Die Deutsche Forschungsgemeinschaft f?rdert das Graduiertenkolleg ?Ionenpaareffekte in molekularer Reaktivit?t“ um Professorin Dr. Ruth M. Gschwind ab 1. April 2021 für viereinhalb Jahre mit einer Gesamtsumme von 5,5 Millionen Euro: Das Projekt hat die Aufkl?rung von Ionenpaarstrukturen und ihren Reaktionsmechanismen zum Ziel.
?Ein Projekt, das durch fachliche Exzellenz und Interdisziplinarit?t überzeugt“, gratuliert Universit?tspr?sident Professor Dr. Udo Hebel, der sich über den Erfolg der UR-Chemiker:innen freut. Ausgangspunkt der Forscher:innen sind Ionenpaare, die in allen Bereichen der Chemie genutzt werden und die Eigenschaften von metallorganischen Reagenzien, anorganischen Clustern und ganzen Katalyseklassen bestimmen. Allerdings ist die Vorhersage der Strukturen von Ionenpaaren in L?sung auf allen Stufen einer Reaktion eine echte Herausforderung, weil viele Strukturen mit ?hnlichen Energien existieren k?nnen; diese k?nnen sich auch noch flexibel ineinander umwandeln. Experimentelle Zug?nge zu Ionenpaarstrukturen in L?sung mittels Spektroskopie sind daher selten und sehr anspruchsvoll. Auch die genaue Beschreibung durch theoretische Berechnungen im Computer ist schwierig und oft nicht genau genug. Deshalb k?nnen bis heute Reaktionen mit Ionenpaaren nicht designt oder vorhergesagt werden. Sie werden immer noch klassisch durch Versuch und Irrtum entwickelt.
Die Aufkl?rung von Ionenpaarstrukturen und ihren Reaktionsmechanismen ist deshalb ein zentrales Ziel des Graduiertenkollegs (GRK). Im Weiteren werden die direkten Bindungsbrüche, das Herzstück jeder chemischen Reaktion, mit experimentellen und computerchemischen Methoden untersucht. Ein dritter Ansatz übertr?gt verfeinerte Ionenpaarkonzepte auf unterschiedliche chemische Disziplinen, um neue und verbesserte Reaktionen zu entwickeln, vor allem in der Katalyse. Die Perspektiven der unterschiedlichen chemischen Disziplinen auf Ionenpaare sind oft abweichend und komplement?r. Die physikalischen Wechselwirkungen sind jedoch dieselben. Ein interdisziplin?re Team des GRK aus Spektroskopiker:innen, Theoretiker:innen und Synthetiker:innen untersucht Ionenpaare aus unterschiedlichsten chemischen Bereichen, um einen maximalen Transfer von Konzepten zu erreichen.
Das interdisziplin?re Ausbildungsprogramm des GRK konzentriert sich auf die individuelle Qualifizierung der Studierenden; dabei unterstützen ein strukturiertes GRK-Programm und eine projektorientierte exzellente Forschungsumgebung. ?Transferierbare Ionenpaarkonzepte für die Vorhersage und Kontrolle von Strukturen, Reaktivit?ten und Stereoselektivit?ten im Rahmen einer exzellenten interdisziplin?ren Doktorand:innenenausbildung zu erarbeiten“ – so beschreibt Sprecherin Ruth Gschwind die Vision ihres Kollegs, an dem weitere neun Wissenschaftler:innen der Universit?t Regensburg (Prof. Dr. Robert Wolf, Prof. Dr. Oliver Reiser, Prof. Dr. Julia Rehbein, Prof. Dr. Patrick Nürnberger, Prof. Dr. Nikolaus Korber, Prof. Dr. Dominik Horinek, Prof. Dr. Burkhard K?nig, Dr. Jonathan Bauer) und ein Forscher der LMU München (Prof. Dr. Hendrik Zipse) beteiligt sind.
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Prof. Dr. Ruth M. Gschwind
Professur für Organische Chemie
Universit?t Regensburg
Telefon 0941 943-2105
E-Mail ruth.gschwind@ur.de