Bereits aufgrund ihrer interdisziplin?ren Struktur und ihres Bezugs auf die katholische, d.h. in ihrem Selbstverst?ndnis die Erde umfassende Kirche ist Katholische Theologie schon immer international und vielsprachig angelegt gewesen. In den meisten theologischen Fachvereinigungen wird in verschiedenen, auch romanischen Sprachen kommuniziert. Allerdings setzt sich als Lingua Franca in der Theologie seit einigen Jahrzehnten zunehmend das Englische durch. Auch die Fakult?t für Theologie der Universit?t Regensburg versucht diesem Trend in angemessener Weise gerecht zu werden. Der voraussichtlich bald abgeschlossene gro?e Umbruch in der Fakult?t, bei dem mehr als die H?lfte der Professuren neu besetzt werden, wird als Chance erkannt, sich noch konsequenter als bisher auf allen betroffenen Ebenen, d.h. in Lehre und Forschung, an den Richtlinien der Universit?t Regensburg zur Internationalisierung auszurichten. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass nach Abschluss dieses Umbruchs voraussichtlich ca. die H?lfte der Professuren mit Personen besetzt sein werden, die nicht die deutsche Staatsangeh?rigkeit haben.?
Die Fakult?t für Katholische Theologie hat in den vergangenen Jahren verschiedene Partnerschaften in Rahmen des Erasmus+ Programms aufgebaut. Daneben bewerben sich regelm??ig Studierende der Fakult?t für das Theologische Studienjahr Jerusalem [https://www.studienjahr.de]; Studierende, die sich auf das Priesteramt vorbereiten, verbringen ihr Freijahr im Ausland (z.B. in Rom)[1]. Die Fakult?t legt gro?en Wert darauf, die Anerkennung der im Ausland erworbenen Leistungspunkte so reibungslos wie m?glich zu gew?hrleisten, da die Dozierenden vom Mehrwert einer Auslandserfahrung überzeugt sind. Trotzdem ist die Anzahl der Studierenden, die im Rahmen eines Erasmus+-Programms ins Ausland geht, noch zu gering – ihr Anteil bewegte sich in den vergangenen fünf Jahren immer unter 2 %.
Sicher müssen zu diesen Zahlen, die sich auf Magisterstudierende oder Studierende des Lehramts mit Hauptfach Katholische Theologie beziehen, noch Einzelf?lle hinzugerechnet werden, die Theologie als Zweitfach studieren, aber wegen ihres Erstfachs ins Ausland gehen.
Deutlich erfolgreicher und intensiver verl?uft die Internationalisierung in der Lehre auf der Ebene der Postgraduierten. Seit mehr als zehn Jahren sind regelm??ige internationale Seminare für Doktorand:innen und andere Early Career Scholars an verschiedenen Professuren etabliert; dabei besteht eine enge, langj?hrige Kooperation mit Kolleg:innen der Universit?t Zürich und der KU Leuven; in den vergangenen Jahren hinzugekommen sind gemeinsame Initiativen mit Kolleg:innen der Karls-Universit?t Prag, der Trinity Western University Vancouver, der Universit?t Strasbourg und der University of Glasgow; geplant ist zudem eine Initiative mit Kolleg:innen der University of North Carolina. Zwei Mal im Jahr finden in Kooperation mit dem Eastern European Liaison Committee der SNTS (Society of New Testament Studies) Online Seminare für Bibelwissenschaftler:innen aus verschiedenen L?ndern Osteuropas statt, an denen auch Doktorand:innen und Post-Docs der Universit?t Regensburg eingeladen sind. Mit der zu erhoffenden Neuberufung von Kollegin Andrea Riedl wird die Fakult?t in die j?hrlichen Sommerkurse der Stiftung Pro Oriente (in Wien) eingebunden. Die angesprochenen internationalen Seminare werden grunds?tzlich in englischer Sprache abgehalten.
Darüber hinaus bietet die Fakult?t für Katholische Theologie regelm??ige Exkursionen an, darunter, soweit die politische Lage es erlaubt, solche in so genannte ?biblische L?nder“ wie Israel und Jordanien; geplant sind Exkursionen in L?nder des so genannten christlichen Ostens. Hinzu kommen Summer Schools für Doktorierende im Zusammenhang mit dem z.T. von Mitgliedern der Fakult?t getragenen Graduiertenkolleg ?Metropolit?t in der Vormoderne“ (DFG-GRK 2337) und dem Centre for Advanced Studies ?Beyond Canon_“ (DFG-FOR 2770). Doktorand:innen der Fakult?t wie auch Post-Docs werden (wo m?glich auch finanziell) unterstützt, um an internationalen Konferenzen teilzunehmen und dabei Vortr?ge (u.a.) in englischer Sprache zu pr?sentieren.
Die Zahl der ?Incoming students“ (z.B. im Rahmen des Erasmus+-Programms) ist ausbauf?hig. Zwar werden jedes Semester Lehrveranstaltungen in englischer Sprache oder mit English on demand angeboten, die gleichzeitig von deutschen und ausl?ndischen Studierenden besucht werden. Das Angebot ist leider noch zu beschr?nkt, um eine gr??ere Zahl an ausl?ndischen Studierenden anzulocken; ein Hindernis stellt jedoch das strukturelle Problem dar, dass einige Professuren momentan an ihre Kapazit?tsgrenzen gelangt sind und mit dem bestehenden Deputat keine zus?tzlichen Veranstaltungen anbieten k?nnen. Der derzeitige Umbruch an der Fakult?t sowie auch die Besetzung der neu zugewiesenen Professur für Transregionale Religionsgeschichte (Prof. Dr. Laura Lieber) werden hier allerdings sicherlich neue M?glichkeiten er?ffnen.
Regelm??ig werden internationale G?ste in die Lehre eingebunden. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 geschieht u.a. über Gastvorlesungen in Rahmen des Erasmus+-Programms, das Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst zur Gewinnung internationaler Gastprofessor:innen; immer wieder werden auch Fellows und G?ste des erw?hnten Centres ?Beyond Canon_“ in die Lehre – und zwar besonders intensiv in die Betreuung von Doktorand:innen und Early Career Scholars – eingebunden. Eine Intensivierung des englischsprachigen Lehrangebots wird zudem über Kooperationen mit Lehrstühlen anderer Fakult?ten angezielt (z.B. Lehrstuhl ?Philosophische Grundfragen der Theologie“ in Zusammenarbeit mit der ?Professur für Theoretische Philosophie“ der PKGG).
Die Fakult?t für Katholische Theologie ist in der Forschung breit vernetzt. Zu den strategischen Partnern der Fakult?t geh?ren die Ben Gurion University of the Negev, Beer Sheva, Israel, die Hebrew University Jerusalem (und Israelische Akademie der Wissenschaften), die KU Leuven, Belgien, die St Paul University, Ottawa, Kanada, Universit?t Stellenbosch, Südafrika, Abo Akademi, Turku, Finnland, Catholic University of America, Washington, D.C., Yale Divinity School, Universit?t Zürich, Schweiz, das Pontificio Istituto Orientale und das Pontificio Istituto Liturgico (beide in Rom). Aufgrund der (z.T. noch zu erwartenden) Neuberufungen erweitern sich die M?glichkeiten erheblich; konkret geplant ist die Intensivierung der Kontakte zu Kolleg:innen der Universit?t Helsinki, der Universit?t Uppsala, der Universit?t Lille und zu einigen US-amerikanischen Universit?ten (Duke University, University of North Carolina, University of Oregon, University of Virginia u.a.).
Besonders intensiv verl?uft die internationale Zusammenarbeit im Rahmen der DFG Kolleg-Forschungsgruppe ?Beyond Canon_“ (DFG-FOR 2770), die seit dem Jahr 2018 mehr als 300 Gastwissenschaftler:innen verschiedener Karrierestufen für Fellowships von wenigen Tagen Dauer bis zu einem Jahr beherbergt hat. Die Kolleg-Forschungsgruppe ist inzwischen weltweit so attraktiv, dass eine zunehmende Zahl von Gastwissenschaftler:innen ihre Aufenthalte in Regensburg teilweise oder ganz auf eigene Kosten finanziert.
Das von der Fakult?t mitgetragene Interdisziplin?re Graduiertenkolleg ?Metropolit?t in der Vormoderne“ betreut nicht nur zahlreiche internationale Graduierte, sondern bietet auch regelm??ige Veranstaltungen mit hochrangigen internationalen Gastwissenschaftler:innen.
Die Professur für Pastoraltheologie und Homiletik wurde in Kooperation mit der University of Newcastle, Australia, in das Project-Related Personal Exchange Program (PPP) des DAAD aufgenommen (Thema: ?An interdisciplinary investigation of gendered violence in communities of Catholic women religious in Germany and Australia“).
Die Zahl internationaler Doktorand:innen an der Fakult?t hat im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie einen Tiefpunkt erreicht. Insgesamt aber steigt das Interesse internationaler Doktorand:innen an der Fakult?t. Zu den unten genannten Zahlen sind Doktorand:innen, die in Kooperation mit anderen Fakult?ten betreut werden, zu nennen.
in 2017 angekom-men | in 2018 angekom-men | in 2019 angekom-men | in 2020 angekom-men | in 2021 angekom-men | in 2022 angekom-men | |
Kath. Theologie | 8 | 9 | 13 | 3 | 10 | 11 |
Die internationale Strahlkraft der Forschung an der Fakult?t für Katholische Theologie hat sich in den vergangenen Jahren durch eine signifikant steigende Zahl von Wissenschaftler:innen, die im Rahmen verschiedener F?rderprogramme nach Regensburg kommen, gezeigt. Zu nennen sind besonders über die Alexander von Humboldt-Stiftung (sowohl im Rahmen der Early Career als auch der Experienced Researcher Programme) finanzierte Fellowships, aber auch andere Programme wie das Programm DFG Eigene Stelle, das Post-Doc-Programm des SNF, das Margareta Salas Programm (Spanien), das Nachwuchsf?rderprogramm des Eastern European Liaison Committee der SNTS u.a.
Perspektivisch wird die Fakult?t versuchen, die erfolgreichen Programme zur Internationalisierung der Forschung weiter aufrecht zu erhalten und, wie bereits im Konzept an mehreren Stellen konkretisiert, zu verbreitern; hier setzt die Fakult?t gro?e Hoffnung auf die bereits erkennbare internationale Sichtbarkeit der neu berufenen Kolleg:innen. Die Attraktivit?t für internationale Studierende in der Lehre soll einerseits durch die Einführung neuer nicht-kanonischer Studieng?nge (vom Bachelor bis zum PhD-Programm) vergr??ert werden; andererseits wird im gegenseitigen Austausch nach M?glichkeiten gesucht, das Angebot in englischsprachiger Lehre zu erweitern. Im Rahmen des vor dem Abschluss stehenden Umbruchs in der Fakult?t, bei dem innerhalb weniger Jahre mehr als die H?lfte der Professuren neu besetzt werden (und wurden), wurde als ein Kriterium der Ausschreibung jeweils auf ?internationale Sichtbarkeit“ geachtet.
[1] Die besonders gerne genutzte M?glichkeit, das Freijahr in Rom zu verbringen, flie?t nicht in die Erasmus+-Statistik ein, da die r?mischen Hochschulen nicht an diesem Programm teilnehmen.