Nachfolgend finden Sie die Alumni der Forschungsstelle und der Hansen-Stiftung (in alphabetischer Reihenfolge) und eine Kurzinformation zu ihren?Dissertationen.
Projekt/Dissertationstitel: Verantwortung für V?lkermord. Kollektiv handelnde T?ter und individuell (Un-)T?tige
Betreuerin: Prof. Dr. Sandra Seubert (Universit?t Frankfurt/Main)
Fachbereich: Politikwissenschaft (Schwerpunkt Politische Theorie und Philosophie)
Kontakt: sandra-rita-arnold@web.de
Projekt/Dissertationstitel: Indigene Bewegungen in Lateinamerika und erfolgreiche Mobilisierung. Framing durch die EZLN in Mexiko und Frame-Resonanz
Betreuerin: Prof. Dr. Antonia Kupfer (TU Dresden)
Fachbereich: Soziologie
Informationen/Link zur Dissertation: hier
Projekt/Dissertationstitel:?Gesch?ftsleute unter sich. Die Internationalit?t der Business Culture, transcript:?Bielefeld, 2016 (=Schriftenreihe Band 8)
Betreuer: Prof. Dr. Klaus P. Hansen (Universit?t Passau)
Fachbereich: Kulturwirtschaft
Informationen zur Dissertation: hier
Projekt:?Liberalismus, Pluralismus, Kollektivit?t. Relationale Autonomie als Mittlerin scheinbar unvereinbarer Differenzen
Betreuer: Prof. Dr. Christian Neuh?user (Technische Universit?t Dortmund)
Fachbereich: Philosophie
Kontakt: daniel2.beck@tu-dortmund.de
In zunehmend pluralistischen, hochindividualisierten Gesellschaften scheint es immer schwieriger zu werden, sich auf gemeinsame Ziele und Regeln des ?ffentlichen Lebens zu einigen. Theorien des Liberalismus wie der Politische Liberalismus von John Rawls nehmen sich dieser Problemstellung an und adressieren die Frage nach der Stabilit?t solcher Gesellschaften. Sie versuchen, die dem politischen Gemeinwesen zugrundeliegenden Prinzipien neutral, d.h. unabh?ngig von gruppenspezifischen Ideen davon zu formulieren, was es bedeutet, ein gutes Leben zu führen. So soll die Zustimmung aller Bürger:innen für diese Prinzipien erm?glicht werden, deren Begründung auf freistehender Basis nun für alle vernünftigen Mitglieder der Gesellschaft – unabh?ngig ihrer individuellen ?berzeugungen hinsichtlich eines guten Lebens – prinzipiell nachvollziehbar sein soll.
Die dritte Dimension des im Titel angelegten Nexus ?Liberalismus, Pluralismus, Kollektivit?t“ erf?hrt dabei zu wenig Beachtung. Für die Verwirklichung des Liberalismus notwendige Einstellungen der Bürger:innen wie gegenseitiger Respekt und der Wille zur Partizipation am demokratischen Gemeinwesen sind das Resultat der Sozialisierung in bestimmten Kollektiven. Liberale Theorien sollten sich deswegen im Sinne des Erhalts des Liberalismus auch damit besch?ftigen, wann und wie es angemessen ist, solche Kollektive zu f?rdern, die Individuen derlei Einstellungen vermitteln, denn: die breite Akzeptanz und Unterstützung von liberalen Staaten beruht nicht allein auf den abstrakten Begründungsprinzipien des Liberalismus, sondern bedarf einer lebensweltlichen Anknüpfung in Form von Sozialisierung in darauf ausgerichteten Kollektiven.
In der Arbeit werde ich argumentieren, dass ein auf (relationaler) Autonomie basierender perfektionistischer Liberalismus dafür eine bessere Grundlage bietet.
Projekt/Dissertationstitel: N?he und Distanz: Fremde im hellenistischen Rhodos
Betreuerin: Prof. Dr. Astrid M?ller (Universit?t Freiburg)
Fachbereich: Alte Geschichte
Auszeichnung: Günther-W?hrle-Preis 2015 der Stiftung "Humanismus heute"?
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Sonstige Aktivit?ten für die Forschungsstelle: Dr. Boyxen hat einen Artikel in der Ausgabe 3/2 der Zeitschrift für?Kultur- und Kollektivwissenschaft ver?ffentlicht.
Projekt/Dissertationstitel:?Invented Traditions -?Die Puritaner und das amerikanische Sendungsbewusstsein, Karl Stutz:?Passau, 2011(=Schriftenreihe Band 4)
Betreuer: Prof. Dr. Klaus P. Hansen (Universit?t Passau)
Fachbereich: Amerikanistik
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Projekt:?Pinnow und Gro? Siemz – Gr?berfelder der jüngeren Bronze- und ?lteren vorr?mischen Eisenzeit: Belegungsgruppen als soziales und chronologisches Ph?nomen
Hinweis: Da Frau Domscheit über eine Stelle verfügt, beschr?nkt sich die F?rderung seitens Forschungsstelle und Hansen-Stiftung auf die wissenschaftliche Begleitung ihres Promotionsvorhabens, was insbesondere die Teilnahme an den Sommerworkshops und Jahrestreffen der Forschungsstelle bedeutet.
Betreuer:?Prof. Dr. Frank Nikulka (Universit?t Hamburg)
Fachbereich: Vor- und frühgeschichtliche Arch?ologie
Ein besonderes Ph?nomen der jüngeren Bronze- und ?lteren vorr?mischen Eisenzeit Mitteleuropas ist darin zu beobachten, wie unterschiedliche arch?ologische Kulturen ihre Gr?ber nach dem immer gleichen Prinzip anordneten. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网es Gleichverhalten findet ihren Ausdruck durch sogenannte Belegungsgruppen, die sich zumeist durch die mehrfach gruppenweise Anordnung von Gr?bern auf einem Gr?berfeld auszeichnen. Oft, über mehrere Jahrhunderte hinweg, entstanden auf diese Weise deutlich voneinander abgegrenzte Gruppierungen von Gr?bern, die als Hinweis auf einzelne unterschiedliche Kollektive innerhalb einer übergeordneten Bestattungsgemeinschaft verstanden werden k?nnen. Wird die Art dieser Kollektive h?ufig in einem verwandtschaftlichen Kontext gedeutet, konnten bisher keine Studien vorgelegt werden, welche die Ursachen und die Funktion von Belegungsgruppen ausreichend diskutieren. So w?ren neben famili?ren Strukturen auch andere soziale Gruppierungen, gesellschaftliche Unterschiede oder religi?sen Anschauungen als abgrenzende Faktoren zwischen den einzelnen Belegungsgruppen und somit Kollektiven vorstellbar.
Mein Forschungsvorhaben widmet sich diesen Faktoren und den daraus resultierenden Fragestellungen, wie etwa der Frage nach Kommunikation und Interaktion zwischen den verschiedenen Akteuren über den zeitlichen Verlauf der Belegung hinweg. Als Fallbeispiel dienen der Dissertation die beiden Gr?berfelder Pinnow und Gro? Siemz in Mecklenburg-Vorpommern.
Projekt/Dissertationstitel: Vergangenheit als ?Eternal Present‘? – Eine Studie zu pal?stinensischen Identit?ten im Libanon
Betreuer: Prof. Dr. Andre Gingrich (Universit?t Wien)
Fachbereich: Kultur- und Sozialanthropologie
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Sonstige Aktivit?ten für die Forschungsstelle: Dr. Frauen hat einen Artikel in der Ausgabe 5/1 der Zeitschrift für?Kultur- und Kollektivwissenschaft ver?ffentlicht.
Projekt:?Krise und kollektive Identit?t. Stadtgemeinden als Akteure bei Belagerungen an der Schwelle vom Sp?tmittelalter zur Frühen Neuzeit
Betreuer:?Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs (Universit?t Duisburg-Essen)
Fachbereich: Geschichtswissenschaft (Neue Kulturgeschichte)
Kontakt: dominik.greifenberg@uni-due.de
Das Forschungsvorhaben befasst sich mit sp?tmittelalterlichen Stadtgemeinden und ihrem Umgang mit Belagerungen als Krisensituationen. Seit dem Hochmittelalter konnte sich im Zuge der sogenannten Kommunalisierung die Stadtgemeinde (lateinisch communitas) vielerorts als politischer Akteur etablieren. Die sich formierende Bürgerschaft beanspruchte zunehmend politische, rechtliche und soziale Kompetenzen, etablierte eigene Verfassungsstrukturen und verdr?ngte so sukzessive die eigentlichen adeligen oder geistlichen Stadtherren teilweise oder g?nzlich aus ihrer Funktion. So konnte sich ein für die Zeit radikal-neuartiges Verfassungssystem entwickeln, das mit innovativen L?sungsans?tzen in Politik, Recht und Verwaltung aufwarten konnte. Damit ging die Herausbildung einer spezifischen Kultur und Identit?t einher, die ganz erheblich von dem Bewusstsein gepr?gt war, als Kollektiv selbstbestimmt und erfolgreich die Geschicke der eigenen Stadt zu lenken und das Angebot von Sicherheit(en), welches die Stadtherren bis dato exklusiv gew?hrleisten konnten, nun vollst?ndig selbst schultern zu k?nnen. Im sp?ten Mittelalter – die Forschung hat vor allem das 15. Jahrhundert als ?Zeit der Krisen‘ charakterisiert – wurde das System der communitas in vielfacher Hinsicht auf den Prüfstand gestellt. Milit?risch etwa gerieten die unabh?ngigen Stadtgemeinden immer wieder ins Visier adeliger Akteure. Krisensituationen wie Belagerungen erforderten die Umsetzung vorher (bewusst wie unbewusst) durchdachter und entwickelter Reaktionsmuster unter Einsatz spezifischer Kulturtechniken. Dabei stellten milit?rische Konflikte im Sp?tmittelalter aufgrund technischer Innovationen (vor allem der Etablierung von Feuerwaffen) und milit?rischer Reformen (Fürsten stellen erste stehende Heere auf) fundamental neue Herausforderungen an das Kollektiv der Stadtgemeinde.
Die Untersuchung soll anhand einzelner Belagerungsszenarien von St?dten am Niederrhein und in Westfalen im 15. und 16. Jahrhundert den Umgang einzelner Kollektive mit der existentiellen Krisensituation der Belagerung ergründen. Dabei steht weniger die pragmatische Seite des Krisenmanagements im Vordergrund, sondern vielmehr die deutlich weniger erforschte psychosoziale Dimension. Im Zentrum steht die Frage, welche Bedeutung und Funktion kollektivem Bewusstsein, kollektivem Handeln, kollektiver Identit?t und Solidarit?t bei der Bew?ltigung der Belagerungssituation einerseits beigemessen wurden und andererseits tats?chlich zugefallen sind. Ferner soll aufgezeigt werden, inwiefern die Krisen und deren Reflexion die Identit?t der Stadtgemeinden nachhaltig gepr?gt haben.
Projekt/Dissertationstitel: Integrationsvarianten: Die Hmong in den USA, Karl Stutz:?Passau, 2010 (=Schriftenreihe Band 3)
Betreuer: Prof. Dr. Klaus P. Hansen (Universit?t Passau)
Fachbereich: Amerikanistik
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Projekt/Dissertationstitel: Liberales Strafrecht in der komplexen Gesellschaft. ?ber die Grenzen strafrechtlicher Verantwortung, Nomos:?Baden-Baden, 2017
Betreuer: Prof. Dr. Jochen Bung (Universit?t Hamburg)
Fachbereich: Rechtswissenschaft
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Projekt/Dissertationstitel: Strategische Prozessführung im Klagekollektiv. ?ber die Bedeutung kollektiver Mobilisierung für den Zugang zu Recht
Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Baer, LL.M. (Michigan), HU Berlin
Fachbereich: Rechtswissenschaften
Info zur Dissertation: finden Sie hier
Sonstige Aktivit?ten für die Forschungsstelle: Lisa Hahn hat zusammen mit Markus Hasl die?Ausgabe 7/1 der Zeitschrift für?Kultur- und Kollektivwissenschaft?herausgeben.
Projekt:?Betroffenenkollektive im V?lkerrecht – Zur Neuausmessung des Verh?ltnisses zwischen Zivilgesellschaft und Internationalen Institutionen über Kollektivit?t, Betroffenheit und Selbstrepr?sentation
Betreuer: Prof. Dr. Jochen von Bernstorff, LL.M. (Universit?t Tübingen)
Fachbereich: Rechtswissenschaften
Kontakt: markus.hasl(at)uni-tuebingen.de
Sonstige Aktivit?ten für die Forschungsstelle: Markus Hasl hat zusammen mit Lisa Hahn?die?Ausgabe 7/1 der Zeitschrift für?Kultur- und Kollektivwissenschaft?herausgeben.
Das Projekt identifiziert und analysiert einen zentralen Paradigmenwechsel im Verh?ltnis zwischen V?lkerrecht und Zivilgesellschaft. Das klassische Leitbild für die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure ist die internationale Nichtregierungsorganisation (NRO). 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e verk?rpert das Ideal einer internationalen Zivilgesellschaft, basierend auf dem freiwilligen Zusammenschluss von Individuen, und zwar im Interesse des Gemeinwohls. Die Arbeit wird zeigen, dass dieses Leitbild des Gemeinwohlkollektivs seine Vormachtstellung insbesondere seit den 1990er Jahren in zunehmendem Ma?e zugunsten eines neuen Leitbilds einbü?t: dem des Betroffenenkollektivs. Dazu analysiert die Arbeit insbesondere Institutionen im System der Vereinten Nationen, aber etwa auch internationale Finanzinstitutionen wie die Weltbank, die sich immer st?rker für die Selbstrepr?sentation bestimmter Kollektivgruppen ?ffnen und in ihrer Beteiligungsarchitektur solche Betroffenenkollektive zum Teil sogar gegenüber Gemeinwohlkollektiven (also NROs) bevorzugen. Charakteristisch sind in allen F?llen Zugangsregeln und Mechanismen, die darauf hinwirken, dass die fraglichen Personengruppen bevorzugt durch solche Organisationen repr?sentiert werden, die sich aus Menschen dieser Kollektivgruppe zusammensetzen und von solchen geführt werden. Beispielhaft genannt seien hier etwa indigene oder kleinb?uerliche Gemeinschaften genauso wie Menschen, die von HIV/ AIDS betroffen sind, oder Menschen, die mit einer Behinderung leben.
Trotz einer Verfestigung dieser Leitbildausdifferenzierung zwischen Gemeinwohl- und Betroffenenkollektiv in verschiedenen Teilbereichen des V?lkerrechts, fehlt es der Rechtswissenschaft bisher an einer systematischen Erfassung und Einordnung. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er Aufgabe nimmt sich die Arbeit an und verschafft der Rechtswissenschaft damit einen neuen und empirisch fundierten analytischen Blick auf das Verh?ltnis zwischen Zivilgesellschaft und V?lkerrecht. Der zentrale Forschungsbeitrag ergibt sich dabei insbesondere in Auseinandersetzung mit der aktuell dominierenden Diagnose, das V?lkerrecht und dessen Institutionen seien gekennzeichnet durch eine defizit?re Verantwortlichkeitsbeziehung zwischen regulierenden Autorit?ten und den davon Betroffenen: So werden sich Rückschlüsse für diese Problematik unmittelbar aus den Erkenntnissen dazu ergeben, wie und von wem Betroffenenkollektive über die Attribute ?Betroffenheit‘ und ?Selbstrepr?sentation‘ bestimmt werden, als auch aus Einsichten über die Ausgestaltung des Verh?ltnisses zu anderen Kollektiven wie Staaten, NROs und internationalen Organisationen. Zusammen werden diese beiden Dimensionen deutlich machen, wie Leitmodelle über Inklusion und Exklusion im V?lkerrecht bestimmen und unter welchen Umst?nden das neue Leitmodell der Betroffenenkollektive eine bessere Rückbindung v?lkerrechtlicher Entscheidungsfindung auch an marginalisierte und exkludierte gesellschaftliche Kollektive sorgen kann.
Projekt/Dissertationstitel: Die Erinnerung der Hydra. Das Quilombo von Palmares in Geschichte und Ged?chtnis (ca. 1595–1995): Sklaverei, Rassismus und Freiheit in Brasilien und entlang des Atlantiks
Hinweis: Das Projekt von Herrn Dr. Herrmann wurde wesentlich auch von der Gerda-Henkel-Stiftung gef?rdert.
Betreuer: Prof. Dr. Johannes Dillinger (Oxford Brookes, Universit?t Mainz)
Fachbereich: Mittlere und Neure Geschichte
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Projekt/Dissertationstitel: Rechtspopulismus und Hegemonie. Der Aufstieg der SVP und die diskursive Transformation der politischen Schweiz, transcript:?Bielefeld, 2017 (=Schriftenreihe Band 9)
Betreuer: Prof. Dr. Urs St?heli (Universit?t Hamburg)
Fachbereich: Soziologie
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Projekt:?Die Ontologie von Propositionen
Betreuer:?Prof. Dr. Mark Siebel (Universit?t Oldenburg)
Fachbereich: Philosophie
Kontakt: simon.kirchmann@uni-oldenburg.de
Unter Propositionen werden üblicherweise die begrifflichen Gehalte des Sprechens, der intentionalen Einstellungen und die fundamentalen Wahrheitswerttr?ger verstanden. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, den Zusammenhang von Propositionen mit menschlichem Handeln zu explizieren. Gottlob Freges einflussreiche Konzeption von Propositionen wirft genau hierzu Fragen auf, wenn er etwa den Vorgang des Erfassens einer Proposition als den vielleicht ?geheimnisvollsten von allen“ beschreibt. Aktbasierte Konzeptionen von Propositionen wollen solche Unklarheiten vermeiden und Propositionen durch eine Fundierung in menschlichem Handeln naturalisieren. So werden Propositionen zum Beispiel der ontologischen Kategorie der Akttypen zugeordnet, um den Vorgang des Erfassens einer Proposition transparent zu machen. Auch wird die wesentliche Eigenschaft von Propositionen, intentional zu sein – von etwas zu handeln –, auf menschliches Handeln zurückgeführt.
In der Arbeit wird die These vertreten, dass dieser Ansatz nicht funktioniert. Die darin angestrebte Rückführung der Intentionalit?t auf menschliches Handeln impliziert, dass sich propositionale Gehalte allein aus den strukturimmanenten Beziehungen zwischen gehaltvollen Elementen des Handelns konstituiert. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er sog. formalistische semantische Holismus ist jedoch von notorischen Schwierigkeiten geplagt. Pragmatistische Bedeutungstheorien wie jene von Donald Davidson vermeiden diese Schwierigkeiten, indem sie intentionales Vokabular bei der Explikation des Zusammenhangs von Propositionen mit menschlichem Handeln als grundlegend betrachten. Die mit Propositionen verbundene Praxis kann hier zwar als Instanziierung kollektiver Akttypen beschrieben werden. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e spielen dann aber nicht mehr die Rollen von Propositionen.
Projekt/Dissertationstitel: Elternschaft in Frankreich, Spanien und Deutschland. Eine kulturwissenschaftliche, qualitativ-empirische Studie zum reproduktiven Handeln, Karl Stutz: Passau, 2012 (=Schriftenreihe Band 5)
Betreuer: Prof. Dr. Klaus Peter Walter (Universit?t Passau)
Fachbereich: Romanistik
Informationen zur Dissertation: hier
Sonstige Aktivit?ten für die Forschungsstelle:?Dr. Kuhnen hat die Tagung "Familie als Kollektiv"?(2012) der Forschungsstelle organisiert.
Projekt:?Entwurf einer Typologie des domophilen Künstlers auf der Grundlage der Multikollektivit?tstheorie am Beispiel von Künstlerpers?nlichkeiten des ausgehenden 19. Jahrhunderts und ihrer Behausungen.
Betreuer: Prof. Dr. Joachim Rees (Universit?t Saarbrücken)
Fachbereich: Kunstgeschichte
Die Rezeption des sich h?uslich selbststilisierenden, domophilen Künstlers befindet sich seit seinem Auftreten im 19. Jahrhundert im Spannungsfeld von absoluter Autonomie einerseits und soziohabitueller Assimilation andererseits. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 verhinderte bislang eine eingehende Untersuchung des auf den ersten Blick widersprüchlichen Nebeneinanders von angestrebter Individualit?t bei gleichzeitiger Aufgliederung des Kollektivs domophiler Künstler in ph?nomenologisch distinktive Typen.
Auf der Grundlage einer Ausdeutung ihrer aus einer Vielzahl verschiedener Rollenbezüge eklektisch komponierten h?uslichen Selbstinszenierungen als theatrale Verk?rperungen einer multikollektivisch konstituierten Individualit?t soll ein Gleichgewicht zwischen den kontr?ren Positionen von Individualit?t und Kollektivit?t erreicht werden.
Ziel des Projekts ist es, die typologische Vielfalt des Kollektivs domophiler Künstler anhand einer fallanalytischen Untersuchung ausgew?hlter domestischer Selbststilisierungen auf eine Kombination partieller ?berschneidungen sowie Differenzen im subjektiven Multikollektivit?tsprofil der Künstler zurückzuführen und so eine Basis für eine tiefergehende Er?rterung künstlerischer Individualit?t zu erstellen.
2015-2018: M.A. Historisch orientierte Kulturwissenschaft (Universit?t Saarbrücken)
2011-2015: B.A. Historisch orientierte Kulturwissenschaft mit Nebenfach Nachhaltigkeitswissenschaft (Universit?t Saarbrücken)
Projekt/Dissertationstitel: Im Spannungsdreieck Osttürkei, Nordkurdistan und Westarmenien. Kollektivged?chtnis zwischen Nationalmythos und Multikollektivit?t
Betreuerin: Prof. Silvia v. Steinsdorff (HU Berlin)
Fachbereich: Politikwissenschaften
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Kontakt: david.leupold(at)yahoo.com
Projekt:?Zurechnung sportrechtswidrigen Verhaltens
Betreuer: Prof. Dr. Ulrich Haas (Universit?t Zürich)
Fachbereich: Rechtswissenschaften
Kontakt: niklas.luf(at)web.de
Sonstige Aktivit?ten für die Forschungsstelle: Niklas Luft hat einen Beitrag für die?Ausgabe 7/1 der Zeitschrift für?Kultur- und Kollektivwissenschaft?ver?ffentlicht.
Die Verantwortlichkeit für Dritte stellt ein altbekanntes Rechtsproblem dar. In Ausnahme zur Grundregel, nur für eigenes Handeln verantwortlich zu sein, finden sich in der staatlichen Rechtsordnung zahlreiche Regelungen, die mittels der Rechtsfigur der Zurechnung die Verantwortlichkeit für Dritte anordnen. Zurechnungskonstellationen betreffen sowohl die Zurechnung von Umst?nden zwischen mehreren natürlichen Personen, als auch zwischen natürlichen Personen und Kollektiven in Form von juristischen Personen. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Regelungen sind je nach Rechtsgebiet und Regelungszweck uneinheitlich ausgestaltet, insbesondere die Behandlung von Kollektiven als Adressat der Zurechnung ist in der staatlichen Rechtsordnung uneinheitlich.
Vor dem Hintergrund der Ausgestaltung von Zurechnung in der staatlichen Rechtsordnung nimmt mein Promotionsvorhaben die Zurechnungsregelungen in den Disziplinarregelwerken der Sportverb?nde in den Blick. Auf Grundlage der verfassungsrechtlich garantierten Verbandsautonomie erlassen Sportverb?nde Regelungen, denen sich die Akteure im professionellen Sport unterwerfen. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网en Regelungen kommt eine immense praktische Bedeutung zu. Allein in Deutschland treffen verbandsinterne Entscheidungsk?rper auf Grundlage dieser Regelungen mehre 100.000 Entscheidungen im Jahr, wobei ein beachtlicher Anteil dieser Entscheidungen auf Zurechnungskonstellationen entf?llt. Vielfach werden die Regelungen in der Folge auch durch staatliche Gerichte und Schiedsgerichte angewendet und überprüft. Trotz der gro?en praktischen Bedeutung und der breiten Diskussion, die insbesondere die Konstellation der Zurechnung von Zuschauerverhalten gegenüber Fu?ballclubs einnimmt, fehlt es der (sport-)rechtswissenschaftlichen Diskussion bislang an einer dogmatischen Aufarbeitung der Zurechnungsregelungen in den Disziplinarregelwerken der Sportverb?nde.
Mein Promotionsvorhaben nimmt diesen Befund zum Anlass, die Disziplinarregelwerke der Sportverb?nde auf Zurechnungsregelungen zu untersuchen und erstmals ausführlich als Forschungsgegenstand aufzuarbeiten. Auf Grundlage der gemeinsamen Merkmale von Zurechnungsregelungen, die anhand der dogmatischen Grundlagen von Zurechnungsregelungen im staatlichen Recht ermittelt werden, wird zun?chst anhand besonders praxisrelevanter Beispiele aufgezeigt, dass die Sportdisziplinarregelwerke Zurechnungsregelungen enthalten. Den Kern der Arbeit stellt sodann die Beantwortung der Frage dar, warum in den einzelnen Konstellationen eine Verantwortlichkeit für Dritte angeordnet wird. Dafür werden die Wertungen analysiert, die der jeweiligen Anordnung der Verantwortlichkeit für Dritte zugrunde liegen und diese sachlich legitimieren. Neben den Wertungen, die eine Zurechnung in der staatlichen Rechtsordnung rechtfertigen, soll anhand der Rechtsprechung von Verbandsgerichten, Schiedsgerichten und staatlichen Gerichten aufgezeigt werden, welche sportspezifische Wertungen wie das Leistungsprinzip und die Chancengleichheit zur Legitimation von Zurechnungskonstellationen herangezogen werden k?nnen. Soweit die Verantwortlichkeit von Kollektiven für Dritte angeordnet wird, rücken insbesondere Fragen um das Erfordernis formaler Beziehungen zum Dritten in den Fokus. Daran schlie?t sich die ?berprüfung der Zurechnungsregelungen auf ihre rechtliche Tragf?higkeit an. Ziel der Arbeit ist es damit, die Rechtsfigur der Zurechnung in den Regelwerken der Sportverb?nde aufzuzeigen, dogmatisch einzuordnen, die einzelnen Konstellationen auf die ihnen zugrunde liegenden Wertungen zu untersuchen und ihre rechtliche Tragf?higkeit zu überprüfen.
Projekt/Dissertationstitel: Die Strafbarkeit juristischer Personen als Strafe für fremde Schuld
Betreuer: Prof. Dr. Luís Greco (HU Berlin)
Fachbereich: Rechtswissenschaften
Kontakt: a.mayr(at)rocketmail.com
Information/Link zur Dissertation: hier
Projekt/Dissertationstitel: Repra?sentationsarchitektur und Nationalismus. U?ber die Herausbildung des ungarischen Nationalismus im 19. Jahrhundert
Betreuer:?Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks, Prof. Dr. Georg Seiderer (beide Universit?t Erlangen-Nürnberg)
Fachbereich: Kunstgeschichte, Geschichte
Kontakt: sandra.panzner(at)fau.de
Projekt/Dissertationstitel: Trance, Ekstase und Besessenheit im koreanischen Schamanismus. Rituale der Hwanghaedo-Tradition in Seoul, Neuauflage, Monsenstein und Vannerdat: Münster, 2016.
Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Schr?ter (Universit?t Passau)
Fachbereich: Südostasienkunde
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Projekt/Dissertationstitel: Nationalkultur versus Berufskultur. Eine deutsch-franz?sische Studie zur Widerlegung der nationalen Homogenit?tspr?misse Hofstedes, transcript:?Bielefeld, 2016 (=Schriftenreihe Band 7)
Betreuer: Prof. Dr. Klaus P. Hansen (Universit?t Passau)
Fachbereich: Kulturwirtschaft
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Projekt/Dissertationstitel: Formen kollektiver Intentionalit?t. Eine interdisziplin?re Typologie, transcript: Bielefeld 2022 (=Schriftenreihe "Kultur und Kollektiv", Bd. 13)
Betreuer: Prof. Dr. Lambert Wiesing; Dr. Jens Bonnemann (beide Universit?t Jena)
Fachbereich: Philosophie
Kontakt: claudia.schroth(at)uni-jena.de
Projekt/Dissertationstitel: L?sung historisierter Konflikte: die Arbeits- und Wirkungsweise der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission (1990-2007) (Dissertationsschrift, Universit?t Jena 2014)
Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Bolten (Universit?t Jena)
Fachbereich: Interkulturelle Kommunikation
Sonstige Aktivit?ten für Forschungsstelle: Dr.?Schulz hat in der Gründungsphase der Forschungsstelle deren private Homepage "forschungsstelle.org"?aufgebaut, deren Inhalte jetzt auf diese Website übergegangen sind.
Projekt:?Feminismus in Argentinien. Kollektivit?t und künstlerische Performanz
Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang Muno (Universit?t Rostock)
Fachbereich: Politikwissenschaften
Kontakt: anna.specht@uni-rostock.de
Am 3. Juni 2015 demonstrierten in Buenos Aires und anderen St?dten Argentiniens mehr als 200.000 Menschen unter dem Leitsatz "Ni una Menos", um auf sexualisierte Gewalt und Femizide aufmerksam zu machen. Durch die Massivit?t dieser Demonstrationen markiert das Datum eine neue ?ra der feministischen Bewegung in Argentinien, die seitdem ihre Sichtbarkeit und Handlungsf?higkeit kontinuierlich steigern konnte und sich eines breiten Spektrums an Strategien für kollektive Aktionen bedient. Hierbei fallen vor allem die Kreativit?t und Fr?hlichkeit auf, mit denen der ?ffentliche Raum okkupiert wird. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网em empirischen Ph?nomen Rechnung tragend, rückt diese Forschung Künstlerinnenkollektive aus Argentinien in den Mittelpunkt, die sich an der Schnittstelle von künstlerischem Aktivismus und Feminismus verorten. Mit Interventionen im ?ffentlichen Raum leisten sie einen wichtigen Beitrag, geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt sichtbar zu machen, kreieren aber auch einen Safer Space, der Handlungsf?higkeit erm?glicht.?
Ausgehend von einer ethnografischen Feldforschung sollen diese Aktionen als künstlerisch-?sthetische und feministisch-politische Praxis analysiert werden sowie die kollektiven Strukturen, die dieser Praxis zu Grunde liegen. Auf diese Weise soll ein Beitrag zur Analyse feministischer Protestkultur geleistet und die genderpolitschen Auswirkungen dieser politischen Partizipationsform aufgezeigt werden.
Projekt/Dissertationstitel: Die Rechtspflicht Vietnams zur Aufarbeitung historischen Unrechts
Betreuer: Prof. Dr. Dres h.c. Philip Kunig (FU Berlin)
Fachbereich: Rechtswissenschaft
Kontakt: linh.steffen(at)posteo.de
Projekt/Dissertationstitel: Regelungsbedürftigkeit und –m?glichkeiten des personellen Transfers zwischen Politik und Wirtschaft durch den Bundesgesetzgebe
Betreuer: Prof. Dr. Bernd J. Hartmann (Universit?t Osnabrück)
Fachbereich: Rechtswissenschaft
Kontakt: jan.tenner(at)uni-muenster.de
Informationen zur Dissertation: hier
Projekt/Dissertationstitel: Das interkulturelle Paradigma, Karl Stutz:?Passau, 2009 (=Schriftenreihe Band 2)
Betreuer: Prof. Dr. Klaus P. Hansen (Universit?t Passau)
Fachbereich:? Kulturwirtschaft
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Sonstige Aktivit?ten für die Forschungsstelle: PD Dr. Tenzer hat 2009 die Tagung "Probleme empirischer Kulturforschung" (2009) der Forschungsstelle organisiert und den zugeh?rigen Tagungsband herausgegeben.
Projekt/Dissertationstitel: M?dchenfreundschaften unter dem Einfluss von Social Media. Eine soziolinguistische Untersuchung, Peter Lang:?Frankfurt/M., 2015
Betreuerin: PD Dr. Christiane Wanzeck (LM Universit?t München)
Fachbereich: Germanistik (Soziolinguistik)
Informationen zur Dissertation: hier