Nach mehr als 40 Jahren Patientenversorgung und Forschung auf dem Gebiet der allogenen Blutstammzelltransplantation erh?lt Professor Dr. Ernst Holler den Honorary Membership Award der European Society of Bone Marrow Transplantation (EBMT). Damit werden die au?erordentlichen Verdienste des früheren Professors am Lehrstuhl für Innere Meidzin III und ehemaligen Leiters der Allogenen Transplantation der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universit?tsklinikums Regensburg (UKR) gewürdigt.
Seit Gründung der EBMT im Jahr 1974 wurde die Ehrenmitgliedschaft lediglich an 38 Personen weltweit verliehen. Eine davon ist nun Professor Dr. Ernst Holler, der seit 1998 als Arzt und Wissenschaftler die Stammzelltransplantation in Regensburg und ganz Ostbayern pr?gt. Mit seinem Forschungsschwerpunkt, der allogenen Blutstammzelltransplantation, hat er dazu beigetragen, die Versorgung von Patienten mit Leuk?mien, Lymphomen und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems entscheidend voranzutreiben. Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden Blutstammzellen von einem gesunden Familien- oder Fremdspender übertragen, um im K?rper des Patienten die b?sartigen Zellen zu bek?mpfen – ein Therapieansatz, der 1959 erstmals angewandt wurde und seit dem weltweit unz?hligen Menschen das Leben rettete, aber bis heute auch hohe Risiken von Absto?ungsreaktionen birgt und damit nach wie vor eine Herausforderung für die medizinische Wissenschaft ist.
?Es ist eine gro?e Ehre für mich, diese Auszeichnung anzunehmen. Sie gilt auch allen meinen Kollegen, Mitarbeitern und Unterstützern, mit denen ich in den letzten Jahrzehnten viele H?hen und Tiefen durchlaufen habe. Gemeinsam gelang es uns, diese wichtige Materie weiter zu erforschen, zahlreiche Projekte umzusetzen und damit vielen Menschen zu helfen, für die eine allogene Stammzelltransplantation oft die einzige Chance auf Heilung ist“, zeigt sich Professor Holler dankbar über die
Ehrenmitgliedschaft in der EBMT, die ihm am 14. M?rz 2021 im Rahmen der virtuellen Jahrestagung verliehen wurde.
Aufbau und der Weiterentwicklung der Stammzelltransplantation in Ostbayern
Professor Holler baute seit seinem Wechsel von München nach Regensburg 1992 gemeinsam mit seinem Team am UKR ein allogenes Stammzelltransplantationsprogramm für Ostbayern auf. Dabei lag es ihm immer besonders am Herzen, den Patienten den schweren Weg der Transplantationsvorbereitung zu erleichtern und die Risiken von Absto?ungsreaktionen zu minimieren. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 pr?gte ma?geblich sein klinisches und wissenschaftliches Wirken wie auch sein Engagement als Vorstandsmitglied der Leuk?miehilfe Ostbayern e. V. So initiierte Professor Holler am UKR gemeinsam mit Kollegen den Aufbau einer ?Brückenpflege“, dank der die Patienten nach Stammzelltransplantation schneller von der Isolationsstation am UKR in die h?usliche Umgebung entlassen werden konnten. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Strukturen sind wegweisend in Deutschland und beispielgebend für viele andere Transplantationszentren.
Gleichzeitig wuchs durch die verbesserte Infrastruktur die Transplantationskapazit?t, so dass derzeit j?hrlich zwischen 75 und 80 Patienten am UKR eine allogene Stammzelltransplantation erhalten k?nnen.
Einrichtung des Graft-versus-Host-Disease-Kompetenzzentrums
Die Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) stellt die Hauptkomplikation bei der allogenen Stammzelltransplantation dar. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e systemische, entzündliche Erkrankung kann beispielsweise im Darm, auf der Haut oder in der Leber auftreten. Mit der Einrichtung des GvH-Kompetenzzentrums Regensburg nahm Professor Holler auch international eine führende Rolle in der Bek?mpfung dieser Komplikation ein. In seinem derzeitigen Teilruhestand widmet er sich als Senior Professor vor allem der Erforschung von Biomarkern zur Früherkennung der GvHD sowie der Rolle des Darmmikrobioms bei dieser Komplikation.
Engagement weit über die Grenzen Ostbayerns und Deutschlands hinaus
Nicht überall in Europa herrschen die gleichen medizinischen Gegebenheiten bei der Behandlung b?sartiger Erkrankungen des Blutbildenden Systems. So setzte sich der Mediziner über viele Jahre für die Weiterentwicklung der Stammzelltransplantation in Rum?nien ein und baute an der Klinik in Bukarest mit den dortigen Kollegen ein Stammzelltransplantationsprogramm auf, das basierend auf den Standards des UKR arbeitet und heute in der Lage ist, alle rum?nischen Leuk?miepatienten vor Ort zu versorgen.
EBMT als Plattform für ?rzt:innen und Wissenschaftler:innen
Die EBMT ist die h?chste europ?ische Fachgesellschaft für Stammzelltransplantation. Die Organisation dient als Plattform für den Austausch von ?rzten und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, die sich mit der Blut- und Knochenmarkstammzelltransplantation besch?ftigen. Auf der Jahrestagung wird der Honorary Membership Award für herausragende Forschungsarbeit und besonderes Engagement für die EBMT vergeben. Professor Holler erhielt die Ehrenmitgliedschaft auf Lebenszeit. ?Ich freue mich, auch weiterhin Teil der EBMT-Gemeinschaft zu sein – nun sogar als Ehrenmitglied. Die EBMT ist eine exzellente und wertvolle Plattform, um sich mit Spezialisten aus Transplantationszentren weltweit auszutauschen und Patientenf?lle auszuwerten und gemeinsam zu diskutieren“, so Professor Holler abschlie?end.
