Prof. Dr. Franz J. Gie?ibl, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle und Angewandte Physik der Universit?t Regensburg, wurde zum Mitglied der Europ?ischen Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA) gew?hlt. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Akademie seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Rasterkraftmikroskopie und der Quantenphysik an Grenzfl?chen.
Die Europ?ische Akademie der Wissenschaften und Künste ist eine unabh?ngige, überstaatliche Organisation mit Sitz in Salzburg. Sie vereint rund 2.000 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler sowie führende Pers?nlichkeiten des ?ffentlichen Lebens aus über 70 L?ndern. Ziel der Akademie ist es, interdisziplin?re und transnationale wissenschaftliche Zusammenarbeit zu f?rdern sowie gesellschaftlichen und technologischen Fortschritt voranzubringen.
?Ich freue mich sehr über die Wahl in diese traditionsreiche europ?ische Akademie. Sie steht für den offenen, disziplinübergreifenden Dialog – ein Prinzip, das auch meiner Forschung zugrunde liegt“, betont Prof. Gie?ibl. ?Die Berufung sehe ich als Ansporn, die Grundlagenforschung an der Schnittstelle von Physik, Chemie und Technologie weiter voranzutreiben.“
Prof. Dr. Udo Hebel, Pr?sident der Universit?t Regensburg, gratuliert dem Wissenschaftler zu dieser besonderen Auszeichnung: ?Die Wahl von Professor Gie?ibl in die Europ?ische Akademie der Wissenschaften und Künste unterstreicht seine wissenschaftliche Forschungsst?rke und die internationale Sichtbarkeit, die unsere Universit?t in den Naturwissenschaften und besonders auch in der Physik auszeichnet. Professor Gie?ibl hat mit seiner wegweisenden Arbeit zur Quantenaufl?sung in der Rasterkraftmikroskopie ein ganzes Forschungsfeld gepr?gt.“
?ber Prof. Gie?ibl
Prof. Gie?ibl z?hlt zu den weltweit führenden K?pfen im Bereich der Rasterkraftmikroskopie auf atomarer Skala. In den 1990er Jahren entwickelte er die Frequenzmodulations-Rasterkraftmikroskopie (FM-AFM) zu einer Methode weiter, die eine atomar und subatomar pr?zise Abbildung von Oberfl?chen erm?glicht – ein Meilenstein der Nanowissenschaften. 1995 wechselte Gie?ibl als Unternehmensberater nach München, wo er vorrangig Benchmarking-Analysen für DAX-Unternehmen durchführte. Parallel dazu richtete er in seiner Wohnung ein eigenes Labor ein, in dem er den sp?ter patentierten qPlus-Sensor entwickelte – eine neuartige Sensorarchitektur für Rasterkraftmikroskope. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er Sensor ist eine selbstabtastende Messnadel, ein sogenannter Cantilever auf Quarzbasis, der in der N?he reaktiver Oberfl?chen mit winzigen Amplituden im Bereich eines Atomradius schwingen kann und eine enorm hohe r?umliche Aufl?sung bietet. Die Spitze dieser besonderen Messnadel ist an einem Quarzbalken befestigt, der mit einer bestimmten Frequenz schwingt – vergleichbar dem Quarzkristall in besonders genau gehenden Uhren. Heute ist der qPlus-Sensor ein unabdingbares Bauteil des Rasterkraftmikroskops und Jahr für Jahr werden in seinem Lehrstuhl und in vielen nationalen und internationalen Forschungsgruppen neue Anwendungsm?glichkeiten entdeckt. 1997 kehrte er in die akademische Forschung zurück und arbeitete im Team von Prof. Jochen Mannhart an der Universit?t Augsburg. Dort konnte er mit seinem Team erstmals Elektronenwolken einzelner Atome aufl?sen – ein Durchbruch in der Rasterkraftmikroskopie. Nach seiner Habilitation erhielt er Rufe auf Professuren an die Universit?ten Bristol und Regensburg. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter der Rudolf-Kaiser-Preis, der Karl-Heinz-Beckurts-Preis, der Feynman Prize in Nanotechnology und die Heinrich-Rohrer-Grand-Medal. 2023 wurde er zum Fellow der American Physical Society und 2024 zum International Fellow der Japan Society for Vacuum and Surface Science ernannt.

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Prof. Dr. Franz J. Gie?ibl
Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik
Universit?t Regensburg
Tel: +49 (0)941943-2105
E-Mail: franz.giessibl@ur.de