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Couch:Tisch 5 / Sexualit?t : Scham : Würde

Hier finden Sie den Call of Participation?und das?Tagungsprogramm.


Vom 28.03. bis 30.03.2025 trafen sich psychoanalytisch orientierte Erziehungs- und Sozialwissenschaftler:innen aus Deutschland, Luxemburg und der Schweiz zum fünften Dialog am Couch:Tisch an der Universit?t Regensburg. Der Dialog fand im Rahmen des Regensburger Colloquiums ?Psychoanalyse:Erziehungswissenschaft“ statt.

Bei der das Tagungsformat begründenden Tagung widmete sich das Colloquium dem Dialog als lebendigen, forschenden Austausch. Grundlage und Inspirationsquelle des wissenschaftlichen Dialogs als psychosozialen Prozess ist die Arbeit am Material.

Mit der tiefenhermeneutischen Bearbeitung des Komplexes ?Sexualit?t : Scham : Würde“ wurde die Study Group zur interdisziplin?ren psychoanalytisch orientierten Forschung mit dem Ziel fortgesetzt, den triadisch strukturierten Themenkomplex für eine sozial- und erziehungswissenschaftliche Reflexion zu erschlie?en.?

Sexualit?t im psychoanalytischen Verst?ndnis ist weit mehr als genitale Sexualit?t. Sie lasst sich durch entwicklungsabh?ngige Empfindungs-, Erlebens- und Ausdrucksformen strukturieren. Sexualit?t wird k?rperlich, psychisch und auch kulturell codiert. Sie ist omnipr?sent und tabuisiert und Ausdruck von gesellschaftlichen Machtstrukturen und Deutungsk?mpfen.

Scham reguliert soziale Beziehungen und die Beziehungen zu sich selbst, sie begleitet Fachkr?fte und deren Klient:innen. Besch?men hat eine wesentliche Funktion in der Disziplinierung der Sexualit?t. Scham ist das Gefühl, das ankündigt, wenn sich einer Grenze angen?hert oder sie überschritten wird. Würde wird damit thematisch. Sexualit?t als menschliches Grundbedürfnis erfordert eine ethische Haltung der Achtsamkeit. Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Behinderten, Alten und Kranken das Erleben von Sexualit?t entsprechend ihres Seins zu erm?glichen, ist ein Anspruch der Menschenwürde. Die Gefahr eines Würdeverlustes und der Würdelosigkeit besteht gerade auch im Bereich der Sexualit?t und ist hoch relevant in erzieherisch-bildenden und therapeutisch-pflegerischen Kontexten.?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten Material aus ihren aktuellen Forschungen ein:

Judith Bu?mann strukturierte das thematische Feld zur infantilen Sexualit?t im Alter, bei Krankheit und Behinderung.

Jean-Marie Weber thematisierte in seinem Dialogeinsatz anhand des Films ?Amour“ die Transformation des Liebesversprechens bei erwartbarem Verlust des Liebespartners.

Marius Cramer fokussierte Diskursformationen zur Sexualit?t am Beispiel des Lexems Masturbation aus einer sonderp?dagogischen Enzyklop?die.

Martin Jochheim reflektierte seine Beratungsarbeit im Konsulentendienst zum Thema Sexualit?t von Menschen mit geistiger Behinderung.

Alexandra Pelka er?rterte in ihrem Dialogeinsatz die sichtbare Unsichtbarkeit der Komplexit?t von Intimit?t im Kontext geistiger Behinderung

Jonas Peter Borer brachte das im Film ?Die Herbszeitlosen“ inszenierte und durch eine Leidenschaft für Dessousstoffe sich im Alter aktualisierende Begehren in den Diskurs ein.

Michaela Kuck griff das Thema sexuelle ?bergriffe auf junge Pflegekr?fte anhand einer videografierten Szene aus der ausbildungsbegleitenden Fallarbeit auf.

Ursula Immenschuh problematisierte anhand eines Work-Discussion-Protokolls die von Fachkr?ften als unversch?mt abgewehrten ?u?erungen sexuellen Begehrens alter Menschen.

Freud und die Psychoanalyse haben die Vorstellung von Sexualit?t revolutioniert. Bei der Arbeitstagung wurden die durch sie zur Verfügung gestellten geistigen Werkzeuge von der Interpretationsgruppe kreativ genutzt.

Wir danken der Hans-Vielberth-Stiftung für die F?rderung der Tagung. Sie hat erm?glicht, dass ein Diskursraum zu diesem wichtigen Themenkomplex er?ffnet wurde, sich Wege kreuzten, Menschen Gef?hrten auf Zeit wurden und in ihre Forschungen durch und im Dialog voranbrachten.


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  1. Fakult?t für Humanwissenschaften
  2. Institut für Bildungswissenschaft

P?dagogik bei Verhaltensst?rungen

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93055 Regensburg