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Aktuelles: Klimawandel und CO2-Fu?abdruck

Wissen wir genug über Emissionen um klimafreundlich zu leben?

21. August 2020, von Kommunikation & Marketing

Wer wei?, warum das Klima sich ver?ndert und wie man klimafreundlicher leben kann, verh?lt sich entsprechend auch eher so – das würde man annehmen. Der aktuelle Forschungsstand zeigt jedoch, dass Wissen alleine noch keine hinreichende Bedingung für einen nachhaltigen Lebenswandel darstellt. Gemeinsam mit Studierenden eines empirisch-experimentellen Projektseminars hat Ferdinand Kosak, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der Universit?t Regensburg, dieses als Knowledge-Behavior-Gap diskutierte Ph?nomen mit Fokus auf den Klimawandel untersucht. Die Ergebnisse hat er jetzt gemeinsam mit den Ko-Autor:innen Professor Dr. Sven Hilbert, Barbara Alsu, B. Sc. und Elisabeth Franz in der Zeitschrift Umweltpsychologie ver?ffentlicht.

Dabei wurde insbesondere die Rolle des Wissens über Emissionsmengen unseres gesamten Lebensstils sowie einzelner Alltagshandlungen untersucht. Daher erhob das Team zun?chst den CO2-Fu?abdruck von N = 359 Personen und anschlie?end das Wissen über Ursachen und erwartete Konsequenzen des Klimawandels, über konkrete CO2-Emissionen von Alltagshandlungen sowie den Sch?tzwert eines nachhaltigen, eines landestypischen und des eigenen CO2-Fu?abdrucks. Der Fragenkatalog umfasste Themen wie Fleischkonsum, erneuerbare Energien im Haushalt, genutzte Verkehrsmittel und das Konsumverhalten, beispielsweise bei Kleidung und Elektroger?ten.

Im Ergebnis fanden die Autor:innen keine direkte Zusammenh?nge zwischen Wissen über den Klimawandel und dem CO2-Fu?abdruck. Laut Ferdinand Kosak steht dies im Widerspruch zu einigen Vorbefunden, die einen Zusammenhang von generellem Umweltwissen mit Verhalten zeigen konnten: ?Allerdings haben diese anstatt eines impactorientierten Ma?es wie dem CO2-Abdruck zumeist sogenannte Absichtsma?e verwendet, die m?glicherweise ein sozial erwünschtes Antwortverhalten provozieren.“ Absichtsma?e w?ren Fragen wie: Ich recycle meinen Müll üblicherweise.

Die Autor:Innen zeigen allerdings auch, dass - trotz m?glicher Bodeneffekte - das Wissen über Emissionsmengen unseres Lebensstils mit einem etwas niedrigeren CO2-Abdruck assoziiert ist. Insgesamt wird jedoch deutlich, dass in der Stichprobe, die absichtlich auch Umweltaktivist:innen umfasst, nur sehr wenig Wissen über Emissionsmengen vorhanden ist. Daher scheint es den Autor:innen m?glich, dass nur sehr wenige Menschen tats?chlich das notwendige Wissen haben, um wirklich informierte Entscheidungen für ein klimafreundlicheres Leben treffen zu k?nnen.

? Weiterführender Link zur Webseite von Ferdinand Kosak (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Zum Beitrag:

Knowing the Impact: Visiting the Knowledge-Behavior Gap in Climate Change, in Umweltpsychologie, 24. Jg., Heft 1, 2020
http://www.umps.de/php/artikeldetails.php?id=721 (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

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