar zur ?lteren Liturgiegeschichte statt. Hierbei wurden Forschungsprojekte und geplante Ver?ffentlichungen der Teilnehmenden, die teils auch auf die mittlere und neuere Geschichte ausgriffen, zur Diskussion gestellt, wodurch sich spannende Einblicke in die aktuelle Forschung ergaben.
Vom 12. Juli–6. August 2021 nahm Christopher Sprecher an der 2021 Dumbarton Oaks/Hill Monastic Manuscript Library (HMML) Syriac and Armenian Summer School teil. Im Frühjahr 2020 bewarb er sich erfolgreich um einen der 10 Pl?tze im Altarmenischkurs, welcher dann aufgrund der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde. Ursprünglich h?tte der Kurs einen Monat lang in Pr?senzform am St John’s College in Collegeville, Minnesota (USA) stattgefunden (wo die HMML sich auch befindet), aber nach sorgf?ltiger ?berlegung entschieden sich die Organisatoren des Kurses dafür, heuer den Kurs online zu machen.
Vier Wochen lang, Montag bis Freitag, jeden Tag drei Stunden lang besch?ftigten sich die Teilnehmenden intensiv mit dem Erlernen der Grammatik der klassischen armenischen Hochsprache (??????, grabar). Zuerst musste das Alphabet, das im 5. Jhdt. n. Chr. von Mesrob Ma?toc’ erfunden wurde, gelernt werden; danach gab es Lesungen in der zweiten Kursh?lfte aus authentischen sp?tantiken und mittelalterlichen armenischen Texten: der armenischen ?bersetzung des Neuen Testaments, Auszügen der armenischen kirchlichen Hymnographie, Teilen der Chronik des E?i?ē. Darüber hinaus gab es auch die M?glichkeit, praktische Erfahrungen im Transkribieren und ?bersetzen anhand einer aus dem 16. Jhdt. stammenden Handschrift des sogenannten Alexanderromans zu gewinnen. Die Studierenden kamen aus den USA, Deutschland, Italien und Israel, und der Unterricht wurde vom renommierten Armenologen Dr. Abraham Terian und von Jesse Siragan Arlen angeboten; Letzterer wird im Herbst den Posten des Direktors des Krikor and Clara Zohrab Information Center in New York City übernehmen.
Neben dem Zugang zu einem breiten Netzwerk von Kolleg*innen und Mitenthusiast*innen des mittelalterlichen Kaukasus verschaffte Christopher die Dumbarton Oaks/HMML Classical Armenian Summer School neue Sprachf?higkeiten sowie eine Vertrautheit mit digitalen Handschriften- und Sprachressourcen in Alt- (und in geringerem Ma?e, Neu-)armenisch, die ihn dazu angeregt haben, bei m?glichen künftigen Post-Doc-Projekten einen Fokus auf den Wechselwirkungen zwischen Armenien, Georgien und Byzanz ins Visier zu nehmen.
Weiteres zu den j?hrlichen Sommerschulen und Biografien aller Teilnehmenden k?nnen unter folgendem Link gefunden werden: www.doaks.org/research/byzantine/scholarly-activities/2021-dumbarton-oaks-hmml-syriac-and-armenian-summer-school
Fotos:
Screenshots vom Kurs
Erste Seite des Textes des Alexanderromans (Armenian Ms 3, Rylands Library, University of Manchester, fol. 3a). Der erste Bogen sowie die S?ule auf der rechten Seite des Blatts bilden den armenischen Gro?buchstaben ? (P), in Zusammenhang mit welchem der Text in Blattgold sich wie folgt liest: ?????????? ???? ???????????? ??????????? ????????????, ????? ?????? ? ????????? (Patmut’iwn meci a?xarhakalin a?eksandros makedonacwoy, keank’ varuc’ ev k’ajut’ean = Geschichte des gro?en Kaisers Alexander von Makedonien, ein Leben voller Güte und Tapferkeit). Handschrift online ersichtlich:
From July 12–August 6, 2021, Christopher Sprecher participated in the 2021 Dumbarton Oaks/Hill Monastic Manuscript Library (HMML) Syriac and Armenian Summer School. In early 2020, he had successfully applied for one of the 10 spots in the Introduction to Classical Armenian course, which was then postponed for one year on account of the COVID-19 pandemic. Originally, the course would have entailed spending a month with the instructors and participants on the grounds of St John’s College in Collegeville, Minnesota (USA) (where HMML is also located), but after careful consideration, the course organisers decided to proceed this year with an online format.
For four weeks, Monday-Friday, three hours each day, participants had an intense introduction to the grammar of Classical Armenian (??????, grabar), learning the alphabet created for the language in the fifth century AD by Mesrob Ma?toc’ and having readings in the second half of the course from authentic late antique and medieval Armenian texts: the translation of the New Testament, early Armenian hymnography, excerpts from the history of E?i?ē, and hands-on practice transcribing from and translating from a sixteenth-century manuscript of the so-called Alexander Romance. Students hailed from the United States, Germany, Italy, and Israel, with instruction offered by the renowned Armenologist Dr. Abraham Terian and Jesse Siragan Arlen, who will be taking up the post of Director of the Krikor and Clara Zohrab Information Center in New York City this fall.
Besides providing access to a vast new network of colleagues and fellow enthusiasts of the medieval Caucasus, the Dumbarton Oaks/HMML Classical Armenian Summer School has provided Christopher with new linguistic skills and a familiarity with online manuscript and language resources in Classical (and to a lesser extent, Modern) Armenian that have inspired him to consider a focus on the interactions of Armenia, Georgia, and Byzantium more centrally in potential post-doctoral work.
For more information on the annual summer schools and biographies of all participants, please follow this link:
www.doaks.org/research/byzantine/scholarly-activities/2021-dumbarton-oaks-hmml-syriac-and-armenian-summer-school
Photos:
Screenshots from class.
First page of the text of the Alexander Romance (Armenian Ms 3, Rylands Library, University of Manchester, fol. 3a). The initial arch and column on the right-hand side of the page forms the majuscule Armenian letter ? (P), with the text in gold leaf reading as follows: ?????????? ???? ???????????? ??????????? ????????????, ????? ?????? ? ????????? (Patmut’iwn meci a?xarhakalin a?eksandros makedonacwoy, keank’ varuc’ ev k’ajut’ean = History of the great emperor Alexander the Macedonian, a life of goodness and valour). Manuscript visible online: www.digitalcollections.manchester.ac.uk/view/MS-ARMENIAN-00003/1 (accessed August 9, 2021).
[English version below]
Am Donnerstag und Freitag, 2.–3. Juli 2021 konnten einige Mitglieder des DFG-GRK 2337 ?Metropolit?t in der Vormoderne“ an der internationalen Tagung ?Spitalobjekte. Materielle Kulturen des Spitals in der Vormoderne“ am Sankt Katharinenspital im Stadtteil Stadtamhof hier in Regensburg teilnehmen. Die Tagung, unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Artur Dirmeier, Archivar des Sankt Katharinenspitalstiftung, sowie Profs. Dr. Harriet Rudolph und Daniel Drascek von der Universit?t Regensburg, bot zwei Tage voller interessanter Vortr?ge zur materiellen Kultur im Kleinstumfeld st?dtischer und l?ndlicher Spit?ler. Die Vortragenden untersuchten alles von Rechnungsbüchern bis zu Ton- und Glasscherben in arch?ologischen Befunden, Essen und Getr?nken, sogar Exkrementen, in - man muss ja zugeben - einer ?u?ert umfassenden Herangehensweise zur Thematik von physischer ?Materie“ in diesen oft nach geistlichen/religi?sen Vorschriften geführten Institutionen. Vom GRK nahmen teil: Kathrin Pindl (deren Promotionsforschung sich mit der Getreidepolitik des Sankt Katharinenspitals befasst), Alumnus Sebastian P??niker (der auch mit der Technik und der ?bertragung der Tagung online aushalf), GRK-Graduiertensprecherin Maria Whitten und Christopher Sprecher. Gro?er Dank gilt der Sankt Katharinenspitalstiftung, die den Tagungsraum zur Verfügung stellte sowie alle Teilnehmenden und Vortragende mit Erfrischung und Mittagessen versorgte. Das Tagungsprogramm kann hier gesichtet werden: Link
Fotos: 1) Prof. Dr. Harriet Rudolph er?ffnet die Tagung; 2) Von L-R: Kathrin Pindl, Maria Whitten und Christopher Sprecher
On Thursday and Friday, 2–3 July 2021, several members of the DFG-GRK 2337 ?Metropolit?t in der Vormoderne“ were able to take part in the international conference ?Hospital Objects: Material Cultures of the?Spital?in Pre-Modernity,“ at Saint Catherine’s Hospital here on Stadtamhof in Regensburg. The conference, organised by Dr. Artur Dirmeier, archivist of Saint Catherine’s Hospital, and Profs. Dr. Harriet Rudolph and Daniel Drascek from the University of Regensburg, presented two days worth of fascinating talks on material culture in the micro-settings of urban and rural hospitals. Presenters examined everything from invoice books to pottery and glass archaeological finds, food and drink and even excrement - it must be said - in a very comprehensive approach to the physical ?matter“ involved in these institutions often guided by spiritual/religious principles. Participating from the GRK were: Kathrin Pindl (whose doctoral research focuses on grain politics at Saint Catherine’s Hospital), alumnus Sebastian P??niker (who also helped with the sound and online simulcast of the conference), GRK speaker Maria Whitten, and Christopher Sp