Ein Zentrum für interdisziplin?re Ukrainestudien – Denkraum Ukraine (DU) – bündelt künftig die an der Universit?t Regensburg bestehende vielf?ltige Kompetenz zu Kultur, Wirtschaft, Politik und Recht der Ukraine und entwickelt sie weiter. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) f?rdert das neue Zentrum ab April 2024 bis Ende M?rz 2028 mit rund 2,5 Millionen Euro und unterstützt damit den Ausbau der an der Universit?t Regensburg (UR) in Forschung, Lehre und Wissenstransfer vielfachen und bereits etablierten Kontakte und Kooperationen mit ukrainischen Wissenschaftler*innen.
?Im Denkraum Ukraine k?nnen wir auf gewachsene und vielf?ltige fachwissenschaftliche und inter- sowie transdisziplin?re Aktivit?ten zur Ukraine an der UR und dem mit ihr eng verbundenen Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) aufbauen“, erl?utert Antragsteller Professor Dr. Guido Hausmann, Leiter des Arbeitsbereiches Geschichte am IOS und Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas mit Schwerpunkt Russland / Sowjetunion und Ukraine an der UR.
Universit?tspr?sident Professor Dr. Udo Hebel freut sich mit ihm, dass das neue DAAD-gef?rderte Zentrum für interdisziplin?re Ukrainestudien es der Universit?t Regensburg erm?glicht, zusammen mit ihren Kooperationspartner*innen die Forschungs-, Lehr-, und Wissenstransferaktivit?ten zu ukrainebezogenen Themen in ihren europ?ischen und globalen Verflechtungen zu einem koh?renten interdisziplin?ren Lehr- und Forschungsangebot noch enger zusammenzuführen: ?Die mit Denkraum Ukraine entstehende institutionelle Struktur der Ukraineforschung wird uns dabei unterstützen, nachhaltige Impulse auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu erzielen und unsere regionalwissenschaftliche Expertise weiter zu st?rken.“
Vier ausgew?hlte Themenfelder bündeln im neuen Zentrum individuelle bzw. disziplin?re Expertisen zu interdisziplin?ren Knotenpunkten. Sie strukturieren in Lehre und Forschung einen Denkraum, in dessen Mitte die diskursive, relationale und handlungsorientierte Entwicklung der Ukraine-Forschung in Kultur, Wirtschaft, Politik und Recht in regionalen und transregionalen Kontexten steht. Damit konzentrieren sich die beteiligten Wissenschaftler*innen auf ausgew?hlte relevante Themen und aktuelle Herausforderungen der Ukraine, die aber gleichzeitig gr??ere Perspektiven er?ffnen.
Die Themenfelder knüpfen an aktuelle Forschungsprojekte an und entwickeln diese weiter: Das Themenfeld ?Sprache und kulturelles Erbe“ leiten Historiker Professor Dr. Guido Hausmann und die Literaturwissenschaftlerin Professorin Dr. Mirja Lecke; ?Krieg, Frieden und Nachkriegsordnung“ koordinieren die Politikwissenschaftlerin Dr. Cindy Wittke und Rechtswissenschaftler Professor Dr. Herbert Küpper; ?Flucht, Migration und Wertetransfer“ leiten die Historiker*innen Professorin Dr. Katrin Boeckh und Professor Dr. Ulf Brunnbauer und ?Regionale Vielfalt: Industrie- und Grenzregionen im Vergleich“ ist bei dem Literaturwissenschaftler Dr. Oleksandr Zabirko und dem ?konomen Professor Dr. Thomas Steger angesiedelt. Fallweise werden weitere disziplin?re Expertisen aus der Theologie oder Sozialanthropologie einbezogen.
Sowohl der Denkraum Ukraine (DU) als auch die Ukraine selbst werden im Konzept als offener Raum mit Verflechtungen und Vernetzungen verstanden. Die Verantwortlichen gestalten ihn in digitaler und Pr?senzform und nutzen mit den Fellows (Studierende, Promovend*innen, Postdocs, etablierte Wissenschaftler*innen) Synergien mit bereits profilierten akademischen Strukturen in Regensburg: der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, dem Department für interdisziplin?re und multiskalare Area Studies (DIMAS), dem 2022 mit der KZ-Gedenkst?tte Flossenbürg eingerichteten Zentrum Erinnerungskultur, dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), dem verbundenen Leibniz-WissenschaftsCampus ?Europa und Amerika in der modernen Welt“ sowie dem Institut für Ostrecht. Weitere Kooperationen gibt es mit dem Canadian Institute of Ukrainian Studies (CIUS) in Edmonton, Kanada, der Nationalen Taras Schewtschenko Universit?t-Kyjiw, der Ukrainischen Katholischen Universit?t in Lwiw sowie weiteren regionalen und internationalen Partnern.Regensburg erinnert mit dem Denkraum Ukraine an seine Rolle von vor tausend Jahren als zentralem Ort in weitgefassten, die Ukraine integrierenden Netzwerken. Dazu geh?ren das Erbe der Handelskontakte zwischen dem mittelalterlichen Regensburg und Kyjiw und über die Donau mit Odesa, aber auch das gr??te bayerische ?Ukrainerlager“ für Displaced Persons nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Existenz eines Ukrainischen Wissenschaftlichen Instituts Ende der 1940er Jahre. Die St?dtepartnerschaft der Stadt Regensburg mit Odesa und das breitgef?cherte Interesse für die Ukraine in der Stadtgesellschaft und darüber hinaus bereichern das neue Zentrum für interdisziplin?re Ukrainestudien.
Informationen/Kontakt
Ansprechpartner für Denkraum Ukraine (DU) an der Universit?t Regensburg ist Professor Dr. Guido Hausmann, guido.hausmann(at)ur.de (?ffnet Ihr E-Mail-Programm)
Zur Pressemitteilung des DAAD vom 28. Februar 2024 (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Forschung an der Universit?t Regensburg im Gestaltungsfeld ?Dynamics in the Global World“ (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
