Seit 1. Oktober ist Bernhard Laux, Professor für Theologische Anthropologie und Werteorientierung, neuer Dekan der Katholisch-Theologischen Fakult?t der Universit?t Regensburg.
Er l?st damit turnusgem?? den Patrologen und Kirchengeschichtler Andreas Merkt ab, der dieses Amt seit Oktober 2008 ausübte. Neuer Prodekan ist der Fundamentaltheologe Alfons Knoll.
Studiendekan bleibt der Religionsp?dagoge Burkard Porzelt; Forschungsdekan ist wie bisher der Neutestamentler Tobias Nicklas.
Beim Actus Academicus am vergangenen Mittwoch blickte die Katholisch-Theologische Fakult?t der Universit?t Regensburg auf das verstrichene halbe Jahr zurück. Der Dekan Prof. Dr. Bernhard Laux legte dabei gegenüber der gesellschaftlichen ?ffentlichkeit Rechenschaft über das wissenschaftliche Wirken des Fachbereichs ab und würdigte die erbrachten Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. Mit leicht getrübter Freude beging die Fakult?t diesmal den Festakt, denn sie verabschiedete den langj?hrigen Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neue Kirchengeschichte, Prof. Dr. Karl Hausberger.
Ein letztes Mal gab sich Prof. Hausberger die Ehre und hielt eine Vorlesung mit dem Titel: ?Albertus Magnus (ca. 1200 - 1280) – Ein Ann?herungsversuch an den Universalgelehrten auf dem Regensburger Bischofsstuhl“. Wieder gelang es ihm, durch seine ?darstellende Kunst“, wie Laux treffend formulierte, Geschichte lebendig werden zulassen. Hausberger skizzierte in seinem Vortrag Leben und Wirken des Doctor universalis Albertus Magnus: Der Gelehrte war Leiter der 1248 gegründeten Ordenshochschule der Dominikaner in K?ln. Im Jahr 1260 erhielt Albert den Ruf auf den bisch?flichen Stuhl von Regensburg, jedoch trat er eineinhalb Jahre nach der Annahme des Bischofsamtes wieder davon zurück. Dabei lag ihm wohl weniger das Bischofsamt, als viel mehr die Bischofswürde am Herzen, durch die er sein wissenschaftliches Werk sichern wollte. Denn vielen Anfeindungen zum Trotz vollbrachte er die theologiegeschichtliche Glanzleistung, die aristotelische Philosophie in eine gl?ubige Weltsicht zu integrieren. Der aus dem bayerischen Schwaben stammende Dominikaner entwarf eine neue Strukturformel für das Verh?ltnis von Philosophie und Theologie: Er betrachtete die philosophische Disziplin als eigenst?ndige Gr??e und verstand es zugleich, der Theologie eine Stellung zu verleihen, die sie in den kritischen Dialog mit anderen Wissenschaften treten lie?. Dadurch hat ?Alberts Strukturformel bis zur Gegenwart Bedeutung erhalten“, um mit Ludger Honnefelder zu sprechen.
Karl Hausberger bedankte sich für treue Wegbegleitung und vielf?ltige Unterstützung w?hrend seiner 55-semestrigen Lehrt?tigkeit an der Alma Mater Ratisbonensis. Gewürdigt wurde er für sein Schaffen von seinen beiden Kollegen und ehemaligen Assistenten Prof. Dr. Eder und Prof. Dr. Landersdorfer, die ihm eine Festschrift zu Ehren seines 65. Geburtstages überreichten mit dem Titel ?Christen in Bayern – Christen aus Bayern. Biographische Aspekte und Perspektiven durch 15 Jahrhunderte“. Von Dekan Laux bekam Hausberger die Medaille der Fakult?t verliehen, die er seinerzeit als Dekan selbst eingeführt hatte.
?Was uns am meisten fehlt, ist Zeit. Doch gute Wissenschaft und gute Bildung brauchen Zeit“, so zog der Dekan mitten in einer Phase der Umstrukturierung Bilanz und griff zur Verdeutlichung sogar zu einem Zitat aus Friedrich Nietzsches Werk ?Die fr?hliche Wissenschaft“. Da müsse die Not schon gro? sein, r?umte er ein und verwies auf den Prozess der Modularisierung. Laux pl?dierte dafür, dass jedes erdenkliche Element von Freiheit für Studierende und Lehrende gewahrt bleiben müsse. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Forderung erh?lt angesichts der momentanen Studentenproteste an der Universit?t besondere Aktualit?t. Mit Blick auf die Qualifikationsziele von Studieng?ngen, die vom Akkreditierungsrat formuliert wurden, betonte der Dekan, dass neben Orientierung hin zu Wissenschaft und Arbeitsmarkt die F?higkeit zur Verantwortungsübernahme und auch die Pers?nlichkeitsentwicklung nicht übersehen werden dürfen. Das Prinzip der Universit?t sei es, einen Schritt zurückzutreten. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Entlastung vom unmittelbaren Handlungsdruck erm?gliche die Reflexion unseres Tuns und die Suche nach besseren Deutungs- und Handlungsm?glichkeiten. Gerade durch diese Distanz k?nne die Wissenschaft Gesellschaft und Kirche dienlich sein, so Laux.
Für die wissenschaftliche Lehre konnte die Fakult?t neue Lehrende gewinnen: Privatdozent Peter Scheuchenpflug ist seit diesem Semester als Akademischer Rat am Lehrstuhl für Religionsp?dagogik und Didaktik des Religionsunterrichts t?tig und zudem wird Dr. Stephan Joseph Witetschek die Lehrbelastung durch Modularisierung durch Lehrt?tigkeiten im Fachbereich Neues Testament sowie Orientierungskurse abfedern. Die Assistentenstelle am Lehrstuhl Philosophisch-Theologische Prop?deutik konnte mit Tobias Lehner neu besetzt werden.
Auch in diesem Semester gab es nennenswerte Leistungen, die gewürdigt wurden. Ein besonderes Lob wurde Dr. Johannes F?rst ausgesprochen, der den diesj?hrigen Kardinal-Wetter-Preis für seine Habilitationsschrift erhielt. Der Privatdozent ist an den Universit?ten Bamberg und Regensburg an den Professuren für Pastoraltheologie als wissenschaftlicher Assistent t?tig. Drei Promotionsurkunden wurden am Actus vergeben, und zwar an Heike Braun, Eva Maria St?gbauer und Tobias Weismantel. Daneben erhielt Gabriele Grabl ein Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss des Zusatz- und Aufbaustudiengangs Theologische Anthropologie und Werteorientierung. Den diesj?hrigen Diplomanden Susanne Bauer, Sebastian Eberhardt, Josef Hausner, Rena Kagerer, Martin Kaiser, Tobias Lehner und Mirjam Mielke überreichte der Dekan die Diplomurkunde. Abgerundet durch die musikalische Umrahmung des Fakult?tschors Theo-Dur unter der Leitung von Maria-Theresia Gruber sowie von Patrick Krippner am Klavier war der Actus Academicus der Katholisch-Theologischen Fakult?t ein H?hepunkt künstlerischer Darstellung.
Teresa Kammerlander