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Aktuelles: Vom Quantenchaos in Richtung Quantengravitation

DFG f?rdert Prof. Dr. Klaus Richter im Reinhart Koselleck-Programm

06. April 2021, von Pressestelle

  • Physik
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  • Forschung

Professor Dr. Klaus Richter vom Institut für Theoretische Physik der Universit?t Regensburg wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein Reinhart Koselleck-Projekt mit einer fünfj?hrigen Laufzeit und einem F?rdervolumen von 750.000 Euro bewilligt. Reinhart Koselleck-Projekte sollen einen Rahmen für besonders innovative und im besten Sinne risikoreiche Forschung bieten. Im Zentrum des Projektes mit dem Titel "Many-Body Quantum Processes at the Edge of Chaos: From Non-Equilibrium Thermodynamics towards Quantum Gravity" steht die Frage, ob man eine Brücke spannen kann zwischen zwei bisher v?llig getrennten Forschungsgebieten: zum einen der Physik des Quantenchaos und zum anderen Theorien zur Quantengravitation, die versuchen Gravitation und Quantenphysik zu verknüpfen.

Chaos in der klassischen Physik kennt man beispielsweise unter dem Begriff ?Schmetterlingseffekt“: es ist oft unvorhersehbar, wie sich beliebig kleine St?rungen der Anfangsbedingungen eines Systems auf dessen Entwicklung auswirken, also ob beispielsweise der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas ausl?sen kann. Quantenchaos besch?ftigt sich unter anderem mit der Frage, ob korrespondierende ?Quanten-Schmetterlingseffekte“ existieren: Wie schnell breitet sich die durch Messung bedingte St?rung in einem Quantensystem, zum Beispiel einem Gas aus ultrakalten Atomen, aus? Derartige Fragen, wie robust komplexe Quantensysteme auf St?rungen durch die Au?enwelt reagieren, sind unter anderem für das hochaktuelle Forschungsfeld des Quantum Computing essentiell. In den letzten Jahren haben sich nun erstaunliche Parallelen aufgetan zwischen Quantenchaos-Aspekten in den oben genannten Vielteilchen-Quantensystemen und theoretischen Zug?ngen zur Quantengravitation in der Kosmologie, die ?hnliche Quanten-Schmetterlingseffekte implizieren. Gel?nge es hier – wie im Koselleck-Projekt avisiert – eine Brücke zu schlagen, so lie?en sich vielleicht zukünftig Aspekte kosmologischer Prozesse in korrespondierenden Laborexperimenten an den erw?hnten Atomgasen oder speziellen, festk?rperbasierten Quantenmaterialien studieren, wie sie auch von anderen Arbeitsgruppen in der Fakult?t für Physik in Regensburg untersucht werden.

Professor Dr. Klaus Richter, geboren 1962 in Kiel, studierte in Kiel und Freiburg Physik und promovierte 1991 an der Universit?t Freiburg. Anschlie?end forschte er von1992 bis 1994 als Postdoktorand an der Universit?t Paris Sud und war danach wissenschaftlicher Assistent an der Universit?t Augsburg, wo er sich 1998 habilitierte. Nach der Leitung einer Arbeitsgruppe am MPI für Physik komplexer Systeme in Dresden von 1996 bis 2001 hat er seit genau 20 Jahren einen Lehrstuhl für Theoretische Physik an der Universit?t Regensburg inne und ist seit 2017 Sprecher des Sonderforschungsbereichs Emergente Relativistische Effekte in der Kondensierten Materie.

Weitere Informationen

Laut Deutscher Forschungsgemeinschaft stehen Reinhart Koselleck-Projekte der DFG für mehr Freiraum für besonders innovative Forschung. Durch besondere wissenschaftliche Leistung ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern soll die M?glichkeit er?ffnet werden, in hohem Ma?e innovative und im positiven Sinne risikobehaftete Projekte durchzuführen. https://www.dfg.de/foerderung/programme/einzelfoerderung/reinhart_koselleck_projekte (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Zur Homepage von Professor Dr. Klaus Richter (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Kontakt aufnehmen

Prof. Dr. Klaus Richter

Institut für Theoretische Physik
Universit?t Regensburg
Telefon: 49 941 943-2029
E-Mail: klaus.richter@ur.de

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