Am Dienstag, 21. September 2021, fand eine von der Mittelbauvertretung der Fakult?t SLK organisierte, virtuelle Diskussionsrunde statt, bei der der Zusammenhang zwischen der anstehenden Novellierung des bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes (HIG) und der zuletzt unter #IchBinHanna vielfach thematisierten Situation des Mittelbaus im Kontext des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) herausgestellt werden sollte. Dr. Laura Niebling (Medienwissenschaft, Universit?t Regensburg) moderierte hierzu ein Gespr?ch mit den Landtagsabgeordneten Verena Osgyan (B’90/Grüne) und Dr. Stephan Oetzinger (CSU), beide Mitglieder des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst, sowie Dr. Bernhard Emmer, Sprecher des Landesverband Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Bayern (LWB), Dr. Eduard Meusel (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) / Initiative Geistes- und Sozialwissenschaften) und Dr. Sebastian Kubon (Mitinitiator von #IchBinHanna).
Im Gespr?ch und einer anschlie?enden Fragerunde ging es vor allem um die Bedeutung des HIG für den Mittelbau an den bayerischen Hochschulen und die Handlungsm?glichkeiten, die diesem zur Verfügung stehen. Dr. Meusel erkl?rte, dass er gegenüber dem derzeit vorliegenden Entwurf keine substanzielleren ?nderungen mehr erwarte und kritisierte, Bayern gehe im Gegensatz zu anderen Bundesl?ndern keinen Schritt in Richtung mehr Demokratie in den Selbstverwaltungsgremien. Verena Osgyan wies auf den Spielraum hin, der nach der anstehenden Wahl auf Bundesebene im Hinblick auf Ver?nderungen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes entstehen k?nnte. Im bayerischen Gesetzesentwurf sah sie durchaus positive Aspekte für den Mittelbau, beispielsweise im vorgesehenen Kaskadenmodell, das einen gro?en Schritt für Frauenf?rderung und Gleichstellung bedeuten würde. Zudem verwies sie auf den eigenen Gesetzesentwurf der Grünen (Hochschulfreiheitsgesetz).
Auf die Frage aus dem Publikum, warum erstaunlicherweise gerade in der Mittelbau- bzw. Befristungsdebatte wissenschaftliche Erkenntnisse so wenig mit einbezogen werden, stellte Dr. Sebastian Kubon fest, dass (Hochschul-)Politik und Wissenschaft oft als getrennte Sph?ren fungierten. Insbesondere in Ersterer herrsche die ?berzeugung, dass Innovation der personellen Fluktuation bedürfe, w?hrend mittlerweile bekannt sei, dass gerade Unsicherheit und fehlende Planbarkeit gro?e Innovationshemmnisse darstellten. Bezüglich der weiteren Entwicklung im Freistaat wies Dr. Oetzinger auf den noch nicht abgeschlossenen Prozess des Gesetzesentwurfs hin und bekr?ftigte zum Abschluss die gro?e Dialogbereitschaft von Ministerium wie Parlamentarier:innen – ein Aufruf zum Gespr?ch, dem sich alle Gespr?chspartner:innen anschlossen. Dr. Emmer forderte den Mittelbau dazu auf, mit konstruktiven Vorschl?gen an die Entscheidungstr?ger heranzutreten, aber gerne auch das Gespr?ch mit allen Beteiligten der Veranstaltung zu suchen.
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Sieglinde Sporrer
Mittelbauvertreterin im Fakult?tsrat SLK
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