Direkt zum Inhalt


Die biologische Vielfalt nimmt seit vielen Dekaden auf globaler, regionaler und lokaler Ebene stark ab. Landnutzungs- und Klimawandel haben zu einem starken Schwund einer Vielzahl von Pflanzenarten geführt. Mittlerweile stehen über ein Drittel der bayrischen Pflanzenarten auf der roten Liste. Doch lange bevor eine Art auf der Roten Liste geführt wird, geht die Gr??e ihrer Populationen zurück, bis diese schlie?lich verschwunden sind. Dem Aussterben einer Art geht daher immer eine Extinktion ihrer Populationen voraus.

Ziel eines innovativen und umfassenden Arten- und Naturschutzes muss daher immer sein den Rückgang von Populationen abzumildern, zu stoppen und umzukehren. Naturschutzakteuren stehen dazu Ans?tze auf verschiedensten Ebenen zur Verfügung. 

Im In situ - Naturschutz werden Arten und ihre Populationen im natürlichen Lebensraum erhalten. Ziel des In situ – Naturschutzes ist es daher die Bedingungen am natürlichen Standort so zu verbessern, dass sich die Pflanzen erfolgreich reproduzieren und sich neue Individuen etablieren k?nnen. Ma?nahmen, um dieses Ziel zu erreichen, k?nnen beispielweise die Entfernung von Geh?lzen, die Etablierung einer Grünlandnutzung, die Schaffung von Offenboden oder die Verringerung des N?hrstoffeintrags sein. Sind diese Ma?nahmen erfolgreich, so kann der Populationsschwund am Standort aufgehalten oder sogar umgekehrt werden.

Moderne Naturschutzkonzepte umfassen jedoch neben dem In situ - Naturschutz immer auch Ma?nahmen des Ex situ – Naturschutzes. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 ist insbesondere dann sehr sinnvoll, wenn mit In situ - Ma?nahmen alleine keine Verbesserung des Zustands erreicht werden kann. Im Ex situ - Naturschutz wird die genetische Vielfalt der Arten und ihre stand?rtliche Variation in menschlicher Obhut erhalten. Dazu kann einerseits Samenmaterial gef?hrdeter Arten in eine Saatgutbank eingelagert werden oder es k?nnen Individuen dieser Arten als Vermehrungs- und Erhaltungskulturen in Botanischen G?rten gesichert werden. Die Ex situ - Erhaltung dient also als Rückversicherung für die Zukunft. Aus Saatgutakzessionen angezogene Individuen oder Individuen aus Vermehrungs- und Erhaltungskulturen k?nnen jederzeit zur Stützung schwindender Populationen beitragen oder als Ausgangsmaterial für Wiederansiedlungen genutzt werden. 

Die Saatgutbank Regensburg ist daher ein wichtiger, nachhaltiger und erfolgversprechender Baustein eines modernen und integrativen Naturschutzes. Sie wurde im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte an der Universit?t Regensburg seit 2009 unter Federführung des ausgewiesenen Samen?kologen Prof. Dr. i.R. Peter Poschlod, Inhaber des Lehrstuhls für ?kologie und Naturschutzbiologie von 2001-2024, aufgebaut und ist ein wichtiges Element des bayerischen Naturschutzes

nach oben