Georg Jakob Best wurde am 21.10.1903 in Kaiserslautern als Sohn von Jacob Theodor (1863–1945, Mannheim) Best und Marie Katharina Best (geborene Fischer, 1869–1933, Speyer), als jüngstes von drei Kindern, Hans (1895–1917) und Emma (1900–1983), geboren.1911 zog die Familie nach Mannheim, in das Haus des Gro?vaters. Best erinnert sich, dass dort die Leidenschaft für die Malerei begann: ?Der Farbenkauf ging dem Musikunterricht vor“. Es entstehen Kreide- und Kohlezeichnungen nach holl?ndisches Portraits sowie ein erstes Gipsrelief, das den Kopf des Vaters zum Vorbild hatte: ?Malen war mir so leicht wie sprechen?, wird Best über 80 Jahre sp?ter seine aufkommende Leidenschaft in dieser Zeit rückblickend beschreiben. Zun?chst dem Diktum des Onkels v?terlicher Seite, Prof. Hans Best, Professor an der Kunstakademie in München (geb. 1874, Mannheim), folgend ?nur nach der Natur zu malen? entstehen gro?e Gem?lde mit Blumensujets. Den ersten Zeichen- und Malunterricht bekam Best bei dem Maler Michel Koch, der eine private Malschule in Mannheim führte.
Als Kind, im Alter von 12 Jahren, stand Best nun mitten unter Erwachsenen an der Staffelei und vor dem lebenden Modell: ?altes Mütterchen mit Schleierhaube? war der Titel eines seiner ersten, heute jedoch verlorengegangenen Bilder. Best schildert diese Art von Unterricht als ?Nachklang feinster (franz?sischer) Zeichenkunst in Zeichenkohle und Pastellzusatz?. Zeichnungen aus dieser Zeit sind ein Stillleben von 1916/1917 und das Selbstportrait mit Helm von 1917.Zwischen dem 14. Und 18. Lebensjahr folgte weiterer Zeichen- und Malunterricht an der Gewerbeschule im Fach Kunstgewerbe in Mannheim. Best verband das Notwendige mit dem Angenehmen und lernte in der Kunsthalle Mannheim, bei dem Restaurator Albert Schenk (1876–1936). Das Abendprogramm füllte er mit Aktzeichenkurse und Kunstvortr?gen in der Mannheimer Kunsthalle. Es etablierte sich ein gro?er Freundeskreis von jungen Malern und Mitschülern von denen jeder das Wissen aus seinem Handwerk mit in die Treffen einbrachte. Ein variationsreiches Ensemble aus Glasmalern, Druckern, Lithografen, Ziseleuren diskutierte und arbeitete in einer, wie Best es beschreibt, ?gro?en Aufbruchsstimmung, des eben verlorenen Krieges?.
Im Jahr 1921 tritt Best in die Karlsruher Akademie ein. Best wird Schüler von August Babberger, Prof. Gehri und Wilhelm Schnarrenberg. Das Lob von Babberger wurde Best bei dessen Eintritt schnell zu Teil: ?Sie malen besser als meine Meisterschüler? soll Babberger dem damals erst 18 J?hrigen gesagt haben. Vom zweiten bis zum vierten Jahr an der Akademie in Karlsruhe wurde Best zum Meisterschüler von Babberger mit eigenem Atelier. Er begann damit die Ideen und Vorstellungen die er in sich trug nun selbstst?ndig in die Tat umzusetzen: figürliche Darstellungen, Portraits, gro?e Familienbildnisse, Landschaften und Wandmalereien entstanden. Eine erste Ausstellung der eigenen Werke folgte 1923 in der Frankfurter Galerie Fischer, 1924 stellt er in der berühmten Galerie Schames in Frankfurt aus. Im gleichen Jahr reist er in die Schweiz und nach Italien zeigt sich beeindruckt von Hans von Marées Fresken in Neapel und einigen Beckmann- und Hodler Bildern in Bern. Innig überlegt Best in dieser Zeit ans Bauhaus zu wechseln.
Nach vielen Versuchen, ?um endlich dem inneren Wollen n?her zu kommen? schreibt sich Best als Schüler bei Paul Klee an der Kunstakademie in Düsseldorf ein und findet, wie er sagt, ?den Weg in die Moderne?. Als ?Akademie im hohen Sinn? bezeichnet Best diese Zeit. Ebenfalls in die Studienzeit bei Paul Klee f?llt die Bekanntschaft mit der Oratorien- und Konzerts?ngerin Lena Stülpnagel. In unz?hligen Portraits bannt Best die innige Beziehung mit der einige Jahre ?lteren Lena Stülpnagel auf Leinwand oder Papier. Lena Stülpnagel stellte Best ein Atelier in ihrem Garten in Dreieich-G?tzenhain zur Verfügung, in dem er nach dem II. Weltkrieg und nach ihrem Tod arbeiten wird. 1932 ist Best mit zwei Werken auf der Ausstellung First Internationale Exhibition of Etching and Engraving in Chicago neben Künstlern wie Max Beckmann, Wassily Kandinsky und Willy Jaeckel vertreten.
Mit den Worten: ?Nachdem die Blüte abgeschlagen war, stand das Tor zu den Entarteten offen? bezeichnete Best die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Weiter schreibt er: ?Es war nun eine nicht vorstellbare tote Zeit, alle Türen waren zu, auch für den Broterwerb?. Ab dem Jahr 1936 begibt sich Best, wie viele seiner Bekannte und Freunde nach Berlin, wie er beschreibt um ?Dasein zu fristen?. W?hrend der Zeit des Nationalsozialismus und bis zu seinem Eintritt in den Kriegsdienst, arbeitete er zusammen mit Architekten und Theaterdekorateuren, wodurch Teppichentwürfe und einzelne Portraits entstanden. Ab 1941 bis Mai 1945 ist Best als Soldat in Italien und Russland stationiert. Bis Juli 1945 befindet er sich in amerikanischer Gefangenschaft im Kriegsgefangenenlager in Remagen.
Unmittelbar nach dem Ende des Krieges versucht Best sein verloren gegangenes und zerst?rtes künstlerisches Wirken wieder neu zu strukturieren. Nahezu alle Bilder sind zerst?rt oder geraubt worden. Bereits 1946 tritt er in die Darmst?dter Neue Sezession ein. Es folgt die Teilnahme an der Ausstellung Nachexpressionistische Malerei der Gegenwart in Marburg. Ebenfalls 1964 wurde Best anl?sslich der Konstanzer Kunstwoche neben Max Ackermann, Ernst Barlach, Otto Dix und vielen Anderen in der Ausstellung Neue Deutsche Kunst gezeigt. 1947 zeigte Best einige Bilder anl?sslich einer Ausstellung im Kunstkabinett von Hanna Bekker vom Rath sowie im Kunstverein Frankfurt. Der Kunstkritiker und Klee-Spezialist Will Grohmann wird anl?sslich der Ausstellung bei Bekker vom Rath auf Best aufmerksam und l?dt ihn ein in Berlin seine Bilder zu zeigen. Best tritt 1948 eine Stelle als Lehrer für Dekorative Malerei an der staatlichen Kunsthandwerkschule in Bonndorf an und bekleidet das Amt bis 1953. Insgesamt sollte Best in der Zeit von 1946 bis zum Ende seiner Lehrt?tigkeit in Bonndorf 1953, in 20 Ausstellungen zu sehen sein. Nach der Schlie?ung der Schule kehrt er in sein Atelier in den Garten der bereits 1952 verstorbenen Lena Stülpnagel zurück.
Intensiv besch?ftigt sich Best ab Mitte der 50er Jahre mit Wandgestaltungen für ?ffentliche und private Bauten. 1965 hospitierte er an der Goldschmiede Schule Hanau. Ende der 60er Jahre folgen Auftr?ge in St?dten wie Offenburg, Freiburg, Kaiserslautern, Darmstadt, Frankfurt am Main, Wiesbaden und Rüsselsheim. Mehr und mehr überschneiden sich in dieser Zeit Bests freie Arbeiten mit den Auftrags- und Wettbewerbsarbeiten. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er Zustand, so Best, sei ?1954-65 nicht m?glich gewesen, da die entscheidenden Gremien noch keinen Sinn für modernes Gestalten hatten was ich aber l?ngst h?tte anbieten k?nnen!?. Gerade die Hospitanz an der Goldschmiedeschule in Hanau 1965 wirkt sich ma?geblich auf sein Schaffen aus. Die Arbeiten im ?ffentlichen Raum legen immer deutlicher das erwachte Interesse am metallplastischen Gestalten offen, ebenfalls entwickelt er Interesse am kunsthandwerklichen Arbeiten mit Email. Es entstehen Uhren, Schmuck und Gebrauchsgegenst?nde. Ende der 70er Jahre werden seine Bilder zunehmend von einer konstruktiven und technisch-mechanischen Bildsprache gepr?gt. Knapp 30 Jahre wird Best fortw?hrend in Frankfurt, G?tzenhain-Dreieich lebend, weiter auf der Suche nach neuen künstlerischen Herausforderungen und noch mehrere Male in Ausstellungen vertreten sein. Zu Beginn der 80er Jahre beginnt Best in Zusammenarbeit mit dem langj?hrigen Freund und Professor für Kunstgeschichte an der Universit?t Mainz, Richard Hamann-Mac Lean, an der Verfassung einer umfassenden Monographie über sein Werk zu arbeiten. Am 2.11.1991 schreibt Hamann-Mac Lean weiter: ?Ich habe nun alles wieder vor Augen. Materiell gibt es ja keine Probleme […] Au?erdem ist ?best? immer besser als ?gut? […] Ich werde schon ab heute frei sein, mich abends mit der Sache zu besch?ftigen?. 1996 schreibt Best an seinen Freund: […] ?vieles auch w?re interessant aufzuschreiben, was im Dialog noch am besten herauszuholen eine M?glichkeit w?re. So langsam f?ngt man an in gr??eren Dimensionen zu denken oder zu sehen, dazu aber braucht man fast 100 Jahre?. Zu einem vollst?ndigen Abschluss der Arbeiten und einer fertigen Publikation wird es jedoch nicht kommen: Hamann-Mac Lean stirbt am 19. Januar 2000. Sein enger Freund Georg Jakob Best verstirbt wenige Tage nach seinem 100. Geburtstag am 28.Oktober 2003 in Frankfurt, G?tzenhain-Dreieich.
