Zusammengestellt von Bettina Berlinghoff-Eichler
Dezember 1923 | Umwandlung des Lyzeum Albertinum in die Philosophisch-Theologische Hochschule Regensburg (PTHR) ohne Promotions- oder Habilitationsrecht als Ausbildungsst?tte für zukünftige Priester; um neben deren theologischer Ausbildung auch die Allgemeinbildung zu f?rdern, erhalten sie im Rahmen des philosophischen Zweiges der Hochschule Unterricht in anderen F?chern; der Schwerpunkt liegt hier auf den Naturwissenschaften. |
September 1939 | Schlie?ung der PTHR und Einstellung des Lehrbetriebs auf der Grundlage eines Erlasses des Reichserziehungsministeriums |
Ende August 1945 | Bruno St?blein (1895–1978), der ehemalige Leiter der Mittelalterabteilung des Staatlichen Instituts für deutsche Musikforschung in Berlin, unterbreitet dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus vergeblich einen Vorschlag zur Weiterführung dieses Instituts in Regensburg; als Aufgabengebiete definiert er die Herausgabe von ?Denkm?lern der Tonkunst“, die ?Schaffung einer Zeitschrift“, die ?Katalogisierung und Zug?nglichmachung aller musikalischen Ver?ffentlichungen in den einzelnen L?ndern in einem Zentralorgan“, den ?Aufbau eines Photoarchivs von Musikhandschriften und weniger leicht zug?nglichen Drucken“ sowie ?die Eingliederung und den weiteren Ausbau seiner Mittelaltersammlung (Universit?tsarchiv, PTH 59, Bl. 457b) |
15. November 1945 | Wiederer?ffnung der PTHR mit Erlaubnis der amerikanischen Milit?rregierung; als Lektoren für das Fach Musikwissenschaft fungieren auf Lehrauftragsbasis zun?chst Bruno St?blein, der hauptamtlich als Studienrat an der Schule angestellt ist, und der damalige Direktor der Kirchenmusikschule, Ferdinand Haberl; Letzterer ist in erster Linie für die Bereiche Choral und Gregorianik zust?ndig. |
Dezember 1945 | St?blein wird zum Leiter eines seit sp?testens Oktober 1945 existierenden ?Instituts für Musikforschung“ an der PTHR ernannt, das sich aufgrund der Schwerpunktsetzung St?bleins vorerst auf die Mittelalterforschung konzentriert; das Institut hat seinen Sitz in den R?umlichkeiten des Schlosses Thurn und Taxis. Seit Mitte der 1930er Jahre hatte St?blein eine umfangreiche Sammlung mit Mikrofilmen mittelalterlicher Musikhandschriften zusammengestellt, die sich heute in Würzburg (Institut für Musikforschung der Universit?t) befindet. |
Februar 1946 | Die ?berreste des Bestandes der ehemaligen Abteilung II (Volksmusik) des Staatlichen Instituts für deutsche Musikforschung, wird nach Regensburg in das neue Institut überführt und von St?blein treuh?nderisch verwaltet; er bildet die Grundlage für ein zweites Forschungsgebiet neben der Mittelalterabteilung. |
Juni 1946 | Der Rektor der PTHR, Josef Engert, beantragt beim Staatsministerium für Unterricht und Kultus in München die offizielle Angliederung eines Instituts für Musikforschung an die PTHR, das der Leitung St?bleins unterstellt werden sollte. |
ab Herbst 1946 | Zur Entlastung der drei bayerischen Universit?ten in München, Würzburg und Erlangen nimmt die PTHR im Auftrag des bayerischen Kultusministeriums Studierende der Anfangssemester aus allen Fachrichtungen auf; der Ausbau der PTHR zu einer ?erweiterten Hochschule“ erm?glicht erstmals eine musikwissenschaftliche Ausbildung in Regensburg und stellt die Grundlage für die Initiative zur Gründung einer Regensburger Universit?t dar |
31. Oktober 1946 | Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus best?tigt die offizielle Einrichtung des Instituts für Musikforschung an der PTHR ab dem Wintersemester 1946/47 mit St?blein als Vorstand. |
Januar 1948 | Gründung des Vereins der Freunde der Universit?t Regensburg e. V. zur Unterstützung der Idee einer Landesuniversit?t in Regensburg. Der Verein veranstaltet in den folgenden Jahren publikumswirksame Werbema?nahmen wie die Universit?tswoche im M?rz 1949 oder die Festwoche im Juni 1951, an denen das Institut für Musikforschung ma?geblich beteiligt ist und dem Ministerium als Vorzeigeobjekt dient. |
Mai 1949 | St?blein plant für das Institut die Beantragung der Stelle eines Universit?tsmusikdirektors für Studienrat Fritz Drexel. |
September/Oktober 1952 | Der Antrag zur Errichtung einer 4. Landesuniversit?t in Regensburg wird vom Landtag aus finanziellen Gründen abgelehnt. St?bleins Plan der Etablierung einer Professur für Musikwissenschaft in Regensburg sind damit vorerst gescheitert. |
Ende September 1952 | Eine der ersten Jahresversammlungen der Gesellschaft für Musikforschung findet in Regensburg statt. |
Wintersemester 1954/55 | Sukzessiver Abbau des erweiterten Hochschulbetriebs der PTHR |
November 1967 | Die Universit?t Regensburg nimmt den Lehrbetrieb auf; im Wintersemester 1967/68 besteht sie aus der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult?t, der Philosophischen Fakult?t und der Theologischen Fakult?t. Vorlesungsverzeichnisse der Universit?t Regensburg 1967 bis 2014 (unvollst?ndig; Portal 50 Jahre Universit?t Regensburg) |
M?rz 1968 | Hermann Beck (1929–1980) wird zum Wissenschaftlichen Rat und Professor für Musikwissenschaft an der neu gegründeten Universit?t Regensburg (Philosophische Fakult?t, Fachbereich Philosophie, Psychologie, P?dagogik) ernannt; neben seiner musikwissenschaftlichen T?tigkeit leitete er das Universit?tsorchester und das Historische Ensemble. Ab 1975 war er Herausgeber der Regensburger Beitr?ge zur Musikwissenschaft. |
Sommersemester 1968 | Aufnahme des musikwissenschaftlichen Lehrbetriebs an der Universit?t Regensburg. |
Juni 1968 | Mit der Aufl?sung der PTHR zum 31. Mai des Jahres wird auch das Institut für Musikforschung in die Universit?t eingegliedert. Au?er Margaretha Landwehr von Pragenau (1923–2021) wird Felix Hoerburger (1916–1997), der damalige Leiter der Abteilung für Musikalische Volks- und V?lkerkunde des Instituts, an die Universit?t versetzt und seine Abteilung dem Fach Musikwissenschaft zugeordnet, so dass er seine umfangreiche Sammlung musikethnologischer Dokumente in den folgenden Jahren weiter ausbauen kann (Hoerburger-Sammlung in der Universit?tsbibliothek Regensburg). 1971 wird er zum apl. Professor ernannt, im November 1978 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. |
1968–1973 | Bis zur Fertigstellung des PT-Geb?udes im Herbst 1973 wird das Fach Musikwissenschaft mehrmals umziehen müssen. Untergebracht war es zun?chst in den R?umen des ehemaligen Instituts für Musikforschung im Geb?ude der Regierung der Oberpfalz (Marstallstr. 3), zog dann vorübergehend in das Alumneum, Am ?lberg 2, sp?ter in das Pustet-Haus (Rote Hahnengasse 6) und Ende 1972 schlie?lich in ein Provisorium auf dem Universit?tsgel?nde. |
Herbst/Winter 1968 | Gründung eines ?Kammerorchesters beim Fach Musikwissenschaft“, des Vorl?ufers des sp?teren Universit?tsorchesters, durch Hermann Beck. Das Ensemble besteht anfangs aus sechs Mitgliedern, darunter Hanns Steger (geb. 1940), der das Orchester bis zum Wintersemester 1994/95 organisatorisch betreuen und auch dirigieren wird. Durch die ?ffnung des Orchesters für Studierende aller Fakult?ten nach 1970 wuchs das Ensemble schnell auf ca. 50 Mitglieder an. Nach dem Tod Becks 1980 übernahm Christian Pyrrh, der Kapellmeister der St?dtischen Bühnen Regensburg, die musikalische Leitung. |
August 1969 | Ernennung Hermann Becks zum Abteilungsvorsteher und Professor in der Philosophischen Fakult?t der Universit?t Regensburg |
August 1972 | Die P?dagogische Hochschule Regensburg der Universit?t München wird als neue Erziehungswissenschaftliche Fakult?t in die Universit?t Regensburg eingegliedert. Ab diesem Zeitpunkt ist die Ausbildung zukünftiger Schulmusiker an der Universit?t beheimatet. |
Herbst 1973 | Das Fach Musikwissenschaft zieht in ihr endgültiges Domizil, das neu errichtete PT-Geb?ude um. |
1973?? ? | Einrichtung der Stelle eines Wissenschaftlichen Assistenten, die von Henning-Müller-Buscher übernommen wird. |
15.11.1974 | Im Zuge der Neugliederung der Universit?t Regensburg werden als Konsequenz der Vorgaben des Bayerischen Hochschulgesetzes im Fachbereich Philosophie, Psychologie, P?dagogik eine Reihe von wissenschaftlichen Einrichtungen – bezeichnet als Institute – errichtet, darunter auch ein Institut für Musikwissenschaft mit Hermann Beck als Abteilungsvorsteher. Derzeit (2021) ist das Institut in der Fakult?t für Philosophie, Kunst, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften angesiedelt. |
1978 | Nach der Aufl?sung der Erziehungswissenschaftlichen Fakult?t werden die einzelnen F?cher den entsprechenden Fachbereichen zugeordnet, sodass die Lehramtsstudieng?nge Musik ab diesem Zeitpunkt am Institut für Musikwissenschaft angesiedelt sind. |
1980–2015 | Siegfried Gmeinwieser (geb. 1936) lehrt Musikwissenschaft an der Universit?t Regensburg. |
WS 1980/81–SS 1981 | Nach Hermann Becks pl?tzlichem Tod übernimmt Martin Just (Universit?t Würzburg) die Vertretung der Professur für Musikwissensch |