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Aktuelles: Nachhaltige Ern?hrung und Krebsrisiko

Die Ergebnisse einer systematischen ?bersichtsarbeit und Metaanalyse zeigen einen Zusammenhang zwischen nachhaltigen Ern?hrungsweisen und Krebsrisiko.

02. Mai 2025, von Tanja Wagensohn

  • Medizin
  • Forschung
  • Nachhaltigkeit

In einer systematischen ?bersichtsarbeit und Metaanalyse untersuchten Forschende des Lehrstuhls für Epidemiologie und Pr?ventivmedizin der Universit?t Regensburg erstmals umfassend den Zusammenhang zwischen nachhaltigen Ern?hrungsweisen und verschiedenen Krebsrisiken. Die internationale Analyse zeigt: Wer sich nachhaltig ern?hrt, hat ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen und krebsbedingte Todesf?lle. ?百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 ist nicht nur ein Vorteil für diejenigen, die sich nachhaltig ern?hren. Sie leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz des Planeten“, sagt Marina Kasper, Erstautorin der Studie. Die im Fachjournal eClinicalMedicine der Lancet Group ver?ffentlichten Ergebnisse liefern Hinweise für eine gesundheits- und ern?hrungspolitische Diskussion.

Ergebnisse: Weniger Krebs durch umweltfreundliche Ern?hrung

Die Studie umfasst Daten von über 2,2 Millionen Menschen aus 17 internationalen Studien. Das zentrale Ergebnis: Personen, die sich besonders nachhaltig ern?hrten, hatten ein um 7 % geringeres Risiko für Krebserkrankungen und ein um 12 % geringeres Risiko für krebsbedingte Todesf?lle, verglichen mit Personen, deren Ern?hrung am wenigsten nachhaltig war. Nachhaltige Ern?hrung wurde dabei über verschiedene wissenschaftliche Indizes bewertet, die sowohl Umweltaspekte – wie CO?-Aussto? oder Landnutzung – als auch gesundheitsf?rdernde Lebensmittelkomponenten berücksichtigten. Auch der Konsum von Bio-Lebensmitteln und der Verzicht auf stark verarbeitete Produkte spielten eine Rolle.
Am deutlichsten zeigte sich der Zusammenhang zwischen nachhaltiger Ern?hrung und der Verringerung des Risikos bei Lungen- und Magenkrebs. Bei anderen Krebsarten, wie Brust- oder Darmkrebs, fielen die Ergebnisse weniger eindeutig aus.

Praktische Schlussfolgerungen: Gut für Mensch und Umwelt

?Die Analyse liefert ein starkes Argument für nachhaltige Ern?hrung als doppelte Pr?ventionsstrategie: Sie schützt die Gesundheit und bewahrt gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen, also die Umwelt, von der unser Leben abh?ngt“, so Marina Kasper. 

Die Forschenden betonen, dass sich nachhaltige Ern?hrungsweisen durch einen h?heren Anteil pflanzlicher und unverarbeiteter Lebensmittel auszeichne und gleichzeitig weniger Fleisch, Zucker und stark verarbeitete Produkte enthalte – allesamt Faktoren, die mit einem h?heren Krebsrisiko in Verbindung stünden. Ein zus?tzlicher Gewinn sei, dass viele dieser Lebensmittel – wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Obst – nicht nur n?hrstoffreich, sondern auch ressourcenschonend in der Produktion seien. 1–4

Die Forschenden sprechen sich dafür aus, dass ?ffentliche Gesundheitspolitik künftig st?rker auf nachhaltige Ern?hrung setzen solle – etwa durch Aufkl?rung, bessere Kennzeichnung und gesundheitsf?rderliche Rahmenbedingungen in Schulen, Krankenh?usern und Kantinen. So k?nne, meinen die Forschenden, der individuelle Gesundheitsschutz mit dem globalen Klimaschutz in Einklang gebracht werden.


1. Willett W, Rockstr?m J, Loken B, et al. Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. The Lancet. 2019;393(10170):447-492. doi:10.1016/S0140-6736(18)31788-4
2. Springmann M. A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. Proceedings of the National Academy of Sciences. 2024;121(50):e2319010121. doi:10.1073/pnas.2319010121
3. Reuter S, Gupta SC, Chaturvedi MM, Aggarwal BB. Oxidative stress, inflammation, and cancer: How are they linked? Free radical biology & medicine. 2010;49(11):1603. doi:10.1016/j.freeradbiomed.2010.09.006
4. World Cancer Research Fund (WCRF). Recommendations and public health and policy implications. 2018. www.wcrf.org/wp-content/uploads/2024/10/Recommendations.pdf (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
 

Originalpublikation 

Sustainable diets and cancer: a systematic review and meta-analysis” DOI: https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2025.103215  (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Portrait einer jungen Frau mit blonden langen Haaren. Foto: privat
Marina Kasper, Erstautorin der Studie

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