Professor Michael Zuerch von der University of California, Berkeley wird mit dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Damit werden seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen an der Schnittstelle von Chemie, Physik und Materialwissenschaft gewürdigt, insbesondere seine Forschung auf dem Gebiet der ultraschnellen R?ntgenspektroskopie.
Professor Zuerch hat sich durch die Entwicklung neuartiger spektroskopischer Verfahren international einen Namen gemacht. Mit seiner innovativen Herangehensweise er?ffnet er neue Einblicke in die Symmetrie und elektronische Struktur von Quantensystemen, was sowohl für die Grundlagenforschung als auch für technologische Anwendungen von gro?er Bedeutung ist. Seine Arbeiten verbinden ultraschnelle R?ntgenmethoden mit Attosekunden-Zeitskalen, um Quantenph?nomene gezielt zu beobachten und zu steuern.
Der Forschungspreis sieht vor, dass die Preistr?gerinnen und Preistr?ger ein Forschungsprojekt ihrer Wahl gemeinsam mit Forschenden in Deutschland durchführen. Michael Zuerch plant hierfür eine Kooperation mit Professor Dr. Rupert Huber. Das Team Huber am Institut für Experimentelle und Angewandte Physik und am Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy (RUN) der Universit?t Regensburg ist vor allem für die Beobachtung und Kontrolle ultraschneller Elektronenbewegung in neuartigen Quantenmaterialien bekannt. Das Forschungszentrum RUN bietet das perfekte Umfeld für die Kooperation: In hochmodernen Labors werden dort weltweit einzigartige h?chstaufl?sende Zeitlupenkameras entwickelt, um die ultraschnellen Quantenbewegungen von Atomen und Molekülen in Nanomaterialien sowie in biologischen Systemen direkt zu beobachten, zu verstehen und so für künftige Technologien nutzbar zu machen.
?Die Verleihung des Friedrich Wilhelm-Bessel-Forschungspreises ist eine gro?e Ehre“, sagte Professor Zuerch. ?Ich freue mich besonders über die M?glichkeiten der interdisziplin?ren Zusammenarbeit in Deutschland, die die Grenzen unserer Forschung erweitern und m?glicherweise zu bahnbrechenden Entdeckungen in der Quantenmaterialwissenschaft führen werden.“ Auch Professor Huber freut sich sichtlich über die Auszeichnung seines erfolgreichen Kollegen: ?Wir sind sehr stolz, dass das RUN als gastgebendes Institut ausgezeichnete Spitzenforscher von der Klasse von Herrn Kollegen Zuerch aus Berkeley anzieht. Die Zusammenarbeit verspricht spannende wissenschaftliche Durchbrüche und unterstreicht die Bedeutung internationaler Kooperationen in der Forschung.“
?ber den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis:
Der Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis wird j?hrlich von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen. Ausgezeichnet werden international anerkannte ausl?ndische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch ihre bisherigen Leistungen das eigene Fachgebiet ma?geblich gepr?gt haben und deren Forschung auch künftig wegweisende Impulse erwarten l?sst. Der Preis tr?gt den Namen des deutschen Astronomen und Mathematikers Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) und wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Der mit 60.000 Euro dotierte Preis beinhaltet die Einladung, frei gew?hlte Forschungsprojekte in Kooperation mit Fachkolleginnen und -kollegen in Deutschland durchzuführen. Insgesamt vergibt die Stiftung j?hrlich etwa 20 dieser angesehenen Auszeichnungen.
?ber das Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy (RUN):
Das RUN ist das erste nach Artikel 91b GG gef?rderte Forschungsgeb?ude der Universit?t Regensburg und z?hlt zu den modernsten Einrichtungen seiner Art in Deutschland. Mit einem Budget von 60 Millionen Euro und Platz für über 20 interdisziplin?re Forschungsgruppen bietet das RUN exzellente Bedingungen für die Erforschung ultraschneller Quantenprozesse. Der zweigeteilte Bau – mit unterirdischen Pr?zisionslaboren und einem separaten Bürotrakt – erfüllt h?chste Anforderungen an Erschütterungsschutz und Abschirmung. Ziel des RUN ist es, atomare Bewegungen in Molekülen und Nanomaterialien mit h?chster zeitlicher Aufl?sung sichtbar zu machen und so neue technologische Entwicklungen zu erm?glichen. Als zukünftiges ?Nachwuchs-Elitezentrum“ st?rkt es sowohl die Grundlagenforschung als auch die internationale Sichtbarkeit der Universit?t Regensburg und des Wissenschaftsstandorts Bayern.

Kontakt aufnehmen
Prof. Dr. Rupert Huber
Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik
Universit?t Regensburg
Telefon: 0941 943-2070
E-Mail: Rupert.Huber@ur.de