Foto: Annika Graf / Universit?t Regensburg
Verwaltung 4.0 will Bürokratie reduzieren und einen benutzerfreundlichen Zugang zu Informationen und Verwaltungsleistungen zu bieten. E-Government, Datensicherheit und Transparenz sind Teil dieses Fokus. Prozessmanagement, das an der Universit?t Regensburg (UR) nun in eine weitere Runde geht, ist das Werkzeug dafür: Es setzt auf die Optimierung administrativer Arbeitsabl?ufe, die Vereinfachung von Verfahren und nicht zuletzt effektive Ressourcenverteilung.
Prozesse zu optimieren ist auch im Kontext des Hochschulvertrages notwendig, den alle bayerischen Universit?ten 2023 individuell mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ausgehandelt und unterzeichnet haben. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er ?Hochschulvertrag 2023-2027 zwischen der Universit?t Regensburg und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst“ konkretisiert die in der ?Rahmenvereinbarung Hochschulen 2023 bis 2027“ festgelegten Handlungsfelder zur Umsetzung hochschulpolitischer Zielsetzungen. Er definiert u. a. Leistungen, die der strategischen Profilbildung der Hochschule f?rderlich sind: Es geht um die Qualit?t von Studium, Lehre und Forschung, aber auch um Querschnittsthemen, wie Chancengleichheit, Internationalisierung und Digitalisierung. Letztere soll in Wissenschaft, Lehre und Verwaltung gef?rdert werden.
Der Vertrag sieht zu diesem Zweck unter anderem die Durchführung eines ?System-Checks“ vor, in dem die zukunftsfeste Organisation und Strukturierung der UR sowie die wissenschaftliche Schwerpunktsetzung und die Entwicklung eines Qualit?tssicherungssystems für alle Bereiche einschlie?lich Verwaltung und letztlich eine Selbstevaluierung bis 2027 festh?lt.
Was passiert, wenn die Ziele des Hochschulvertrags nicht erreicht werden? Das Vers?umnis, strategische Ziele zu erreichen, wird praktische Konsequenzen haben: Die Universit?t muss Gründe und Ma?nahmen zur Verbesserung dokumentieren; auch der universit?re Staatshaushalt kann durch das Wissenschaftsministerium reduziert werden.
Den UR-Hochschulvertrag k?nnen Sie hier nachlesen.
Rahmenvereinbarung und alle Hochschulvertr?ge (bayern.de)
Kanzler Dr. Christian Blomeyer (r.) führte Interessierte am Campustag der Regensburger Nachhaltigkeitswoche 2024 über den Campus der Universit?t Regensburg. Foto: Julia Dragan / Universit?t Regensburg
14. M?rz 2024
Von Martina Fischer
Vorweg: Die Verwaltung funktioniert und funktionierte in der Regel einwandfrei - ein wichtiger Punkt, auf den alle Verwaltungsmitarbeitenden stolz sein k?nnen.
Dennoch - nicht erst seit Corona lief es hier und da nicht rund ?im Getriebe“. Mehr Kommunikation wurde gefordert, mehr Digitalisierung, mehr Homeoffice und vor allem klare und strukturierte Prozesse, die unabh?ngig von Ort und Zeit ablaufen k?nnen. Dafür und noch für Einiges mehr wurde Verwaltung 4.0 ins Leben gerufen.
Die "Halbzeit"-Auswertungen des Weges zur Verwaltung 4.0 laufen zwar noch, aber über folgende Erfolge k?nnen sich alle Beteiligten in der Verwaltung gemeinsam mit Kanzler Dr. Christian Blomeyer, den Abteilungsleitenden, der Organisationsentwicklung und dem Sounding Board freuen.
Bei einer Stunde der Werte 2023. Foto: Tanja Wagensohn / Universit?t Regensburg
Es wurde ein einheitliches Verst?ndnis von Prozessmanagement in der Verwaltung etabliert und damit begonnen, die entsprechenden Prozesse zu digitalisieren. Noch sind die Berechnungen nicht abgeschlossen, aber die bislang 19 gemappten Prozesse und die drauf folgende Digitalisierung von elf dieser Prozesse haben bis dato allein rund 11.000 Tage ?Liegezeiten“ z. B. der Briefpost bzw. durch Transport eingespart.
Gleich, ob es Wartezeiten der Studierenden sind, wie bei der Anerkennung externer Studien- und Prüfungsleistungen durch das International Office (Prozesscoach: Viktoria Sch?fer, Prozesseignerin: Marianne Sedlmeier), wo durch die Digitalisierung (durchgeführt mit Chen Zhang, IT) die Verwaltung den Studierenden gesch?tzt rund 1650 Stunden Warte- und Wegezeiten spart, oder beim prüfungsrechtlichen Nachteilsausgleich, bei dem für die Studierenden nun klar ist, wohin es zuerst mit einem Antrag auf Nachteilsausgleich geht (Prozesscoach: Susanne Schr?dinger, Prozesseigner: Daniel Sch?ffner/ Susanne Schr?dinger): Wir sind noch serviceorientierter geworden.
Aber auch innerhalb der Universit?t sind Einsparpotentiale vorhanden. Im M?rz gehen die Erstattung von Auslagen nachdem der Prozess gemappt wurde, digital. Hier erwartet sich Prozesscoach Christian Wohlgemuth bei den rund 5.000 Antr?gen im Jahr schon einmal eine Einsparung von rund zwei Tagen Liegezeit je Vorgang, das sich auf 10.000 Tage im Jahr aufsummiert – eine unglaubliche Summe.
Theoretisch k?nnte der Prozess, der durch den reinen Transport von Papier oft verlangsamt wurde, nun in 10 Minuten abgewickelt werden. Nebenher wurde durch das Prozess-Mapping auch der Unterschriftenlauf verschlankt, und weitere Stunden k?nnen hier eingespart werden. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 ist Zeit, die in der Abteilung für Finanzen und Transfer bei den ohnehin knappen Ressourcen bitter ben?tigt wird.
Ein weiterer Erfolg: Der Unterschriftenlauf bei Veranstaltungen im Audimax (Prozesscoach Robert Erndt) wurde durch die Prozess-Mappings erheblich verkürzt – auch hier winken Einsparungen von drei Wochen Liegezeit und reiner Arbeitszeit von insgesamt 40 Stunden im Jahr in verschiedenen Referaten. Das entspricht einer ganzen Arbeitswoche.
Das sind nur einige Beispiele, die nun durch die Prozessverbesserungen mit Hilfe von Prozessmanagement und der Digitalisierung in Zusammenarbeit mit der Verwaltungs-IT (Caren Altmann und Team) angesto?en und realisiert wurden.
Erkl?rtes Ziel ist es, 65% der angebotenen Verwaltungsprozesse bis 2025 digital anzubieten. Wir bleiben dran!
Grafik: Martina Stelzl / UR
Alle Mitglieder der Kernverwaltung haben mitgearbeitet: Seit 2022 haben wir in der Verwaltung eine klare Vision, eine Mission und eingeführte Werte. H?ufig wird über diese Werte diskutiert – es gibt Kritik an zu vielen Ma?nahmen, sie zu etablieren. Doch die positiven Stimmen überwiegen. Entscheidend ist, dass wir unsere Werte gemeinsam etabliert haben und uns darauf verlassen k?nnen, diese Werte anzutreffen: Wenn ich einen Termin mit jemandem in der Verwaltung habe, den ich noch nicht kenne, kann ich trotzdem drauf vertrauen, dass er diese Werte im dienstlichen Alltag mit mir teilt. Und falls nicht, ich diese einfordern kann.
Gemeinsame Ziele des Teams "Vision, Mission, Werte" (Manuela Zachmayer, Martina Fischer, Martina Stelzl) und den Abteilungsbotschafterinnen und -botschaftern (Mareike Artmann, Carolin Gabler, Daniela Hodapp, Eric Klein, Alexandra Franke-Nanic, Michaela Sch?fmann, Josef Guggenberger, Patricia Amann, Markus Hartl, Ann-Kathrin Ro?ner) waren im Einzelnen:
Messbares zeigt sich in der Werte-Umfrage 2023.
Die IT der Universit?tsverwaltung arbeitet an Arbeitsumgebungsl?sungen wie virtuellen Desktops bzw. anderen virtuellen Anwendungen.
Seit 2021 haben wir an der Universit?t Regensburg eine gro?zügige Regelung, angesto?en durch den Kanzler, die, wenn es die Aufgabe zul?sst, für die Mitarbeitenden bis zu 60 % der Arbeitszeit im Homeoffice vorsieht. Dadurch flexibilisieren wir Arbeit unabh?ngig von Ort und Zeit. Rund 700 Mitarbeitende der Universit?t Regensburg? (Stand Februar 2024) nutzen die M?glichkeit des Homeoffice.
Ein weiteres Projekt hinsichtlich der Gestaltung der Büros und neuen Arbeitsumgebungen ist in Planung; der Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest.
Elf von 19 Prozessen aus der Pilot- und Roll-Out-Phase des Teilprojekts Prozessmanagement wurden bereits digitalisiert. Rund 50 % (qualifiziert gesch?tzt) der Prozesse in der Verwaltung k?nnen heute schon unabh?ngig von Ort und Zeit durchgeführt werden. Alle Teams in der Verwaltung arbeiten u. a. im Rahmen des Prozessmanagements daran, dass sich dieser Anteil noch weiter erh?ht. 2025 sollen es schon 65 % der Prozesse sein, die unabh?ngig von Ort und Zeit, also komplett online, abgewickelt werden k?nnen.
Bei der Verwendbarkeit der Microsoft-Toolumgebung Microsoft 365 für die Verwaltung gibt es noch Datenschutzvorbehalte, die einer Realisierung im Wege stehen.
Die Anforderungen an Führungskr?fte sind h?her denn je: Die Digitalisierung und die damit einhergehende Flexibilisierung der Arbeit sowie die zunehmende Komplexit?t verlangt ein anderes Führungsverhalten als noch vor fünf bis zehn Jahren. Die zunehmende Spezialisierung führt dazu, dass Führungskr?fte nicht mehr in allen Arbeitsgebieten ihrer Mitarbeitenden tief involviert sind. Führungskr?fte wandeln sich daher zum Coach ihrer Mitarbeitenden und zum Mittelpunkt ihres Arbeitsbereiches, um den Teamgeist aufrecht zu erhalten. Gemeinsam mit allen Führungskr?ften und der Personal- und Organisationsentwicklung hat der Kanzler 2023 ein gemeinsames Führungsleitbild erarbeitet und verbindlich gemacht.
Es hat sich viel getan in Richtung Verwaltung 4.0. Und es gibt es auch noch gemeinsam viel zu tun, bis wir unsere Vision ?Verwaltung@UR - United Responsible for the future. Menschlich. Digital.Transparent" Wirklichkeit wird.
Ich freue mich schon darauf!
Foto: Julia Dragan / Universit?t Regensburg
9. Februar 2022
Auf dem Weg zur Verwaltung 4.0 fragte die Organisationsentwicklung im Januar 2022 in einer kleinen Umfrage bei den Prozesscoaches der Pilotprozesse, ihren jeweiligen Referatsleitenden sowie den Abteilungsleitenden nach, wie es ihnen im ersten Jahr des Teilprojektes Prozessmanagement erging. Die Umfrage enthielt unter anderem Fragen zum Projekt allgemein, zu den bereitgestellten Trainings, zur Betreuung durch den Steuerungskreis und das Projektteam und zur Methode des sog. Prozessmappings sowie zur Projektkommunikation.Für die Organisationsentwicklung gab es umfangreiches und konstruktives Feedback in Sachen Prozessmanagement. Deutlich wurde, dass eine st?ndig wiederkehrende Herausforderung für alle Befragten der Faktor Zeit ist. Au?erdem: Prozesscoaches brauchen und sch?tzen Training und Beratung.
Die Auswertung der Frageb?gen ergab: ?ber 70 Prozent der Prozesscoaches kamen mit ihrer Rolle ?gut“ bis ?sehr gut“ zurecht, ebenso viele fanden die Betreuung durch Steuerungskreis und Projektteam hilfreich. Die Trainings bewertete die Mehrheit der Teilnehmenden als geeignet, wenngleich nicht st?ndig anwendbar. Die Methode des Prozessmappings – die Analyse von Ist- und Soll-Zustand durch die Beteiligten der jeweiligen Pilotprozesse – empfanden alle als ?gut“ bis ?sehr gut“ geeignet. Explizit hervorgehoben an mehreren Stellen war das Moment der mit dem Mapping in Angriff genommenen Prozessoptimierung: Die M?glichkeit, alle Prozessbeteiligten innerhalb der Verwaltung gemeinsam mit Kolleg:innen aus Rechenzentrum oder Fakult?tsverwaltungen an einen Tisch zu bekommen und die Probleme diskutieren zu k?nnen, empfanden mehrere Befragte als sehr motivierend. Beharrlichkeit, Ver?nderungsbereitschaft, Transparenz, Teamarbeit tauchten als Erfolgsfaktoren für das Gelingen des Projektes auf. Als riskant bewertete man u. a. die Komplexit?t des Gesamtprojektes, fehlende IT-Ressourcen, Erwartungsdruck im Hinblick auf das Ergebnis oder die Ver?nderung von Aufgabenbereichen einzelner. Kritik gab es an zu wenig Kommunikation des Kick-offs und in der Startphase des Projektes, etwa dazu, was von einem Prozesscoach so alles erfordert und erwartet wird.
Die gro?e Herausforderung für alle Befragten und zentrales wiederkehrendes Thema: Der Faktor Zeit. Nicht nur die eigenen, sondern auch die zeitlichen Ressourcen der Prozessbeteiligten, die es ins Boot zu holen galt. Mehr als 71 Prozent der Befragten sch?tzten ihren Aufwand für die Workshop-Vorbereitungen auf elf bis 20 Stunden; bei der Nachbereitung war der Aufwand sogar noch h?her. In der Konsequenz fielen damit für viele der Coaches ?berstunden an – denn die ?normale“ Arbeit musste eben weiterlaufen. Man ben?tige mehr Ressourcen fürs Prozessmanagement, so viele Stimmen. Lob gab es auch: Für das ?offene Ohr“ der Organisationsentwicklung sowie die Trainings und die umfangreichen Feedback-M?glichkeiten, die offene Rückmeldung zu Erfahrungen und Problemen im ?Neuland“ Prozessmanagement m?glich machten.
Was passiert nun mit diesem wertvollen Feedback? Organisationsentwicklerin Martina Fischer will sich die Evaluation und ihre Ergebnisse gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Projektteams genau anschauen und danach Vorschl?ge für den Steuerungskreis erarbeiten, der sich aus Kanzler und Abteilungsleitenden zusammensetzt. Der Steuerungskreis entscheidet danach, wie das Prozessmanagement an der Universit?tsverwaltung weiter ?ausgerollt“ wird.
twa.
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Martina Fischer
Sammelgeb?ude, Zi. 4.12
Telefon +49 941 943-7411
E-Mail: martina.fischer@ur.de