Es ist ein vision?res Projekt, und das zeigt sich nicht nur im Namen: Das internationale Forschungsprojekt SciFiMed will in den kommenden vier Jahren einen Biosensor entwickeln, der dabei hilft, Entzündungsreaktionen im K?rper besser zu charakterisieren. Damit sollen die Diagnose und Therapie bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen verbessert werden. Die Europ?ische Kommission f?rdert das Projekt mit Beteiligten aus vier europ?ischen L?ndern mit insgesamt mehr als 3,5 Millionen Euro für vier Jahre von 2021 bis 2024. Davon gehen etwa 660.000 Euro an die Universit?t Regensburg an Frau Prof. Dr. Antje J. Baeumner, Leiterin des Lehrstuhls für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik. Die Koordination von SciFiMed (?Screening of inFlammation to enable personalized Medicine“) liegt an der Universit?t Marburg bei Prof. Dr. Diana Pauly, die bis September 2020 am Universit?tsklinikum Regensburg t?tig war. Bei SciFiMed arbeiten Expertinnen und Experten aus der Chemie, Genetik, Immunologie, Nephrologie und Augenheilkunde mit Firmen zusammen, um den Biosensor zur Charakterisierung von Entzündungsreaktionen zu entwickeln.
Profitieren k?nnten davon zum Beispiel Menschen mit Makula-Degeneration, einer Augenerkrankung, an der europaweit etwa 15 Millionen ?ltere Menschen leiden. Fast die H?lfte von ihnen verliert im Lauf der Erkrankung gro?e Teile des Sichtfelds. Heilbar ist die Krankheit bisher nur teilweise, ebenso wenig wie bestimmte chronische Nierenentzündungen und spezielle Formen bakterieller Infektionen. All diesen Krankheiten gemeinsam ist eine fehlerhafte Regulierung des sogenannten Komplementsystems, einem Bestandteil des angeborenen Immunsystems. ?Im Moment wissen wir noch wenig darüber, welche Rolle das Komplementsystem im Entstehungsprozess all dieser Pathologien spielt – zu wenig, um diese Erkrankungen effektiv verhindern, diagnostizieren oder behandeln zu k?nnen“, erkl?rt Pauly.
Nach gegenw?rtigem Stand der Forschung spielen der Komplementfaktor H und damit verwandte Proteine eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von systemischen und organspezifischen Krankheiten. Die Funktionsweise des Faktors H ist gut erforscht, die der mit ihm verwandten Proteine jedoch gr??tenteils unbekannt – ebenso wie ihr Einfluss auf die verschiedenen krankheitsspezifischen, pathogenen Mechanismen. SciFiMed wird den Einfluss, den die mit dem Komplementfaktor H verwandten Proteine auf die Entstehung von Krankheiten haben untersuchen. ?Biosensoren auf der Basis von Nanovesikeln werden hier eine zentrale Rolle spielen, um die funktionelle Aktivit?t der Proteine bestimmen zu k?nnen“, beschreibt Baeumner. Die Ergebnisse sollen anschlie?end in die Entstehung eines Multiplex-Detektionssystems einflie?en, mit dessen Hilfe Patientenproben gleichzeitig auf die funktionelle Aktivit?t und Menge aller sieben Mitglieder der untersuchten Proteinfamilie untersucht werden k?nnen. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e neu entwickelte Diagnosetechnik soll ?rztinnen und ?rzte künftig vor Ort, in ihrer Praxis oder im Krankenhaus zur Verfügung stehen.
Beteiligte Institutionen
Neben der Universit?t Regensburg sind die Universit?ten in Marburg, Madrid und Budapest sowie Biotechnologieunternehmen und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und den Niederlanden an dem Forschungsprojekt beteiligt. Das internationale und interdisziplin?re Team arbeitet nicht nur daran, die immunologische Forschung voranzubringen, sondern verfolgt darüber hinaus das Ziel, neue Behandlungsm?glichkeiten und neuartige Ans?tze für die Arzneimittelentwicklung zu erm?glichen.
Weitere Informationen
https://www.scifimed.eu/ (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Kontakt aufnehmen
Universit?t Regensburg
Prof. Dr. Antje J. Baeumner
Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik
E-Mail: antje.baeumner@ur.de
Philipps-Universit?t Marburg
Prof. Dr. Diana Pauly
Augenklinik / Experimentelle Ophthalmologie
Fachbereich Medizin
E-Mail: diana.pauly@uni-marburg.de