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Baugeschichte


Planungs- und Vorbereitungsphase

Grundlage des Nachbaus ist eine Planerische Rekonstruktion (Abb. 1) von Dr. Olaf H?ckmann (Oberkonservator des R?misch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz i.R.), der wesentlich an der Bergung, Untersuchung und Auswertung der Mainzer R?merschiffe, i.e. fünf der Sp?tantike zuzuordnenden Schiffswracks aus dem rheinnahen Fundgel?nde des Hilton-Hotels in Mainz (Abb. 2), beteiligt war. Der in der Hauptsache auf ?Wrack 1“ und ?Wrack 9“ ?(= Typ Mainz A) gegründete Entwurf von 21,4 m L?nge, 2,79 m Breite und 0,96 cm H?he (Gesamtgewicht leer: ca. 5 t) ?ist auf 30 Ruderpl?tze angelegt und zugleich mit einem niederlegbaren Segelmast mit Rahsegel ausgestattet.

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Abb. 1

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Abb. 2

Die eigentliche Bauphase begann im Hienheimer Forst am Donaudurchbruch in Weltenburg im Mai 2003 mit dem F?llen von 16, bis zu 45 m aufragenden Eichenb?umen (Abb. 3).? Die ca. 160 Jahre alten St?mme waren bereits seit Jahren abgestorben, aber in der Struktur noch von bester Qualit?t konnten so als bereits weitgehend trockenes Totholz schon nach kurzer Lagerung im Depot der – als Schiffsbauhalle dienenden – Hitzlerwerft für den Bau verwendet werden (Abb. 4).

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Abb. 3

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Abb. 4


Fertigungs- und Bauphase

Die Aufstellung der Pallen (i.e. hintereinanderliegende Holzbl?cke, auf denen Kiel und Konstruktion lagern) und anschlie?ende Kiellegung leiteten Ende Juni 2003 den eigentlichen Bau des Schiffs ein (Abb. 5). Auf den Kiel? (vorne verl?ngert durch Kielfortsatz und Achtersteven) wurden anschlie?end Hilfsspanten resp. Wiederverwendbare Spantschablonen, sog. Mallen, genagelt und untereinander verstrebt (Abb. 6 – Im Vordergrund der Bauleiter: Stefan Mittermeier; im Hintergrund der Bootsbaumeister Matthias Helterhoff). Sie nahmen die sp?tere Kontur des Schiffes (Linienführung) vorweg und erm?glichten die Anbringung erster Bodenplanken (Abb. 7).

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Abb. 5

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Abb. 6

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Abb. 7

Die Konstruktion ist ein Karweelbau, d.h. die ca. 2 cm dicken Planken sto?en mit ihren schmalen R?ndern gegeneinander. Die Anpassung der Planken (Abb. 8) musste also mit h?chster Pr?zision erfolgen. Im ?Mischbauverfahren“ wurden dann nacheinander und sich konstruktiv erg?nzend di e ersten Bodenplanken und die ?Bodenwrangen“ (i.e. Bodenspanten) eingebaut. Die Verbindung zwischen Planken und Spanten erfolgte durch insges. über 3.000 brunierte, handgeschmiedete Eisenn?gel, die umgekr?pft für eine feste Vernietung der Bauteile sorgte (Abb. 9).

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Abb. 8

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Abb. 9

Im November 2003 begann die Fertigung und Anbringung der ??Auflanger“ (i.e. Seitenspanten), an die zun?chst die oberen Planken bis zum Dollbord angebracht wurden (Abb. 10 – Im Vordergrund liegen grob vorbereitete ?Auflanger‘, davor: Bootsbauer und 2. Bauleiter Frank ?J?cklein). Die als Hilfsspanten fungierenden Mallen wurden nach und nach entfernt. Den Schlusspunkt bei der Konstruktion des Rumpfes bildet die auf halber H?he zwischen die oberen und unteren Planken hineingetriebene, in der Breite leicht überm??ige ??Stopperplanke“, die für zus?tzlichen Druck zwischen den N?hten sorgt (Abb. 11 – Stopperplanke ist eingesetzt und wird genagelt).

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Abb. 10

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Abb.11

Ende Februar 2004 begann der Innenausbau mit dem Vorbereiten des Dollbords, dem Einsetzen der unteren Wegerplanken, dem Vernageln der Quertr?ger und der Konstruktion des als Mittelgang und Lager (für Mast und Segel) dienenden ?Kastens“ (Abb. 12).

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Abb. 12

Danach folgte der Einbau der? Duchten (Sitzb?nke), Stemmh?lzer (für die Fü?e der Ruderer), der? Holzdielung, die Aufnagelung des Dollbords, das Einsetzen der erhabenen und gerundeten Ruderauflagen und der in ihnen steckenden Dollpl?cke (Abb. 13).

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Abb. 13

Im Frühjahr 2004 wurden schlie?lich zwei Querbalken (zur? Verringerung des Stauchdrucks) in den Rumpf eingebaut und im Achterschiff der ebenfalls quer verlaufende ?Threnusbalken‘, der als Lager für die beiden au?enliegenden gro?en Steuerruder dient (Abb. 14)

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Abb. 14


Wasserung

Im Mai/Juni erfolgten neben der Herstellung der Antriebsruder (Riemen) Kalfaterarbeiten (zur weiteren Abdichtung der noch offenen Plankenn?hte), und die in mehreren Abschnitten sich vollziehenden Anstreicharbeiten zum inneren und ?u?eren Schutz des Rumpfes (Abb. 15).

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Abb. 15

Der 2. Juli war der Tag der ?W?sserung“ (Abb. 16). Drei Tage sp?ter konnte der durch die nun aufgequollenen Planken wasserdichte Rumpf leergepumpt und für erste Versuchsfahrten eingesetzt werden (Abb. 17).

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Abb. 16

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Abb. 17


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Kontakt:

Lehrstuhl für Alte Geschichte

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