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Aktuelles: Geschlechtsunterschiede im Gehirn

Neues DFG-Schwerpunktprogramm untersucht die unterschiedliche Rolle der Gliazellen bei Frau und Mann

14. Juli 2025, von Karoline Stürmer

  • Medizin
  • F?rderung
  • Forschung

An der Universit?t Regensburg (UR) und am Universit?tsklinikum Regensburg (UKR) rückt ein bisher stark vernachl?ssigtes Thema in den Fokus: die geschlechtersensible Neurowissenschaft. Im Zentrum stehen Geschlechtsunterschiede in Gliazellen – einer bislang untersch?tzte Zellart im Gehirn, die eine Schlüsselrolle für Entwicklung, Funktion und Erkrankungen des zentralen Nervensystems spielt.

Foto: Franziska Holten I UKR
Prof. Dr. Barbara Di Benedetto

Drei bedeutende F?rderprojekte

Prof. Dr. Barbara Di Benedetto hat dazu drei bedeutende F?rderprojekte erfolgreich eingeworben und setzt damit gezielt neue Impulse in Forschung, Lehre und Nachwuchsf?rderung und macht Regensburg zu einem zentralen Standort in diesem hochaktuellen Themenfeld. Barbara Di Benedetto ist Professorin an der Universit?t Regensburg und leitet dort die Arbeitsgruppe Neuro-Gliale Pharmakologie am Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie.

Bereits im vergangenen Jahr wurde ein transnationaler Antrag im DACH-Programm der DFG bewilligt. Das Projekt tr?gt den Titel ?Untersuchung des geschlechtsspezifischen Beitrags von Astrozyten und Endothelzellen an der undichten Blut-Hirn-Schranke bei Major Depressive Disorder (MDD)“. Projektpartnerin ist Prof. Kerstin Lenk von der Technischen Universit?t (TU) Graz. Die Laufzeit ist von 2025 bis 2028. Das Gesamtvolumen betr?gt über 500.000 Euro und wird zwischen beiden Standorten aufgeteilt. 

Summer School

Im Januar 2025 folgte die Bewilligung einer F?rderung zur Organisation einer internationalen Summer School durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Unter dem Titel ?GENIE – Geschlechtsunterschiede in Glia-Neuron-Interaktionen bei Erkrankungen des ZNS“ findet die Summer School vom 29. September bis 2. Oktober 2025 am UKR/UR statt. Ziel ist es, Studierende, Promovierende und Postdocs interdisziplin?r und praxisnah in geschlechtersensibler neurowissenschaftlicher Forschung zu schulen. Das F?rdervolumen betr?gt 50.000?Euro im Rahmen des Programms zur Reduzierung des Gender Data Gaps in der klinischen Forschung.

DFG-Schwerpunktprogramm “SEXandGLIA”

Ein weiterer Meilenstein: Im M?rz 2025 wurde der Antrag auf Einrichtung eines DFG-Schwerpunktprogramms (SPP) mit dem Titel ?SEXandGLIA – Geschlechtsabh?ngige Mechanismen neuroglialer Zellfunktionen im Kontext von Gesundheit und Erkrankungen“ bewilligt. Das Programm startet 2026 und wird über sechs Jahre gef?rdert und erh?lt in der ersten F?rderrunde rund sieben Millionen Euro. Prof. Di Benedetto koordiniert das SPP gemeinsam mit Prof. Julia Schulze-Hentrich von der Universit?t des Saarlandes. W?hrend Julia Schulze-Hentrich die erste F?rderperiode hauptverantwortlich leitet, übernimmt Barbara Di Benedetto die Rolle der Hauptsprecherin in der zweiten Periode. Beide Wissenschaftlerinnen gestalten das Programm strategisch und inhaltlich im engen Dialog.

Unterschiede in Gliazellen von Frauen und M?nnern

Die übergreifende Forschungsfrage in allen Projekten: Wie unterscheiden sich Gliazellen in weiblichen und m?nnlichen Individuen – und welche Auswirkungen haben diese Unterschiede auf die Entwicklung und den Verlauf neurologischer Erkrankungen? ?Unsere Forschung zielt auf ein besseres Verst?ndnis geschlechtsspezifischer Mechanismen in der Zellkommunikation, insbesondere zwischen Gliazellen und Neuronen“, sagt Prof. Di Benedetto. ?Langfristig wollen wir damit die Grundlage für individualisierte, geschlechtersensible Diagnostik und Therapie schaffen – etwa durch gezieltere Biomarker oder differenzierte Dosierungsempfehlungen für Medikamente.“

 

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Kontakt aufnehmen

Prof. Dr. Barbara Di Benedetto

AG Neuro-gliale Pharmakologie
Lehrstuhl für Psychiatrie and Psychotherapie
Universit?t Regensburg
Tel: +49-941-944 8996
E-Mail: Barbara.Di-Benedetto@klinik.uni-regensburg.de

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