Dr. Nataliya Archipowa, Nachwuchswissenschaftlerin an der Fakult?t für Biologie und vorklinische Medizin (Lehrstuhl Prof. Reinhard Sterner) und der Fakult?t für Chemie und Pharmazie (Lehrstuhl Prof. Patrick Nürnberger) der Universit?t Regensburg, wurde auf der ,,Regional Biophysics Conference (RBC)‘‘ mit dem Young Investigators‘ Prize der Hungarian Biophysical Society ausgezeichnet. Die RBC ist das traditionelle Treffen von sieben biophysikalischen Gesellschaften Europas und fand im August dieses Jahres im ungarischen Pécs statt. Grundlage für den Preis sind die jüngsten Arbeiten von Dr. Archipowa zur Aufkl?rung des lichtabh?ngigen Reaktionsmechanismus von Typ I Cryptochromen (CRY) aus migrierenden und nicht-migrierenden Spezies.
?Ich fühle mich sehr geehrt den RBC Young Investigators‘ Prize für meine neusten Erkenntnisse, die ein neues Licht auf die Rolle des Cryptochroms als Photomagnetorezeptor werfen, erhalten zu haben“, erkl?rt Dr. Archipowa. ?All dies w?re ohne die stete Unterstützung meiner Mentoren, Prof. Dr. R. Sterner und Prof. Dr. P. Nürnberger, meiner Kooperationspartner, sowie meiner Familie und meiner Freunde nicht m?glich. Dafür m?chte ich mich recht herzlich bedanken.“ Die passionierte Biochemikerin forscht, gef?rdert durch ein PostDoc-Stipendium für Nachwuchswissenschaftlerinnen der UR, mit lokalen als auch internationalen Kooperationspartnern an einem tieferen Verst?ndnis biologischer lichtinduzierter Prozesse, wie sie in photosensitiven Enzymen und Photorezeptoren vorkommen. Des Weiteren projiziert sie die in der Natur vorkommenden Prinzipien auf artifizielle photokatalytische Systeme, um neue biotechnologische Anwendungen sowie nachhaltige Synthesewege in der organischen Synthese zu erm?glichen. In ihrer Forschung verwendet Dr. Archipowa eine Kombination aus zellbiologischen, molekularbiologischen und biochemischen Techniken sowie zeitaufgel?ste Laserspektroskopie. Dadurch sollen die Wirkungsweise der untersuchten Proteine und die Verbindung zu deren biologischen Funktion auf molekularer Ebene entschlüsselt werden.
?Frau Dr. Archipowa nutzt modernste biochemische und biophysikalische Methoden, um grundlegende Einsichten in die Wirkungsweise von licht-sensitiven Proteinen mit vielf?ltigen biologischen Funktionen zu erhalten. Die Zuerkennung des prestigetr?chtigen Young Investigators‘ Prize der Hungarian Biophysical Society stellt eine verdiente Würdigung ihrer bahnbrechenden Arbeiten dar und wird sie ermutigen, ihren erfolgreichen Weg fortzuführen“, freut sich auch Prof. Dr. Sterner über die Auszeichnung für Dr. Archipowa.
?ber Dr. Archipowa
Dr. Archipowa promovierte an der Universit?t Manchester bei Prof. Dr. Nigel S. Scrutton und widmete sich in ihrer Dissertation bereits drei fundamentalen lichtinduzierten Prozessen in biologischen Systemen. Zum einen konnte sie den konsekutiven Hydridtransfer, der im Photoenzym Protochlorophyllid-Oxidoreduktase abl?uft, zum ersten Mal in seinen einzelnen Schritten aufl?sen. Zum anderen arbeitete sie entscheidende Unterschiede zwischen tierischem Typ II (Wirbeltiere) und Typ I (Insekten) CRY hinsichtlich der Chromophorbindung und der daraus resultierenden Konsequenzen für die vorgeschlagene Rolle in der Magnetorezeption heraus. Schlie?lich kl?rte sie den Reaktionsmechanismus des CRY aus der Fruchtfliege Drosophila melanogaster im Detail auf. Darauf aufbauend entwickelte sie ein eigenst?ndiges Forschungskonzept für weiterführende CRY-Studien, die sie aktuell an der UR durchführt und die mit dem Young Investigators‘ Prize nun eine frühe Würdigung auf internationaler Bühne erhalten. Ihre neuesten Ergebnisse demonstrieren eindrucksvoll eine lichtinduzierte Selbst-Inaktivierung der CRY I Proteine sowohl aus nicht-migrierenden als auch aus migrierenden Spezies. {web_name} tr?gt einen neuen Blickwinkel bei auf die vieldiskutierte Frage, ob CRY I als Photomagnetorezeptor im migrierenden Monarchfalter fungieren kann.

Kontakt aufnehmen
Prof. Dr. Reinhard Sterner
Lehrstuhl für Biochemie II
Institut für Biophysik und Physikalische Biochemie
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