In der ARD-Sendung ?Plusminus“ hat sich Prof. Dr. Jürgen Kühling als Vorsitzender der Monopolkommission und Experte für Wettbewerbsrecht zum mangelnden Wettbewerb bei Lades?ulen ge?u?ert. Angemessene Preise an Lades?ulen erfordern Wahlm?glichkeiten der Ladekundinnen und -kunden. Ein weit geteiltes politisches Ziel betrifft die Umstellung des Individualverkehrs vom Verbrennungsmotor zum elektrischen Antrieb. Der Erfolg der Elektromobilit?t setzt jedoch günstige Ladepreise voraus. Auf der Basis des aktuellen Gutachtens der Monopolkommission hebt Prof. Kühling hervor, dass solche Preise die Konkurrenz von Betreibern der Lades?ulen um Kundinnen und Kunden voraussetzen. Oftmals kontrollieren einzelne Betreiber hohe Anteile an den Ladepunkten in einzelnen Regionen beim unmittelbaren Laden ohne Anmeldung – dem sog. Ad-hoc-Laden. Hier muss dringend für mehr Wettbewerb gesorgt werden.
Nach Auffassung der Monopolkommission sollte die n?chste Bundesregierung beim Aufbau der Ladeinfrastruktur den Wettbewerb f?rdern, indem die F?rderprogramme eine h?here F?rderung vorsehen, wenn die Betreiber der gef?rderten Ladepunkte in einem lokalen Gebiet weniger als 40 Prozent aller Ladepunkte auf sich vereinen. Bei Schnellladepunkten an Autobahnen sollte die M?glichkeit des Betriebs von Ladepunkten unterschiedlicher Betreiber an einem Standort geschaffen werden. Zudem sollten – wie bei Tankstellen – den Verbraucherinnen und Verbrauchern Preise und weitere Informationen, wie Funktions- und Belegungsstatus, über eine Markttransparenzstelle zug?nglich gemacht werden.