Am Dienstag, 7. Februar 2022 konnten Dr. Albert Schr?der, stellvertretender Direktor der Universit?tsbibliothek Regensburg und Michael Achmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medieninformatik von Professor Dr. Christian Wolff, den Landshuter Landrat, Peter Dreier sowie den Vorsitzenden des Historischen Vereins Geisenhausen, Sebastian Schuder, zur ?berreichung des Stelzenberger-Archivs in der Universit?tsbibliothek willkommen hei?en.
Prof. Dr. Johannes Stelzenberger lebte zwischen 1898 und 1972 und war Professor der Moraltheologie. Zeit seines Lebens versuchte er m?glichste viele Quellen zur Geschichte Geisenhausens (Landkreis Landshut) zu sichten und systematisch zusammenzutragen. Das Ergebnis sind 2 750 handgeschriebene Bl?tter mit Exzerpten aus dem Staatsarchiv Landshut und dem Ordinariatsarchiv München. Anschlie?end ordnete er diese mit Hilfe von Karteikarten und erstellte zus?tzlich ein Sach-, Orts- und Namensregister.
Um diese Materialien für die Zukunft zu sichern und allen Interessierten zu Forschungs- und Informationszwecken zur Verfügung zu stellen, wird die Handschriftensammlung künftig an der Bibliothek der Universit?t Regensburg digitalisiert werden. Um mit der Arbeit an der Digitalisierung des Archivs beginnen zu k?nnen, unterzeichneten alle Beteiligten in einem ersten Schritt eine Kooperationsvereinbarung.
?Seit Familie Stelzenberger das Archiv dem Historischen Verein vor Jahren zur Verfügung gestellt hat, wurden mehrere Anl?ufe gestartet, das Material in einer Datenbank zu erfassen. Leider gedieh keines dieser Unterfangen über ein Versuchsstadium hinaus", wei? Sebastian Schuder zu berichten. Umso glücklicher sei man, dass Julia Maier im Rahmen des LEADER-Programms des Landkreises Landshut eine erfolgversprechende Verbindung zur Universit?t Regensburg hergestellt habe, so der Vorsitzenden des Historischen Vereins Geisenhausen weiter.
?Da ehrenamtlich geführte, kleinere Museen im l?ndlichen Raum oft nicht über Ressourcen im Bereich Digitalisierung verfügen, freut es mich besonders, dass ich durch die Initiierung dieser Kooperation ein erstes Museum auf dem Weg zur digitalen Sichtbarkeit seiner Sammlung unterstützen kann. Zudem begeistert mich die M?glichkeit, Studierenden das spannende Feld regionalgeschichtlicher Forschung nahezubringen und ihnen Einblicke in den reichen Bestand unserer Museen im Landkreis zu vermitteln“, erkl?rt Julia Maier, Projektmanagerin des Landratsamts Landshut und Initiatorin der Kooperation.
"Wir freuen uns über die Kooperation, die es unseren Studierenden, vor allem der Masterstudieng?nge Digital Humanities und Public History, erm?glicht, ein Digitalisierungsprojekt von A-Z zu begleiten und interdisziplin?r zu arbeiten", kommentiert Prof. Dr. Christian Wolff und erg?nzt: ?Unser Dank gilt natürlich auch der Universit?tsbibliothek, die die ben?tigte Hardware bereitstellt."
?Die Unterstützung von Projekten aus den Digital Humanities – den digitalen Geisteswissenschaften – sehen wir als eines der Zukunftsthemen unserer Bibliothek“, erkl?rt Dr. Albert Schr?der. ?Gerne stellen wir unsere sehr gute technische Ausstattung für dieses interessante Projekt zur Verfügung und freuen uns auf die kreativen Ideen und Impulse der Studierenden.“
Die Umsetzung des Projekts beginnt bereits in diesem Monat mit dem Scannen des Materials und der Weiterverarbeitung mit Hilfe von Texterkennungssoftware. Anschlie?end werden die Inhalte von einem interdisziplin?ren Team Studierender der Digital Humanities, Public History und Medieninformatik strukturiert und aufbereitet, um das Archiv als digitale Edition über das Internet für die ?ffentlichkeit und Forschung zur Verfügung zu stellen.
?Archive sind das Ged?chtnis der Menschheit, sie entrei?en Geschehnisse der Vergangenheit und oft genug auch altes Wissen und zeitlose Weisheit der Vergessenheit. Es ist ein gro?artiger Glücksfall, dass sich ein Sohn der Marktgemeinde mit ebenso viel Heimatliebe wie wissenschaftlicher Akribie so vieler ?berlieferungen angenommen hat – ein Glücksfall für Geisenhausen, aber auch für den Landkreis Landshut und für unsere bayerische Heimat", freut sich daher auch Peter Dreier, Landrat des Landkreises Landshut über die Kooperation.

Kontakt aufnehmen
Michael Achmann M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Lehrstuhl für Medieninformatik
Tel.: +49 (0) 941 943-5098
E-Mail: michael.achmann@ur.de