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Aktuelles: Die Ursprünge der Umweltbewegung in Deutschland

Forschungsprojekt über die Anf?nge des deutschen Umweltschutzes und seine Entwicklung von Alfred Reichenberger M.A.

16. M?rz 2021, von Kommunikation & Marketing

Umweltschutz ist keineswegs eine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Bereits lange vor Greta Thunberg oder der Partei Bündnis 90/Die Grünen war der Umweltschutz im ?ffentlichen Diskurs und auch Gegenstand politischer Parteiprogramme.

Mit den Ursprüngen des Umweltschutzes in Deutschland besch?ftigt sich Alfred Reichenberger M.A. vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte als Nebenprojekt, das sich bei der Forschung für seine Dissertation zur Verbreitung der Elektrizit?t in Bayern im frühen 20. Jahrhundert ergeben hat. Am 3. Februar 2021 hielt Alfred Reichenberger im Rahmen einer Vortragsreihe des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte einen Vortrag über die Ursprünge der Umweltbewegung in Deutschland und besch?ftigt sich auch weiterhin mit dem Thema. Ein Problem kristallisierte sich bei der Forschung heraus, das damals wie auch heute besteht. Sobald sich etwas anderes ereignet, das die Aufmerksamkeit der ?ffentlichkeit und der Politik auf sich zieht, ger?t der Umweltschutz schnell in den Hintergrund.


Kleinere Bemühungen, die Natur zu erhalten und zu schützen, gab es bereits vor der Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Anfangs waren es Gruppierungen wie Alpenwandervereine und Vogelschützer, die sich um den Erhalt bedrohter Tierarten und Landschaften kümmerten. Auch der Stolz der Deutschen auf ihre W?lder bewegt seit Jahrhunderten Menschen dazu, sich für den Umweltschutz zu engagieren. Die erste Formulierung von Naturschutz als Ziel deutscher Politik findet sich in der Weimarer Verfassung.


In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Bestreben zum Erhalt der Natur zwar gef?rdert, jedoch auch instrumentalisiert und mit einem patriotischen und antisemitischen Beigeschmack versehen. So sollte die Sch?chtung im Sinne des Tierschutzes verboten und die Umwelt zum Erhalt des Vaterlandes aus Heimatliebe geschützt werden. Das NS-Regime war es auch, das 1935 im Reichsnaturschutzgesetz klare Richtlinien formulierte. Darin wurde Schutz von Pflanzen und nichtjagbaren Tieren festgelegt, sowie Naturdenkmale und Schutzgebiete in der freien Natur eingerichtet. Vorreiter waren die Deutschen damit jedoch nicht, da in Amerika schon 1871 der Yellowstone-Nationalpark errichtet wurde.


In der Nachkriegszeit verschwand der Umweltschutz zun?chst erneut in der Versenkung und wurde erst wieder zum politischen Gegenstand, als 1961 Willy Brandt seine Forderung nach einem blauen Himmel über der industriegeplagten Ruhr ?u?erte (siehe SPIEGEL-Artikel vom 08.08.1961 (externer Link, ?ffnet neues Fenster)). In den 1970er und 80er-Jahren erfuhr der Naturschutz eine neue Popularit?t. Es vollzog sich ein Wandel, nach dem er nicht l?nger ein konservatives Engagement war, sondern die Bestrebungen zum Schutz der Natur von progressiven jungen Menschen getragen wurden. Und auch heute sind es wieder junge Menschen wie Greta Thunberg und die Fridays for Future-Bewegung, die dafür sorgen, dass wir aus der Geschichte lernen und der Umweltschutz pr?sent bleibt in den K?pfen der Menschen.

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