Organisator*innen
Christiane Heibach, Linda Hentschel, Angela Krewani, Irene Schütze
Teilnahme
Online über Zoom; um Anmeldung bis zum 11.11.2021 wird gebeten: alternatemode@kunsthochschule-mainz.de
Online-Workshop, 12.–13. November 2021 -- Ambivalenzen engagierter Kunst
Der Workshop befasst sich mit Ambivalenzen sozial engagierter Kunst (socially engaged art), die politische und/oder aktivistische Ziele verfolgt.
Sozial engagierte Kunst hat heute auf Biennalen und anderen Gro?ausstellungen Konjunktur angesichts von globalen ?konomischen Ungleichheiten, heteronormativen und ethnischen Diskriminierungen, Klimawandel, ?kologischen Missst?nden, Naturkatastrophen und Migrationsbewegungen.
In den vergangenen 20 Jahren entstanden vielf?ltige Plattformen, die Wissensaustausch, F?rderung und Sichtbarkeit sozial engagierter Kunst erm?glichen und mit politischem Aktivismus verbinden. Doch bereits in den 1960er Jahren hatte Theodor W. Adorno einen Widerstreit zwischen künstlerischer Autonomie und Engagement festgestellt (Adorno 1965): Engagierte Kunst berge die Gefahr, sich mit gesellschaftlichen Vorlieben gemein zu machen und so an Kraft einzubü?en; allein autonome Kunst k?nne letztlich auch politisch wirksam sein. So wie vermeintlich autonome Kunst unmittelbarer Funktionen entbunden ist, sind Projekte engagierter Kunst nicht selten an ihrer Funktionalit?t gemessen worden und damit auf ihre Effektivit?t für die Gesellschaft hin befragt worden.
百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Fortschreibung und Hierarchisierung zwischen ?freien“ und ?angewandten“ Künsten wird in unserem Workshop hinterfragt. Wir nehmen Antagonismen vermeintlicher Autonomie ins Visier und regen anhand von Projekt-Beispielen und theoretischen Texten zur Diskussion um ?sthetiken, Medialit?ten, Strukturen und Ambivalenzen des Engagements an.
Dabei stehen u.a. folgende Aspekte zur Diskussion: sozial engagierte Kunst unter postkolonialen Perspektiven; politische Korrektheit, Opferkonstruktionen; Gemeinschaftskonzepte alternativer Lebensformen und ihre Ein- und Ausschlussverfahren; die Frage nach der Autorit?t utopischen Denkens (gibt es Utopien, in die ihre Dystopien nicht eingeschrieben sind?); Aufl?sung von Ungleichheitsverh?ltnissen ohne Reproduktion neuer Asymmetrien; Perspektiven auf engagierte Kunst als Projektionsfelder von gesellschaftlichen Ambivalenzen.
BLOCK 1: ?STHETISCHE AMBIVALENZEN
14.00
Begrü?ung und Einleitung
14.20
Video Art Activism. Guerrilla television als sozial engagierte Kunst
Barbara Filser, KIT Karlsruhe
14.40
Engagiertes Advertising: Julius Pinschewer, der Werbefilm und die Gründung des Staates Israel
John Hoffmann, Uni Marburg
15.00
Diskussion
15.45
Pause
BLOCK 2: AMBIVALENZEN DES HANDELNS
16.20
Von der Partizipation zur Kollaboration: Eine ?kologie der Praktiken wider das Gelingen?!
Thari Jungen (Berlin/Hamburg) und Frieda Nastold (Kunsthochschule Halle)
16.40
JARDIN GLOCAL
Daniel Fetzner (Hochschule Offenburg) und Martin Dornberg (Uni Freiburg)
17.00-18.30
Diskussion
BLOCK 3: AMBIVALENTE STRUKTUREN
9.00
Zwischen Inklusion und Exklusion –Theatermacher:innen als Vorbild und St?renfried: in neoliberalen Arbeits?konomien
Yana Prinsloo, Uni Mainz
9.20
Zwischen Befriedung und Erm?chtigung. Der double bind in sozial engagierter Kunst
Leila Haghighat, Berlin
9.40
?Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ – Aktivistische Kalküle zwischen Autonomie und Rechtsordnung.
Grischka Petri, NFDI4Culture, Karlsruhe/Bonn
10.00
Diskussion
10.45
Pause
BLOCK 4: FUNKTIONALIT?T VERSUS FREIHEIT IN DEN K?NSTEN?
11.15
Naturgerecht. Ein künstlerisches Konzept der sozial und ?kologisch engagierten Kunst der Gegenwart?
Barbara Stoltz, Marburg/Florenz
11.35
Kunst im Dienst der Kunst
Thorsten Sch?bel, FH Potsdam
11.55- 13.00
Abschlussdiskussion
Sekretariat | PT 3.0.58
Renate Vogl
Tel. +49 941 943-3420
Fax +49 941 943-4912
sekretariat.mw@ur.de
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