Musik(wissenschaft) in Regensburg

Die Uni beherbergt drei ?klassische¡° Orchester, die unter der Leitung von Arn Goerke jedes Jahr einen abwechslungsreichen Konzertkalender hervorbringen. Das Herzst¨¹ck ist das Universit?torchester, das mit einer oft 100-k?pfigen Besetzung vor allem gro?angelegte Werke der Romantik auf dem Programm hat, wie z. B. Gustav Mahlers 2. Sinfonie im Jahr 2019 ¨C eine der vielen Zusammenarbeiten mit dem Unichor. Auch Zusammenarbeiten mit dem UJO sind nicht selten, unter denen besonders eine Zusammenarbeit mit dem Jazz-Musiker und Komponisten Markus Stockhausen im Jahr 2018 hervorzuheben ist.

Die beiden kleiner besetzten Ensembles sind das Barockorchester (RUBIO) und das Kammerorchester (KUR). Letzteres bringt sowohl klassische als auch zeitgen?ssische Musik auf die B¨¹hne. F¨¹r alle Konzerte sind erm??igte Tickets f¨¹r Studierende erh?ltlich, und Studierende der Musikwissenschaft kommen in der Regel kostenlos rein. Wer selbst mitspielen will, sollte zu Beginn des Semesters die Augen nach den aktuellen Vorspielterminen offenhalten. (Simon Hensel)

Literatur

Horn, Wolfgang. Beethovens neun Symphonien ¨C ein Notenheft mit Texten. Zu den Auff¨¹hrungen des Symphonieorchesters der Universit?t Regensburg unter Leitung von Graham Buckland am 16. und 17. Januar 2016. Regensburg: Univ., Inst. f¨¹r Musikwissenschaft, 2016.

Der Universit?tschor Regensburg ¨C oft einfach ?Unichor¡° genannt ¨C ist das ?lteste Musikensemble auf dem Campus und bestand bereits vor der eigentlichen Universit?tsgr¨¹ndung 1962 als Chor der P?dagogischen Hochschule. 1983 ¨¹bernahm Christian Kroll, damals Regensburger Stadtkantor, die Leitung des Ensembles und baute es zu einem leistungsf?higen Konzertchor aus, der seitdem mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Seit 2009 hat Roman Emilius die Leitung des mittlerweile ¨¹ber 120 Mitglieder umfassenden Chores inne, bis 2012 semesterweise im Wechsel mit Matthias Schlier. Zum Programm geh?ren neben intimen auch gro?formatige Werke wie etwa Liszts Kr?nungsmesse (2011), H?ndels Messiah (2014) oder Elgars Dream of Gerontius (M?rz 2017).

(Text basierend auf Wolfgang Horn / Michael Braun, ?Musizieren nonstop. Die Musikensembles der Universit?t Regensburg¡°, in: 50 Jahre Universit?t Regensburg, Regensburg 2017, S. 339 f., hier S. 339)

Zu den Jazzensembles der Uni (siehe www.uni-regensburg.de/musik/uni-jazz-orchester und www.ujo-ur.de) geh?ren zwei Big Bands bzw. Jazzorchester (UJO I und UJO II), sowie mehrere kleinere Combos. Die Orchester decken in ihren Konzerten alles von Big-Band-Klassikern bis zu zeitgen?ssischem Repertoire ab und kooperierten bereits mit namenhaften Musikern wie Bob Mintzer, Markus Stockhausen und Ack van Rooyen. In den Combos liegt das Augenmerk auf dem gemeinsamen Kennenlernen von Standards und der Anleitung zur Improvisation. Die Besetzung ist dabei jedes Semester von den beteiligten Musiker*innen abh?ngig, die ihr Konzertprogramm zusammen erarbeiten. F¨¹r Konzerte aller Ensembles sind erm??igte Tickets f¨¹r Studierende erh?ltlich. Wer selbst Interesse daran hat mitzuspielen, kann sich einfach bei Peter Thoma, dem Leiter der Ensembles melden. (Simon Hensel)

Literatur

Koch, Juan Martin. ?Hochschul-Jazz, ganz unakademisch. Das University Jazz Orchestra Regensburg im Portrait.¡° M?lzels Magazin 8 (2005), S. 18 f.

Dass Blasmusik weit mehr kann als ?nur¡° M?rsche und Polkas, wei? man an der Universit?t Regensburg sp?testens seit der Gr¨¹ndung der studentisch organisierten CampusBlosn im Jahr 2013. ?Von Studierenden f¨¹r Studierende¡° ist daher auch das Motto des Orchesters, welches etwa 60 Musiker*innen umfasst. Jedes Semester wird in einem Probenwochenende und den w?chentlichen Proben ein Konzertprogramm von Dirigent*innen aus den eigenen Reihen erarbeitet und im Konzert pr?sentiert. Dabei werden verschiedenste musikalische Stilrichtungen bedient, die von Filmmusik ¨¹ber Medleys, Bearbeitungen von klassischen Werken, anspruchsvolleren traditionellen St¨¹cken bis hin zu moderner sinfonischer Blasmusikliteratur reichen. Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen m?chte, kann sich einzelne Konzertmitschnitte der letzten Jahre auf YouTube anh?ren. (Sophie Pichler)

Das Theater an der Uni findet Ihr direkt auf dem Campus im Erdgeschoss des Studierendenhauses. Neben wenigen externen Veranstaltungen wird das Theater vor allem von ¨¹ber 15 studentischen Theatergruppen bespielt. In einem durchschnittlichen Semester kann man somit fast jede Woche f¨¹r nur maximal 5€ eine neue Auff¨¹hrung bestaunen. Neben Sprechtheaterproduktionen gibt es auch Projekte, in denen Musik eine gr??ere Rolle spielt. Darunter sind besonders die Revuen und Musicals des UR Stage Clubs und der Gruppe MusicalMinds hervorzuheben. Aber auch bei Produktionen von Shakespeare & Company begleitet eine Live-Band das B¨¹hnengeschehen mit eigens komponierter Musik. Falls ihr euch als Ton- oder Lichttechniker*in ausprobieren wollt, ist das mit der professionellen Ausstattung und Beratung ebenfalls m?glich. Kontakte zu den Theatergruppen und der Kulturf?rderung findet ihr auf der Homepage des Studentenwerks (siehe dar¨¹ber hinaus auch www.facebook.com/TheaterAnDerUni). (Simon Hensel)

Literatur

Meier-Qu¨¦ruel, Ulrike. Theater an der Hochschule: F¨¹r das Leben lernen. Eigeninitiative, Integration, Phantasie. Ein Bericht aus Regensburg. Regensburg: Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz, 2002.

Foto: ? Markus Freitag

Neben der Universit?tsbibliothek bieten in Regensburg drei weitere Bibliotheken wichtige Recherchem?glichkeiten f¨¹r Musikwissenschaftler*innen: Die Bisch?fliche Zentralbibliothek verwaltet mit der Proskeschen Musikabteilung einen einzigartigen Schatz an handschriftlichen und gedruckten musikalischen Quellen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert.

Die Staatliche Bibliothek Regensburg bietet neben reichen historischen Best?nden, wie z. B. der Bibliothek der ehemaligen Reichsabtei St. Emmeram, insbesondere regionalkundliche Recherchem?glichkeiten. Der Bestand der Staatlichen Bibliothek ist in das Ausleihsystem der Universit?t eingebunden und kann somit teils direkt ¨¹ber die Universit?tsbibliothek bestellt werden.

Mit der F¨¹rst Thurn und Taxis Hofbibliothek und dem dazugeh?rigen Zentralarchiv stehen die seit dem 18. Jahrhundert stetig ausgebaute f¨¹rstliche Bibliothek sowie die Archivmaterialien der Hofhaltung f¨¹r Forschungszwecke offen.

Alle drei Bibliotheken stehen in engem Kontakt mit dem Institut f¨¹r Musikwissenschaft, wie auch der 2019 erschienene Sammelband Musikalische Sch?tze in Regensburger Bibliotheken, hrsg. von Katelijne Schiltz zeigt (im open access zug?nglich). (Janosch Umbreit)

Das Theater Regensburg, ein F¨¹nfspartenhaus (Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Junges Theater und Konzert), pr?sentiert in seinen verschiedenen Spielst?tten ein Programm, das sich durch eine Mischung aus Repertoirest¨¹cken, selten gespielten Werken und Urauff¨¹hrungen auszeichnet. Neben den Symphoniekonzerten, Kammer- und Sonatenabenden des hauseigenen Philharmonischen Orchesters initiiert das Theater immer wieder auch Events, Podiumsdiskussionen und Benefizveranstaltungen.

Unter Vorlage eines g¨¹ltigen Studentenausweises erhalten Studierende einen erm??igten Eintritt: 50 % Erlass auf den Kartenpreis im Vorverkauf oder ein ?Last-Minute-Ticket¡° f¨¹r 8 € ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn bei vorhandenen Restkarten.

Wer an der Theaterarbeit interessiert ist und neben dem Studium Praxiserfahrung sammeln m?chte, kann sich dar¨¹ber hinaus in verschiedenen Bereichen f¨¹r Hospitanzen und Praktika bewerben. (Michael Sangkuhl)

Foto: Johanning, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Die Hochschule f¨¹r katholische Kirchenmusik und Musikp?dagogik Regensburg (HfKM) ist f¨¹hrend in der k¨¹nstlerischen und p?dagogischen Ausbildung der Kirchenmusiker*innen von morgen. Die HfKM besitzt den Rang einer Musikhochschule, was sich auch in der Qualit?t der Lehre widerspiegelt. °ÙÀû¹¬_°ÙÀû¹¬ÓéÀÖƽ̨£¤¹ÙÍøe kann man bei Konzerten und Gottesdiensten an verschiedenen Orten in Regensburg bestaunen, die sowohl von Studierenden als auch von Dozierenden entweder solistisch oder in Hochschulensembles gestaltet werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Streich- und Tasteninstrumenten, insbesondere der Orgel, sowie der Chormusik. So kann beispielsweise regelm??ig im Konzertsaal der HfKM klassische Orgel- und Chormusik live auf der B¨¹hne genossen werden. Die ?Tage neuer Musik¡° bieten zudem jeden Januar die Gelegenheit, auch zeitgen?ssische Kirchenmusik zu erleben. (Florian Mayer)

Foto: Johanning, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Der Bezirk Oberpfalz mit dem Bezirkstag als direkt gew?hltem Repr?sentationsorgan geh?rt zur dritten kommunalen Ebene im bayerischen Staatsaufbau. Er hat seinen Verwaltungssitz in der Ludwig-Thoma-Stra?e, also in unmittelbarer N?he der Universit?t. Dort haben auch zwei kulturelle Einrichtungen ihren Standort, f¨¹r die der Bezirk als Tr?ger fungiert: das Sudetendeutsche Musikinstitut und das Oberpf?lzer Volksmusikarchiv.

Die Aufgabe des Sudetendeutsche Musikinstituts (SMI), das 1990 gegr¨¹ndet wurde, besteht in der Erforschung, Dokumentation und F?rderung der Musikkultur der b?hmischen L?nder, wobei insbesondere die Bev?lkerung deutscher Sprache, Abstammung oder Nationalit?t ber¨¹cksichtigt wird. Im Mittelpunkt stehen die verwickelten deutsch-tschechischen Wechselwirkungen im europ?ischen Kontext. Der Fokus liegt auf Austausch und Verst?ndigung. Das SMI unterh?lt eine Pr?senzbibliothek, in der Noten, B¨¹cher und Handschriften gesammelt werden. Angeschlossen ist das Musikarchiv der K¨¹nstlerGilde e. V. mit Werken von Komponist*innen aus den ehemals deutsch gepr?gten Siedlungsgebieten im ?stlichen Europa. Gef?rdert wird die musikalische Erinnerung durch regelm??ige Veranstaltungen wie Konzerte und Vortr?ge. Neben CD-Aufnahmen ver?ffentlichte das SMI unter der Leitung des Musikwissenschaftlers PD Dr. Andreas Wehrmeyer verschiedene Monografien und eine Schriftenreihe, die vor allem einzelne Komponist*innen und Musiker*innen in den Blick nimmt. Kontakt (Kira Lorenz)

Ebenso unter dem Dach des Bezirks Oberpfalz befindet sich das Oberpf?lzer Volksmusikarchiv. Unter der Leitung der Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl und Florian Schwemin M.A. wird jegliche Art von Volks- und Unterhaltungsmusik gesammelt. Den gr??ten Quellenbestand stellen Nachlasse regional bekannter Musiker und Kapellmeister aus der ganzen Oberpfalz dar, daher besteht die Notensammlung vor allem aus originalen Handschriften, die bis zu 150 Jahre alt sind. Regelm??ig werden auch Seminare, Konzerte und Tagungen organisiert, um die Oberpf?lzer Musikkultur gezielt in den Blick zu r¨¹cken. (Kira Lorenz)

Florian Schwemin bei seiner Arbeit im Oberpf?lzer Volksmusikarchiv

Im Historischen Museum, welches im ehemaligen Minoritenkloster am Dachauplatz untergebracht ist, kann man die Kultur- und Kunstgeschichte Regensburgs von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert nachverfolgen. Die Ausstellung ist in die Bereiche Vorgeschichte, r?misches Regensburg, Regensburg im Mittelalter, Sakralkunst im 15. und 16. Jahrhundert sowie Wohnkultur und Kunsthandwerk vom 16. bis zum 19. Jahrhundert eingeteilt. Das Museum beherbergt au?erdem eine Musikinstrumentensammlung, die Dr. Michael Wackerbauer in seiner Publikation Die Musikinstrumente im Historischen Museum der Stadt Regensburg thematisiert hat. Zudem steht die Universit?t in Kooperation mit dem Museum. Neben musikalisch-literarischen Sonntagsmatineen und weiteren Veranstaltungen werden verschiedene F¨¹hrungen angeboten. F¨¹r Studierende unter 30 Jahren ist der regul?re Eintritt frei. (Sophie Pichler)

Dr. Bernd Gross, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons

Auf eine ¨¹ber 1000-j?hrige Tradition k?nnen die Regensburger Domspatzen zur¨¹ckblicken: sie vereinen Internat, Schule und musikalische Ausbildung. Der zugeh?rige Knabenchor wird derzeit von dem ehemaligen Eichst?tter Domkapellmeister Christian Hei? gef¨¹hrt, welcher selbst ein Regensburger Domspatz war. Der Chor hat schon lange die internationale B¨¹hne der Chormusik mit gro?em Erfolg betreten, f¨¹hrte bereits Konzerttourneen u.a. nach Japan, China und S¨¹dafrika durch und tritt immer wieder bei Staatsbesuchen und diversen anderen Anl?ssen ?ffentlicher Art auf. Doch die eigentliche Hauptaufgabe der Regensburger Domspatzen besteht darin, die kirchlichen Hochfeste, Pontifikal?mter und sonnt?glichen Gottesdienste im Regensburger Dom St. Peter musikalisch zu gestalten. Hier bietet sich regelm??ig die Gelegenheit, den weltber¨¹hmten Knabenchor einmal live zu erleben. (Florian Mayer)

Foto: Michael Vogl/Domspatzen

Als Heimatsst?tte der Regensburger Sing- und Musikschule und des Jungen Theaters stellt das im Herzen der Altstadt gelegene Haus der Musik ein wichtiges Zentrum f¨¹r die Musik- und Theaterkultur Regensburgs dar. Mit seinen vielen Theater-, Konzert- und Probes?len bietet das Pr?sidialpalais am Bismarckplatz reichlich Raum f¨¹r konzertante Auff¨¹hrungen und beherbergt zugleich eine der Spielst?tten des Theaters Regensburg. Neben einer eigenen Musikinstrumentenausstellung im Foyer verf¨¹gt das Geb?ude au?erdem ¨¹ber ein Tonstudio sowie ¨¹ber ein kleines Caf¨¦. Das Haus der Musik wird somit zu einem wichtigen Treffpunkt, an dem sich Regensburger Lebensstil und Kultur unmittelbar miteinander verbinden. (Angelina Sowa)

Die Tage Alter Musik sind ein j?hrlich am Pfingstwochenende stattfindendes, internationales Festival, bei dem, nach Aussage der Veranstalter, ?Musik vom Mittelalter bis zur Romantik¡° zur Auff¨¹hrung kommt. Die Konzerte an verschiedenen Orten in der Regensburger Altstadt werden von wechselnden, international renommierten Ensembles gegeben, wobei ein besonderes Augenmerk auf historisch informierte Auff¨¹hrungspraxis gelegt wird. °ÙÀû¹¬_°ÙÀû¹¬ÓéÀÖƽ̨£¤¹ÙÍøer Fokus wird unterst¨¹tzt durch die zum Festival geh?rende Ausstellung historischer Musikinstrumente.

Die Veranstalter der Tage Alter Musik kooperieren mit dem Institut f¨¹r Musikwissenschaft der Universit?t Regensburg, das durch Programmhefttexte, Konzerteinf¨¹hrungen und thematisch angegliederte Tagungen auf dem Festival vertreten ist. Studierende haben dar¨¹ber hinaus die M?glichkeit, sich auf verschiedene Weise ehrenamtlich bei den Tagen Alter Musik zu engagieren. (Janosch Umbreit)

Einmal im Jahr steht die Regensburger Hochschule f¨¹r katholische Kirchenmusik und Musikp?dagogik ganz im Zeichen der Neuen Musik und bietet Musikliebhabern und -kennern einen vielseitigen Zugang zu neueren musikalischen Werken. Die Tage Neuer Musik sind ein mehrt?giges Festival, welches seine Teilnehmer*innen in zahlreichen Konzerten, Workshops und Gottesdiensten zu einer intensiven Auseinandersetzung mit zeitgen?ssischen (geistlichen) Werken einl?dt. Die musikalischen Urauff¨¹hrungen, die im Rahmen der Veranstaltung stattfinden, bieten den Zuh?rer*innen die M?glichkeit, Einblicke in das Schaffen zeitgen?ssischer Komponist*innen zu erhalten. So findet auch das Preistr?gerkonzert des Regensburger Kompositionswettbewerbs hier seinen Platz. (Angelina Sowa)

Einen wichtigen Beitrag zum Regensburger Musikleben leistet das im Jahr 2020 ins Leben gerufene Kammermusikfestival. Mit seinem vielf?ltigen musikalischen Programm erm?glicht es einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Facetten der Kammermusik und will dabei auch j¨¹ngere Generationen an die Musik heranf¨¹hren. So wird der Begriff Kammermusik gro?z¨¹gig ausgelegt und bietet dem Publikum eine Vielzahl an musikalischen Konzerten, die ¨¹ber die klassische Musik hinaus auch den Jazz umfassen. Dabei liegt den Initiatoren insbesondere der Dialog mit den Festivalteilnehmer*innen am Herzen, sodass das Kammermusikfestival als genre¨¹bergreifende Veranstaltungsreihe angesehen werden kann, die zu einer vielseitigen Auseinandersetzung mit Kammermusik einl?dt. (Angelina Sowa)

Foto: ? Martin Kellhuber

Jedes Jahr im Juli veranstaltet das Bayerische Jazzinstitut in Regensburg das Bayerische Jazzweekend. An diesem Wochenende ist ¨¹berall in der Innenstadt ¨C an Veranstaltungsorten, in Restaurants und auf allen gro?en Pl?tzen ¨C Jazzmusik aus Bayern, Deutschland und der ganzen Welt zu h?ren. Von Modern Jazz Trios ¨¹ber kleine Dixieland-Bands bis hin zu vollbesetzten Big Bands ist an diesem Wochenende f¨¹r jeden Geschmack etwas dabei. Das Beste daran ist: Da sich das Festival ausschlie?lich ¨¹ber Sponsoring finanziert, sind alle Konzerte f¨¹r die Besucher kostenlos. Mit dem Programm in der Hand kann man von B¨¹hne zu B¨¹hne wandern und unterschiedlichste Stilrichtungen des Jazz genie?en. Im Jahr 2020 entstanden als Ersatz zum ausgefallenen Festival die Jazzfest Fridays, eine Reihe von Livestream-Konzerten mit einigen der urspr¨¹nglich f¨¹r das Jazzweekend eingeplanten Musiker*innen. (Simon Hensel)

Literatur

Essenberg, Oliver van. ?Jazz in Regensburg.¡° Lebensart genie?en in und um Regensburg. Essen, Trinken, Ausgehen - Ausstattung, Design, Architektur - Kunst, Kultur, Natur. Oliver van Essenberg, Hrsg. (Lebensart genie?en). Bamberg: selekt, 2017. S. 218¨C225.

Lochbihler, Claus. ?Neuigkeiten zum 20. Geburtstag. Beim Bayerischen Jazzweekend hat sanftes Kultursponsoring Einzug gehalten.¡° M?lzels Magazin 4 (2001), S. 18 f.

Schmidt, Bastian. ?Bayerisches Jazzweekend 2010. Einzigartigkeit, Authentizit?t und Integrit?t: Die 29. Auflage des Bayerischen Jazzweekends.¡° Hugo (Juli 2010), S. 10¨C14.

Foto: ? Dr. Martin Hufner

Als einer der ?ltesten Vereine der Stadt widmet sich der bereits 1849 gegr¨¹ndete Musikverein Regensburg der intensiven Pflege und F?rderung von Musik. So folgt der Verein einer langen Tradition als Konzertveranstalter und bietet Musikliebhaber*innen in jeweils neun Konzerten pro Saison einen vielf?ltigen Zugang zur Musik. Schwerpunkt seiner Veranstaltungen bildet hierbei stets die Kammermusik, die von der Wiener Klassik bis hin zur Gegenwart umfangreich abgedeckt wird. Neben der Auff¨¹hrung bekannter St¨¹cke finden aber auch Urauff¨¹hrungen sowie selten geh?rte Werke ihren Platz in den Konzertprogrammen. Somit setzt sich der Verein nicht nur f¨¹r die Pflege eines bereits bestehenden kammermusikalischen Repertoires ein, sondern strebt dar¨¹ber hinaus in Konzerten von h?chstem Niveau auch eine Etablierung von noch unbekannten Kompositionen an. (Angelina Sowa)

Video

Konzertprogramme zu bieten, das genauso gut in gro?en St?dten wie Frankfurt, Essen, Berlin oder M¨¹nchen zur Auff¨¹hrung kommen k?nnten ¨C das ist das Ziel der Odeon Concerte. Gegr¨¹ndet 1983 von Reinhard S?ll w?hrend seines Studiums in Regensburg, entwickelte sich die Konzertreihe bald zu einer festen kulturellen Gr??e. In den fast 40 Jahren seit ihrer Gr¨¹ndung pr?sentieren die Odeon Concerte eine gro?e Auswahl international gefeierter K¨¹nstler und Orchester, darunter neben vielen andern die Dresdner Philharmoniker, Yuja Wang, die Wiener Philharmoniker, Yehudi Menuhin, Sabine Meyer, Vikingur ?lafsson und Anne-Sophie Mutter. Doch nicht nur Klassik-Stars treten im Audimax der Universit?t Regensburg auf, auch Jazzkl?nge hallen mitunter von Perkussionist Martin Grubinger durch den Saal. Studierendenabos laden zum Zuh?ren ein, und mit einem Praktikum kann man sogar hinter die Kulissen blicken sowie die K¨¹nstler hautnah erleben. (Sophie Pichler)

Als musikalische Interessenvertretung der Neuen Musik setzt sich der im Jahr 2016 gegr¨¹ndete Verein zur F?rderung zeitgen?ssischer Musik Regensburg Unternehmen Gegenwart tatkr?ftig f¨¹r die St?rkung und Etablierung zeitgen?ssischer Musik in Regensburg ein. In sein Aufgabengebiet fallen neben der Veranstaltung zahlreicher Konzerte auch die Organisation des j?hrlichen Kompositionswettbewerbes, bei dem Komponist*innen aus der ganzen Welt dazu aufgerufen werden, neue Werke zu komponieren, die sich auf ein vom Verein vorgegebenes Thema beziehen sollen. Ziel der Vereinigung ist es, das Bewusstsein f¨¹r die Neue Musik zu sch?rfen und Musiker*innen gleichsam einen geeigneten Raum zum gegenseitigen Austausch zu bieten. (Angelina Sowa)

Der Leere Beutel ist ein ehemaliger Kornspeicher in der N?he des Dachauplatzes, unter dessen Dach ein Restaurant, ein kleines Kino (die sog. Filmgalerie), die St?dtische Kunstgalerie, und zu guter Letzt der Hauptkonzertsaal des Jazzclubs Regensburg versammelt sind. Dort finden jedes Jahr zahlreiche Konzerte aus der regionalen, nationalen und internationalen Jazzszene statt. Zu h?ren gibt es Profimusiker*innen wie aufstrebende Newcomer*innen, Soloacts, Combos und Big Bands, sowie alles von Swing und Blues ¨¹ber Modern und Free Jazz, Funk und Latin, bis hin zu Hip-Hop und Metaljazz. Au?erdem gibt es am ersten Montagabend jedes Monats eine Session, auf der Amateur- und Profimusiker*innen zusammen jammen und Kontakte kn¨¹pfen k?nnen. Dabei wird der Abend jedes Mal durch ein anderes lokales Ensemble ein- und angeleitet. Die Session ist kostenlos, und f¨¹r alle anderen Konzerte gibt es reduzierte Tickets f¨¹r Studierende. (Simon Hensel)

Literatur

Ebeling, Caroline-Sophie et al. Volles Programm im Leeren Beutel. Galerie, Jazzclub, Kino, Restaurant, Veranstaltungssaal. Regensburg: Stadt Regensburg/Kulturreferat/Museen, 2019.

Essenberg, Oliver van. ?Jazz in Regensburg.¡° Lebensart genie?en in und um Regensburg. Essen, Trinken, Ausgehen - Ausstattung, Design, Architektur - Kunst, Kultur, Natur. Oliver van Essenberg, Hrsg. (Lebensart genie?en). Bamberg: selekt, 2017. S. 218¨C225.

K?sbauer, Albert. Images of live jazz performances. Jazzclub Regensburg, 20-j?hriges Jubil?um 2007. Landsberg: Balaena-Verlag, 2008.

Foto: ? High Contrast, Quelle: Wikimedia Commons

Das Kulturzentrum Alte M?lzerei findet ihr am Galgenberg, direkt unterhalb der OTH. In der ehemaligen Fabrik sind neben dem Bistro Cartoon mit angeschlossenem Biergarten auch zwei Veranstaltungsr?ume beheimatet: der Club und der Underground. Dort finden nicht nur Lesungen, Poetry-Slams und Kabarett statt, sondern vor allem Konzerte mit unterschiedlichsten K¨¹nstler*innen alternativer Musikszenen. Mit Acts aus den Bereichen Singer-Songwriting, Folk, Indie, Rock, Punk, Metal, Hip-Hop, EDM, Reggae und World Music ist quasi f¨¹r jeden Musikgeschmack etwas dabei. Die ?M?lze¡° bringt dabei nicht nur internationale Gr??en nach Regensburg, sondern unterst¨¹tzt auch die lokale Musikszene. Das spiegelt sich am deutlichsten im j?hrlichen Heimspiel-Festival wider, wo junge regionale Bands und Solok¨¹nstler*innen die M?glichkeit bekommen, sich einem gr??eren Publikum zu vorzustellen. (Simon Hensel)

Literatur

Damb?ck, Werner. 25 Jahre M?lze. F¨¹nfundzwanzig Jahre Veranstaltungsprogramm. DVD. Regensburg: Kulturzentrum Alte M?lzerei, 2013.

Krottenthaler, Hans. 25 Jahre M?lze. 1988¨C2013. Regensburg: Kulturzentrum Alte M?lzerei, 2013.

Vogel, Reiner. ?Die Alte M?lze. Kulturzentrum zwischen Universit?t und Wohngebiet.¡° 111 Orte in Regensburg, die man gesehen haben muss. Mit Tipps aus dem Umland. K?ln: Emons, 2013. S. 192 f.

Foto: ? BR / Hans-Martin Kudlinski

Im Herzen der Regensburger Altstadt liegt das Degginger, das Bar, Veranstaltungs- und Ausstellungsraum, sowie kultureller Treffpunkt in Einem ist. Neben Vernissagen von K¨¹nstler*innen unterschiedlicher Sparten finden hier auch Konzerte statt. Dazu geh?ren Abende mit Swing, elektronischer Musik oder Singer-Songwriter*innen, aber auch die Konzerte der Jazzensembles der Uni. Dar¨¹ber hinaus bietet das Degginger Kunstschaffenden die M?glichkeit zur Weiterbildung, mit Workshops zu Themen wie Existenzgr¨¹ndung, Selbstmanagement und Pressearbeit, aber auch Musikproduktion, -marketing und -recht. Zu guter Letzt ist ein gro?es Anliegen des Deggingers das Networking, dass sich z. B. in den ?Netzwerkdienstagen¡° widerspiegelt, wo Kreative aus allen Bereichen dazu eingeladen sind, sich bei Livemusik und Getr?nken miteinander auszutauschen. (Simon Hensel)

Literatur

Essenberg, Oliver van, Hrsg. Lebensart genie?en in und um Regensburg. Essen, Trinken, Ausgehen - Ausstattung, Design, Architektur - Kunst, Kultur, Natur (Lebensart genie?en). Bamberg: selekt, 2017.

Morsbach, Peter und Anne Lambert. Wir wollen W?chter sein. 50 Jahre Vereinigung Freunde der Altstadt Regensburg e.V. Regensburg: Vereinigung Freunde der Altstadt, 2016.

Foto: ? Berli Berlinski

Der ConBrio Verlag ist seit seiner Gr¨¹ndung 1993 in Regensburg (Stadtteil Gra?) ans?ssig. Der Musikverlag gibt die monatliche Musikfachzeitschrift nmz (neue musikzeitung) heraus, die neben Artikeln und Nachrichten zum aktuellen Musikgeschehen auch als Mitteilungsorgan mehrerer deutscher Musikverb?nde fungiert. Neben den halbj?hrlich erscheinenden Beitr?gen zur Gregorianik, der Zeitschrift Oper & Tanz und der Jazzzeitung, die seit 2014 auf ein reines Online-Format umgestellt wurde, erscheinen beim ConBrio Verlag auch Kulturzeitschriften wie Politik & Kultur oder Kulturaustausch. Au?erdem werden hier Fachb¨¹cher verlegt, so auch die Reihe Regensburger Studien zur Musikgeschichte, durch die der Verlag in intensiver Kooperation mit dem Institut f¨¹r Musikwissenschaft steht. (Patrick Ohnesorg)

Auch wenn die meisten den Namen ?Pustet¡® heute vor allem mit der Buchhandlung in Verbindung bringen, hat das Unternehmen seine Wurzeln in einem Verlag, den Friedrich Pustet 1826 in Regensburg gr¨¹ndete. Sechs Jahre zuvor hatte er in Passau die Buchhandelskonzession verliehen bekommen. Zu Beginn umfasste das Repertoire regionale, historische, naturwissenschaftliche und belletristische Literatur. Sp?ter profilierte sich der Verlag vor allem mit theologischen und liturgischen Publikationen auf dem Weltmarkt, bis mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1963 die verlagstypischen lateinischen Messb¨¹cher kaum mehr Absatz fanden. Heute besteht das Repertoire des Verlags aus Publikationen aus den Bereichen Geschichte und Theologie. Eine besonders f¨¹r Musikwissenschaftler*innen interessante Quelle ist die vierb?ndige, von Carl Proske herausgegebene Sammlung Musica divina, die zwischen 1853 und 1864 gedruckt wurde und mehrstimmige liturgische Musik enth?lt. (Sophie Pichler)

Das BR-Studio Regensburg befindet sich seit seiner Gr¨¹ndung 1979 im Herzen der Altstadt. Zusammen mit dem Studio in Amberg wird hier die Berichterstattung f¨¹r die Oberpfalz ¨¹bernommen. Das Rundfunkstudio beschr?nkt sich nicht nur auf den Bereich Radio, in dem es die Nachrichten sowie das Mittagsmagazin des Senders ?Bayern 1¡° ¨¹bernimmt, sondern ist auch mit Reportagen und Berichten aus der Oberpfalz im Fernsehen vertreten. Dar¨¹ber hinaus sind s?mtliche Inhalte online und ¨¹ber die BR24 App verf¨¹gbar. (Patrick Ohnesorg)

Das Funkhaus Regensburg befindet sich im Westen der Stadt und beherbergt seit 1991 einen Zusammenschluss mehrerer eigenst?ndiger Radioprogramme.

Vier Radiosender bilden den Hauptbestandteil des Funkhauses: Radio charivari, einer der gr??ten Regionalsender, der in der gesamten Oberpfalz und in angrenzenden Bezirken empfangen werden kann und auf einem vielf?ltigen Musikprogramm sowie regionalen Nachrichten und H?reraktionen gr¨¹ndet. Gong FM bietet als zweiter H?rfunksender f¨¹r Regensburg und Region einen Musikmix aus Rock, Pop und Dance, der insbesondere junge Erwachsene ansprechen soll. Radio Galaxy wiederum ist ein bayernweit empfangbares Hitradio, das sich mit dem Slogan ?Nur die beste neue Musik¡° vor allem auf eine Zielgruppe 15- bis 26-J?hriger fokussiert. Das Radioprogramm Absolut Radio schlie?lich ist online und ¨¹ber die gleichnamige App empfangbar und damit global verf¨¹gbar. Mit einem albumorientierten Musikformat und verschiedenen Unterprogrammen wie ?Absolut Relax¡° oder ?Absolut Oldie Classics¡° bietet der Sender eine breit gef?cherte Auswahl.

Des Weiteren ist die Event-Agentur Media Live im Funkhaus integriert, die f¨¹r die Planung und Umsetzung von Veranstaltungen im Raum Regensburg als Ansprechpartner fungiert. (Patrick Ohnesorg)

In Regensburg und Umgebung sind zwei Labels ans?ssig, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Musik im ?klassischen¡° Bereich herauszubringen. Spektral wurde im Jahr 2006 von den ausgebildeten Tonmeistern Felix Dreher und Andreas Bertram gegr¨¹ndet. 2007 ist Andreas Meixner f¨¹r den Bereich Marketing und ?ffentlichkeitsarbeit dazugekommen. Das Label ist ¨¹berwiegend auf Vokal-, Kirchen- und Kammermusik aller Epochen spezialisiert.

TYXart wurde 2012 von Andreas Ziegler, der ebenfalls diplomierter Tonmeister ist, gegr¨¹ndet. Das Label sticht vor allem durch durch einen Blick f¨¹r das Potential wenig gel?ufigen Repertoires hervor. F¨¹r die Einspielungen der Sinfonien von Heinz Winbeck im Jahr 2019 konnte Andreas Ziegler beispielsweise den Opus Klassik f¨¹r die ?Weltersteinspielung 2020¡° entgegennehmen.

Beide Labels arbeiten nicht nur mit K¨¹nstler*innen internationalen Ranges zusammen, sondern unterst¨¹tzen bei ihrer Arbeit auch aufstrebende Musiker*innen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. (Kenneth-David Berger)